Allgemeines
Ödeme entstehen durch Aufquellen von Bindegewebe durch übermäßige Flüssigkeitseinlagerungen. Klinisch ist eine Dellenbildung in der Haut durch Druck mit dem Finger diagnoseweisend.
Häufig wird der Begriff „Ödem“ für eine allgemeine Wassereinlagerung im Körper verwendet, wie sie durch eine Herz- oder Nierenkrankheit zustande kommt. Sie beginnt in den Füßen und Knöcheln und steigt mit dem Schweregrad über die Unterschenkel zum Oberschenkel auf. Wenn sie auch den Rumpf erreicht, wird von Anasarka gesprochen.
Ödeme können auch entzündlich oder allergisch bedingt sein und lokal begrenzt auftreten.
Einteilung und Differenzialdiagnosen
Generalisierte Wassereinlagerung
- Wassereinlagerung bei Herzinsuffizienz, insbesondere bei Rechtsherzinsuffizienz,
- Eiweißmangelödeme,
- Eiweißmangelödeme bei Syntheseleistungsstörung der Leber, z. B. bei dekompensierter Leberzirrhose,
- Eiweißmangelödeme bei intestinaler Resorptionsstörung (z. B. Sprue),
- Eiweißmangelödeme bei nephrotischem Syndrom,
- Eiweißmangelödeme bei Hunger, Kwashiorkor.


Ödem: Dellenbildung durch Fingerdruck
Lokale Wasseransammlung
Örtliche Wassereinlagerungen lassen an folgende Differenzialdiagnosen denken:
- entzündliche Schwellung,
- allergische Ursache,
- Insektenstich,
- hereditäres Angioödem bei C1-Esteraseinhibitormangel (Quincke-Ödem),
- Lymphödem bei Abflussstörung der Lymphe z. B. bei Tumormetastase in Drainagelymphknoten oder nach Exstirpation von Lymphknoten im Lymphabflussgebiet,
- Lungenödem bei Linksherzinsuffizienz,
- Abflussstörung des Bluts (z. B. Fußrücken- oder Unterschenkelödem bei Beinvenenthrombose oder zu straff sitzendem Verband um das Knie).
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. So können antiallergische, antientzündliche oder antithrombotische Maßnahmen angezeigt sein.
Bei Wasseransammlungen durch allgemeine Überwässerung des Körpers z. B. im Rahmen einer Herzinsuffizienz gehört eine Restriktion der Trinkmenge (z. B. auf 1,2 – 1,5 l/Tag) und der Kochsalzzufuhr (z. B. auf unter 3 g pro Tag) hinzu. Wenn diese Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg aufweisen, können harntreibende Medikamente (Diuretika) erforderlich werden, vor allem wenn auch Atemnot vorliegt. Ansonsten ist eine Herz entlastende Behandlung (z. B. über ACE-Hemmung und Blutdrucksenkung) die wichtigste Maßnahme.
→ Behandlung der Herzinsuffizienz
→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues und Interessantes!
→ Verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO – mit Lexikonfunktion.
Verweise
Weiteres