Komplikationen der Leberzirrhose

Ösophagusvarizen (Endoskopie)
Ösophagusvarizen mit Blutungsstigmata (Gastroskopie)

Die Komplikationen der Leberzirrhose sind wegen der zentralen Funktionen der Leber vielfältig. Betroffen sind die Leistung der Leber selbst inklusive der Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktionen und der Gallebildung, sowie die Leistungsfähigkeit aller innerer Organe und des Immunsystems. Einige Komplikationen können lebensbedrohlich verlaufen.

Die wichtigsten Komplikationen


→ Zur Leberzirrhose siehe hier.

Stoffwechselstörungen

Durch eine Leberzirrhose können eingreifende Stoffwechselstörungen zustande kommen:

Infektionen

Die Leberzirrhose prädisponiert zu Infektionen. Es treten gehäuft auf:

Prädisponierend für Infektionen ist ein niedriger Albuminspiegel im Blut. Auch Entzündungsmediatoren, die wie das CRP aus der Leber stammen, können erniedrigt sein.

Infektionen können bei einer Leberzirrhose rezidivieren (immer wieder auftreten). Dies ist besonders bei niedrigem Albuminspiegel (Hypalbuminämie) der Fall, bei dem sich Aszites bildet. Eine spontan bakterielle Peritonitis hat beispielsweise die Tendenz immer wieder aufzutreten. Sie bedarf daher oft einer Langzeitantibiose. Infrage kommt beispielsweise Norfloxacin, das grampositive Bakterien überdeckt 1.

Gastrointestinale Blutung

Bei einer portalen Hypertension kommt es gehäuft zu gefährlichen Blutungskomplikationen aus dem Magendarmtrakt (Gastrointestinaltrakt). Mögliche Ursachen von Bluterbrechen sind Ösophagusvarizen, Magenfundusvarizen, eine portalhypertensive Gastropathie, eine Blutung aus ektopen Varizen im Gastrointestinaltrakt (Blutung aus Ösophagusvarizen, Fundusvarizen) oder im Rektum oder eine Mallory-Weiss-Blutung.

→ Zur portalen Hypertension und ihren Blutungskomplikationen siehe hier.

Störung der Gehirnfunktion

Jede hochgradige Leberzirrhose bedeutet ein Risiko für eine Hirnleistungsstörung (hepatische Enzephalopathie). Bereits eine eiweißreiche Kost und jede große gastrointestinale Blutung birgt die Gefahr der Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie.


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Verweise

Weiteres

  1. Acta Gastroenterol Belg. 2021 Apr-Jun;84(2):333-342. doi: 10.51821/84.2.333[]