Untergewicht besteht bei einem Body-Mass-Index (BMI) von unter 19 kg/qm. Es kann Ausdruck einer Krankheit oder Ernährungsstörung sein, braucht aber nicht immer als krankhaft gewertet zu werden.
Bedeutung
Ein mäßiges Untergewicht kann bei Gesunden je nach Konstitution und Trainingszustand als noch normal angesehen werden. Es kann Ausdruck einer Krankheit sein und geht dann mit einer Abnahme der Leistungsfähigkeit einher. In diesem Fall besteht eine negative Energiebilanz mit Ausscheidung von Ketonkörpern im Urin. Auch Ausdauersportler sind oft untergewichtig. Langstreckenläufer haben häufig einen BMI unter 19.
Ursachen
Meist ist ein zu niedriger Body-Mass-Index (BMI) ein Hinweis auf eine pathologische Bedingung. Infrage kommen folgende Differenzialdiagnosen:
- Unterernährung (Nahrungsmangel, Kwashiorkor, Anorexie, Bulimie),
- Dünndarmkrankheit (z. B. Sprue, Morbus Whipple, Zustand nach Dünndarmresektion bzw. Dünndarmteilresektion),
- chronische Pankreatitis,
- fortgeschrittene Leberzirrhose,
- zu hohe körperliche Arbeit (z. B. Atemarbeit bei Lungenemphysem und obstruktiver Ventilationsstörung im Sinne eines „Pink-Puffer“)
- ungesunde Lebensführung und einseitige Ernährung (z. B. Selbstvernachlässigung im Rahmen eines psychiatrischen Leidens oder einer Sucht, so z. B. bei Alkoholismus)
- konsumierende Krankheit (z. B. Tumorleiden, Tuberkulose, Endstadium von AIDS)
- lang anhaltende Appetitlosigkeit aus sonstigen Gründen.
Als krankhaft muss ein zu niedriger BMI dann angesehen werden, wenn die Gewichtsentwicklung ohne sonstigen Grund negativ ist. Ab mittlerem bis höherem Alter kommt dann diagnostisch oft eine Tumorsuche in Betracht.
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