Der Body Mass Index (BMI) ist ein Maß, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Relation von Körpergröße und Gewicht eingeführt hat, um Abweichungen klassifizieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Der Body-Mass-Index gibt beim Erwachsenen einen Hinweis auf den Ernährungszustand. Voraussetzung ist allerdings, dass das Gewicht nicht durch Wassereinlagerung (Ödeme, Aszites) verfälscht wird. Die oft üblichen 5-er Schritte (s. u.) sind willkürlich gewählt und lassen sich nicht aus einer bekannten Relation mit einem Gesundheitszustand ableiten. Der BMI hat den Broca-Index (Größe in cm minus 100 = Normalgewicht) abgelöst. (1)Weir CB, Jan A. BMI Classification Percentile And Cut Off Points. 2021 Jun 29. In: StatPearls … Continue reading
→ Übergewicht
→ Gewichtsabnahme
Bedeutung
Der BMI gibt Auskunft über den Stoffwechselzustand des Körpers und die gesundheitliche Prognose. Er lässt sich zur Verlaufskontrolle verwenden, wenn es darum geht, Überegwicht oder Untergewicht zu korrigieren.
Als alleiniges Mittel zur Beurteilung einer Person als fettleibig oder unterernährt ist der BMI nicht ausreichend. Bei Sportlern und Bodybuildern, kann ein erhöhter BMI oft nicht Fettleibigkeit, sondern eher einer erhöhten Muskelmasse zugeordnet werden. Um dies genauer zu quantifizieren wird zwischen einem Fat Mass Index (FMI), Fat Free Mass Index (FFMI) unterschieden. Das Verhältnis von Fettmasse zu fettfreier Masse (FM/FFM) ist ein besseres Maß für den Stoffwechselstatus bezüglich Über- und Untergewicht und ihrer Bedeutung für die Gesundheit. (2)Front Endocrinol (Lausanne). 2021 Dec 24;12:765415. DOI: 10.3389/fendo.2021.765415.
Eine Bewertung eines BMI-Werts ohne Bewertung der Muskelmasse kann zu problematischen Schlussfolgerungen führen. Eine Verminderung der Muskelmasse bei Vermehrung des Bauchfetts kann das tatsächliche Stoffwechsel- und Entzündungsrisiko verschleiern. Vermehrtes Körperfett fördert eine dirkrete Entzündungsreaktion im Körper (siehe hier). Beispielsweise kann bei Frauen mit sarkopenischer Fettleibigkeit (Fettleibigkeit mit verminderter Muskelmasse) eine diskrete systemische Entzündungsreaktion und eine Neigung zur Depression festgestellt werden. (3)Front Nutr. 2023 Sep 28;10:1222019. doi: 10.3389/fnut.2023.1222019
→ Hungergefühl und Körpergewicht: Basics
→ Übergewicht und Zuckerkrankheit: Basics
Berechnung des BMI
BMI ist der Quotient aus Körpergewicht (kg) und dem Quadrat der Körperlänge (BMI = kg/qm).
BMI | Bewertung |
< 19 | Untergewicht |
19 – 24,99 | Normalgewicht |
25 – 29,99 | Übergewicht |
30 – 34,99 | Adipositas Grad I |
35 – 39,99 | Adipositas Grad II |
= / > 40 | Adipositas Grad III |
Neben den Grenzwerten gibt es BMI-Bereiche, die altersabhängig als optimal angesehen werden:
Alter (Jahre) | optimaler BMI |
19 bis 24 | 19 – 24 |
25 bis 34 | 20 – 25 |
35 bis 44 | 21 – 26 |
45 bis 54 | 22 – 27 |
55 bis 64 | 23 – 28 |
über 65 | 24 – 29 |
Bewertung
- Der individuell optimale BMI ist nicht ohne Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Konstitution inkl. Trainingszustand und anderen Faktoren anzugeben.
- Untergewicht kann ein Hinweis auf eine mögliche Mangelernährung sein, beispielsweise im Rahmen
- einer mangelnden Nahrungszufuhr (Hungergebiete, Kwashiorkor, Anorexie),
- einer Verdauungsstörung (z. B. bei oder einer chronischen Pankreatitis),
- einer Resorptionsstörung (z. B. bei einer Sprue) oder
- einer konsumierenden Erkrankung, z.B. einem (Tumorleiden).
- Adipositas bedeutet ein erhöhtes Risiko für frühzeitige Arteriosklerose, Diabetes mellitus bzw. ein metabolisches Syndrom, eine koronare Herzkrankheit inkl. Herzinfarkt, Hypertonie und Schlaganfall.
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Verweise
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Literatur