Marasmus bedeutet eine starke Auszehrung an Körperfett und Muskulatur. Es kommt zu extremem Untergewicht, das mit einer allgemeinen Schwäche und Apathie einhergeht. Die mangelhafte Reserve des Körpers erstreckt sich auch auf die Immunabwehr der Körpers, so dass sich Infektionen rasch ausbreiten können und einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen können. Der Energiemangel führt schließlich zum Herzversagen.
Siehe auch unter Kachexie.
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Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Marasmus ist die Folge einer lang andauernden Unterversorgung des Körpers mit Nahrung (Kalorien, Vitaminen und Spurenelementen). Ursachen können sein (Auswahl):
- Tumorkrankheiten,
- konsumierende Infektionskrankheiten, wie die Tuberkulose
- Schluckstörungen, wie beim Oropharynxkarzinom oder einem Zenker-Divertikel
- Erkrankungen des Verdauungssystems, wie beispielsweise
- Stenosen in der Speiseröhre (Ösophagus) z. B. beim Ösophaguskarzinom oder bei der unbehandelten Achalasie
- chronische Pankreasinsuffizienz,
- Kurzdarmsyndrom,
- Hunger (z. B. in der Dritten Welt; dazu hier)
Folgen
Infektionen: Marasmus ist immer verbunden mit einer erheblichen Abwehrschwäche des Immunsystems und daher mit Infektionskrankheiten, beispielsweise der Tuberkulose. Ein Beispiel einer lokalen Infektion ist die marantische Parotitis (Entzündung der Ohrspeicheldrüse).
Ödeme: Durch einen Albuminmangel kommt es zu Anasarka (Wassereinlagerungen am gesamten Körper).
Hormone: Der Energiemangel des Körpers hat tief greifende Folgen für alle Stoffwechselvorgänge, so für die Körperkraft oder auch für die Produktion von Verdauungssäften, die Urinproduktion oder das Hormonsystem. Es kommt zu hormonellen Ungleichgewichten und schließlich zu einer Insuffizienz aller Hormondrüsen.
Gehirn: Energiemangel bedeutet speziell für das Gehirn mit seinem außerordentlich hohen Energiebedarf eine Einschränkung seiner Leistungsfähigkeit. Es können psychiatrische Symptome verschiedenster Art mit Verkennung der Wirklichkeit und Halluzinationen eintreten. Es kommt zu Apathie, Delir und Bewusstlosigkeit.
Herz: Ein Energiemangel des Herzens kann zu Herzrhythmusstörungen und schließlich zur elektromechanischen Entkopplung führen, was häufig die Todesursache darstellt.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und den Folgen. Siehe jeweils dort.
Verweise