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Überblick
Alkohol schädigt Organe und Funktionen des Körpers auf vielfältige Weise. Eine untere Grenze, unter der Alkohol völlig unschädlich wäre, scheint es nicht zu geben. Auch können schon kleinste Mengen einen trockenen Alkoholkranken wieder zur Trunksucht verleiten.
Grenzwerte: Eine Alkoholschädigung von Organen des Körpers kann bei ständigem Alkoholgenuss bei Frauen ab einer täglichen Zufuhr von 20 bis 40 g, bei Männern ab 40 bis 60 g eintreten. Offenbar spielen individuelle Stoffwechseleigenschaften bei der Entgiftung des Alkohols durch die Leber eine bedeutende Rolle.
Alkohol bewirkt neben den Langzeitfolgen direkte und akute toxische Wirkungen, wobei die Leber, die Bauchspeicheldrüse, das Herz und das Gehirn besonders empfindlich mit Entzündungen und Fehlfunktionen reagieren. Schädigende Wirkungen gehen vom Alkohol (Äthanol) selbst, sowie von seinen aktiven Bioprodukten Acetaldehyd, Fettsäureäthanolester und Äthanol-Protein-Addukten aus. Daneben beeinflusst Alkohol über verschiedene Angriffspunkte den Darmkanal. Er schädigt die Schleimhaut der Speiseröhre und des Magens direkt; er beeinträchtigt den Schließmuskeldruck und die Beweglichkeit von Magen und Darm; und er beeinflusst die Magensäureproduktion. Im Darm schädigt er die ansässige Mikroflora und das Immunsystem der Schleimhaut. (1)World J Gastroenterol. 2014 Oct 28;20(40):14652-9. DOI: 10.3748/wjg.v20.i40.14652
Beispiele
Beispiele für Funktions- und Organschäden durch Alkohol sind:
- Veränderungen am Blutbild durch Ausbildung einer Makrozytose, Anämie und Leukopenie (eine hyperchrome makrozytäre Anämie lässt immer auch an eine Alkoholschädigung bei chronischem Alkoholabusus denken),
- alkoholtoxische Pankreatitis, meist mit chronischem Verlauf und mehreren akuten Verschlechterungen (Schübe, Exacerbationen),
- alkoholtoxische Leberschädigung mit erhöhten Werten für Gamma-Gt und Transaminasen (die GOT/ASAT führt meist) und langfristig dem Risiko der Bildung einer alkoholischen Leberzirrhose,
- alkoholtoxische Neuropathie durch Schädigung peripherer Nerven (mit Gefühlsstörungen und Störungen motorischer Innervation),
- zerebraler Abbau mit negativen Folgen für Sozialkontakte, Selbstvernachlässigung, Wernicke-Enzephalopathie,
- Erhöhung des Krebsrisikos an verschiedenen Organen (u. a. Pankreaskarzinom, hepatozelluläres Karzinom, Magenkarzinom, Ösophaguskarzinom),
- allgemeiner körperlicher Verfall mit Abbau der Muskulatur und Abwehrschwäche.
Alkohol und Krebs
Chronischer Alkoholkonsum erhöht das Risiko einer Tumorentstehung in verschiedenen Organen, so das eines hepatozellulären Karzinoms, eines Pankreaskarzinoms, eines Kolonkarzinoms, eines Magenkarzinoms und von Brustkrebs. Pathogenetisch spielen dabei Acetaldehyd und ein abnorm erhöhter zellulärer oxidativer Stress sowie eine abnorme DNA-Methylierung eine Rolle. (2)Alcohol Res. 2013;35(1):25-35. PMID: 24313162 PMCID: PMC3860423
Dazu siehe hier.
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Verweise
Literatur