Plasmapherese

Die Plasmapherese ist eine Methode, Plasma von Blutzellen zu trennen und zu entfernen. Das zentrale Element in der Plasmaphereseapparatur ist ein Zellseparator oder ein semipermeabler Filter. Sie dient sowohl der Plasmagewinnung als auch der Entgiftung des Bluts. Die nicht verwendeten Blutzellen werden dem Körper zurücktransfundiert.

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Indikationen zur Plasmapherese

Eine Plasmapherese dient zu verschiedenen Zwecken:

• Gewinnung von Plasma zur Aufarbeitung bezüglich therapeutischer Bestandteile. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise gerinnungsaktives Plasma, einzelne Gerinnungsfaktoren oder ein Hyperimmunserum gewinnen.
• Abtrennung von krankheitsvermittelnden Stoffen, z. B. Antikörpern bei einer akuten Verschlechterung einer Autoimmunkrankheit. Eine solche therapeutische Plasmapherese hat sich beispielsweise bei folgenden Krankheiten bewährt: ^{1 2}
  • Hyperlipidämie,
  • Goodpasture Syndrom,
  • Morbus Wegener,
  • Lupus erythematodes mit akuter Nephritis oder katastrophalem Antiphospholipidsyndrom, ³
  • Myasthenia gravis,
  • hämolytisch urämisches Syndrom,
  • immunvermittelte Neuropathien wie Guillain-Barré-Syndrom oder Lambert-Eaton-Syndrom,
  • Paraneoplasien zur Entfernung von Meditorstoffen (Einzelbeispiele ⁴ ),
  • Multiple Sklerose,
  • HELLP-Syndrom (bestimmter Typ),
  • Hepatitis C zur Reduktion des Virus-Loads zu Beginn einer antiviralen Therapie. ⁵
  • schwere Leberfunktionsstörung mit beginnendem Multiorganversagen: Überbrückung bis zur Lebertransplantation zur Entfernung proinflammatorischer Zytokine [Interleukin (IL)-6, IL-1ß, IL-8, Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)] ^{6 7}

Komplikationen

Häufige Nebenwirkungen und Komplikationen einer Plasmapherese sind Hypotonie, Urtikaria, Hypokalzämie und Muskelkrämpfe.

Durch die Plasmapherese kann es es zu einem vorübergehenden Vitamin-D-Mangel kommen. ⁸

Verweise

• Nierenersatzverfahren
• Autoimmunkrankheiten

 

 

 

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Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (s. Impressum)

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Referenzen

1. QJM. 2014 Feb; 107(2): 123–130[↩]
2. J Clin Apher. 2014 Aug;29(4):211-9[↩]
3. J Nephropathol. 2014 Jan;3(1):9-17[↩]
4. Exp Ther Med. 2015 May;9(5):1723-1726[↩]
5. Exp Ther Med. 2015 May;9(5):1646-1650[↩]
6. World J Hepatol. 2021 Aug 27;13(8):904-915. DOI: 10.4254/wjh.v13.i8.904[↩]
7. J Clin Apher. 2020 Aug;35(4):316-327. doi: 10.1002/jca.21799[↩]
8. QJM. 2014 Feb;107(2):123-30. DOI: 10.1093/qjmed/hct208[↩]