Tumorsuche

Die Tumorsuche dient der Klärung des Verdachts auf einen bösartigen Prozess im Körper (Tumor, Krebs, Leukämie). Angestoßen wird sie meist durch Allgemeinsymptome, wie Gewichtsabnahme, Nachtschweiß oder ungewöhnliche Abgeschlagenheit, oder durch den Zufallsbefund einer unklaren Raumforderung. Sie beinhaltet im Wesentlichen Laborwerte inkl. Tumormarker und bildgebende Verfahren. Neuerdings erhält die liquid biopsy einen hohen Stellenwert.

Tumormarker

Indikationen

Häufige Indikationen für die Suche nach Krebs bzw. einer bösartigen Erkrankung sind folgende:

  • unerklärte Symptome, die auch bei Tumoren auftreten können, wie
  • Herdbildungen, die durch bildgebende Verfahren nachweisbar sind und als bösartig verdächtigt werden, z. B. raumfordernde Herde im Röntgenbild des Brustkorbs (Thorax), in einer CT-Untersuchung oder in einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums (Abdomen).

Ablauf einer Tumorsuche

Die allgemeine Tumorsuche beginnt bei der körperlichen Untersuchung; sie wird ergänzt durch Laborwerte und eine Reihe von technischen Untersuchungen.

Bei besonderen Befunden können spezifische Untersuchungen angezeigt sein. Beispiele: Bei einem Pleuraerguss oder Aszites wird durch Punktion Flüssigkeit gewonnen, die untersucht wird:  Exsudat? Transsudat? Tumorzellen?

Leber im Querschnittsbild einer Computertomographie mit vielen kleineren und größeren Raumforderungen. Es handelt sich um Tochtergeschwülste (Metastasen) eines Bauchspeicheldrüsentumors.

Ist der Tumorverdacht sehr hoch, kann – je nach individueller Gegebenheit – eine weitergehende, aufwendige und ggf. auch belastende und risikobehaftete Diagnostik indiziert sein. Dazu gehören z. B. eine (Ganzkörper-) Computertomographie, eine Magnetresonanztomographie, eine PET (Positronenemissionstomographie) oder die histologische Untersuchung eines verdächtigen Herdbefundes durch Biopsie oder eine chirurgische Exploration.

Wenn nach Ablauf dieses Untersuchungsschemas kein Tumor nachweisbar gewesen ist, sollte für den Fall, dass auch keine andere Krankheit als ursächlich für die Symptomatik gefunden werden konnte, die Tumorsuche nach einem gewissen Zeitraum (je nach Dringlichkeit z. B. in 6 – 12 Wochen) wiederholt werden.

Onkogene: Die Bestimmung von Onkogenen kann dazu dienen, das Krebsrisiko abzuschätzen. Ihre Bestimmung kann bei einer familiären Belastung mit Krebs die Bereitschaft für eine Krebsentstehung abschätzen lassen. Sie sind jedoch vieldeutig und meist nicht dazu geeignet, einen speziellen Tumor zu diagnostizieren (siehe hier).

Neue Entwicklungen

Liquid Biopsy: Zellfreie, im Blut zirkulierende Tumor-DNA sind diagnostisch verwertbar. Aus einer Blutprobe (liquid biopsy) können die Muster der in ihr enthaltenen fragmentierten DNA-Schnipsel aufgeschlüsselt werden. Diejenigen von Patienten mit Tumoren (Brust, Darm, Lunge, Ovar, Pankreas, Magen, Gallenwege) unterscheiden sich voneinander und von gesunden Probanden. Ein durch machine learning trainiertes Auswerteprogramm vermag die 7 Krebstypen mit hoher Sensitivität und Spezifität zu unterscheiden. Damit wird eine rasche Übersichtsuntersuchung ohne Invasivität möglich. (1)Nature. 2019 May 29. doi: 10.1038/s41586-019-1272-6.

Liquid Biopsy


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Verweise

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