Das Körpergewicht setzt sich zusammen aus der Masse lebender Zellen, aller nicht zellulären Strukturbestandteile (z. B. Sehnen, Fasern, Knorpel, Knochen) und dazwischen eingelagerter Körperflüssigkeit.
Das Gewicht wird im Erwachsenenalter durch Regulierung des Appetits relativ gut konstant gehalten. Es stellt einen wichtigen Kontrollparameter dar, der Aussagen über die Gesundheit und Gesundheitsrisiken zulässt. Eine ungewöhnliche Zu- oder Abnahme des Körpergewichts kann auf eine Krankheit hinweisen und sollte Anlass zu einer diagnostischen Klärung sein.
Das relative individuelle Gewicht wird mit dem Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. In ihm wird es zu der Körpergröße in Beziehung gesetzt.
Zum BMI siehe hier.
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Inhaltsverzeichnis
Beurteilung des Körpergewichts
Speziell von Bedeutung für die Beurteilung des Körpergewichts bezüglich der Gesundheit sind
- die Relation von Körpergewicht zu Körpergröße, die im BMI erfasst wird, und
- die Geschwindigkeit einer eventuellen Gewichtsveränderung.
Referenzwert
Der Normbereich wird durch den Body-Mass-Index (BMI) ausgedrückt, der die Relation von Gewicht zum Quadrat der Größe beinhaltet (BMI = kg/m2).
- Relatives Normalgewicht: BMI (in kg/m2) 19 – 24,99
Um kompliziertes Rechnen zu vermeiden, wird häufig das Normgewicht als
- Körpergröße minus 100
grob überschlagen (z. B. Größe 180: Sollgewicht etwa 80 kg). Der Bauchumfang geht bei Übergewicht in die Beurteilung ein (siehe unter Metabolisches Syndrom).
Erhöhte Werte
Ursachen eines erhöhten Körpergewichts (BMI über 29) können sein:
- ungesunder Lebensstil mit zu kalorienreicher Ernährung und zu wenig Bewegung,
- Krankheiten, wie das Cushing-Syndrom, Hypothyreose oder insulinpflichtiger Diabetes mellitus (Insulin führt zu einer Gewichtszunahme),
- Medikamente wie Kortison-Präparate z. B. bei chronischem Asthma), Insulin, Gestagene (orale Kontrazeptiva) oder Psychopharmaka wie Lithium,
- Hormonumstellung bei der Frau in der Menopause,
- möglicherweise genetisch bedingte oder erworbene Leptin-Resistenz.
Folgen eines erhöhten Körpergewichts können sein:
- Hypertonie,
- Gefäßverengungen an den Arterien (Arteriosklerose),
- Herzinfarkt,
- Schlaganfall,
- degenerative Veränderungen an Wirbelsäule und Gelenken (Osteochondrose, Arthrose),
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit),
- Fettleber.
Rasche Gewichtszunahme
Nimmt das Körpergewicht rasch zu, so handelt es sich in der Regel um Einlagerungen von Körperflüssigkeit:
Erniedrigte Werte
Ursachen eines erniedrigten Körpergewichts können sein:
- Essstörungen (wie bei der Anorexia nervosa, nicht immer bei der Bulimie),
- Verdauungsinsuffizienz, Verdauungsstörungen z. B.
- chronische Pankreatitis mit exokriner Insuffizienz,
- Dünndarmkrankheit (z. B. bei der Sprue),
- einseitige Ernährung, Mangelernährung z. B. bei Alkoholismus, sozialer Vernachlässigung,
- Kachexie bei Krebs,
- (Hunger in Dritte-Welt-Ländern, z. B. Marasmus, Kwashiorkor)
Folgen eines erniedrigten Körpergewichts (BMI unter 18) können sein:
- Anfälligkeit für Infektionen
- Abnahme der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,
- Temperaturempfindlichkeit,
- vielfältige Symptome durch Mangel an Vitaminen und Spurenelementen.
Gewichtsabnahme
Das Körpergewicht nimmt in kürzerer Zeit auffällig ab bei folgenden Bedingungen:
- Hunger (Nahrungsmangel),
- Appetitlosigkeit,
- Hyperthyreose [Überfunktion der Schilddrüse),
- Tumorkrankheit (siehe auch Tumorsuche),
- Dünndarmkrankheit,
- andere Darmkrankheiten mit Verengungen (Stenosen), Schmerzen oder Verdauungsstörungen,
- Wasserausschwemmung durch wassertreibende Mittel (Diuretika),
Mehr zur Gewichtsabnahme siehe hier.