Die Aspergillose ist eine Pilzerkrankung, die besonders bei einer schweren Störung des Immunsystems auftritt. Ausgelöst wird sie durch Aspergillen, meist durch Sporen von Aspergillus fumigatus. Die Symptomatik hängt von der allergischen und immunologischen Reaktionsbereitschaft des Körpers ab, am häufigsten ist die eines allergischen Asthmas. (1)Eur Respir Rev. 2011 Sep 1;20(121):156-74 Liposomales Amphotericin B ist die derzeit verbreitetste Therapie einer invasiven Verlaufsform.
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Inhaltsverzeichnis
Symptomatik
Die Pilzsporen der Aspegillus-Spezies sind ubiquitär und verursachen in aller Regel keine Krankheit und keine Beschwerden. Bei Immunkompromittierten jedoch kann die Einatmung dieser Sporen zu einer Pilzerkrankung der Lungen führen. Sie kann sich durch eine Entzündung der Lungen (eosinophile Pneumonie, allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA)) und der Atemwege mit Husten und der Neigung zu einer Spastik (Asthma) bemerkbar machen; oft kommt es zu blutigem Sputum (Hämoptysen), Fieber und Atemnot. Es können sich Bronchiektasen ausbilden, die vor allem morgendliche Expektorationen mit sich bringen.
Diagnostik
Häufig finden sich im Röntgenbild pulmonale Infiltrationen und oft auch Zeichen von Bronchiektasen oder ein Aspergillom mit Lufthalo zusammen mit einer Eosinophilie im Differenzialblutbild. IgE ist meist erhöht; der nachfolgende RAST (siehe hier) zeigt eine Reaktion auf Aspergillus-Antigene. Im Sputum oder in der Bronchiallavage finden sich meist Pilzhyphen. Oft finden sich Zeichen einer verminderten Immunabwehr, wie eine Leukopenie.
Verlaufsformen
Am häufigsten verläuft die Aspergillose als eine „allergische bronchopulmonale Aspergillose“.
Die „invasive Aspergillose“ führt zur Infiltration des tieferen Gewebes, der Entwicklung einer eosinophilen Pneumonie und der Ausbreitung der Aspergillen im Körper. Dies ist meist mit Allgemeinsymptomen assoziiert und kann je nach Organbefall die verschiedensten Symptome verursachen, so z. B. die einer Niereninsuffizienz oder eines Ikterus. Die Mortalität der invasiven Aspergillose liegt bei 30-50%. (2)Eur J Med Res. 2011 Apr 28;16(4):145-52.
In den Lungen kann sich ein Aspergillom (lokaler Pilzball) bilden, das röntgenologisch zentral solide erscheint und peripher von einem Luftmantel (Halo) umhüllt wird. Es macht meist keine Beschwerden, kann aber zu einer Lungenblutung führen.
Therapie
Die Grundlage einer Behandlung ist die frühzeitige Diagnose.
Die Symptomatik einer allergischen und spastischen Überreaktion wird in Fällen akuter Atemnot durch Glukokortikoide gut beherrscht.
Als Pilzmittel kommen Amphotericin B, Posaconazol und Voriconazol in Betracht. (3)Med Mycol Case Rep. 2013 Nov 6;3:1-3. doi: 10.1016/j.mmcr.2013.10.003.
Amphotericin B gehört zu den wirksamsten fungiziden Mitteln, ist jedoch wegen seiner Toxizität nur beschränkt einsetzbar. Liposomales Amphotericin B hat eine verminderte Toxizität. (4)Int J Antimicrob Agents. 2008 Feb;31(2):135-41. (5)Int J Nanomedicine. 2016 Aug 8;11:3715-30. doi: 10.2147/IJN.S93105. Es kann bei einmal wöchentlicher Anwendung selbst da wirksam sein, wo andere Pilzmittel versagen. (6)Med Mycol Case Rep. 2013 Nov 6;3:1-3. doi: 10.1016/j.mmcr.2013.10.003. Liposomales Amphotericin B dient vielfach zur Prophylaxe einer invasiven Mykose bei Hochrisikoparienten mit Immunschwäche. (7)J Antimicrob Chemother. 2017 Aug 1;72(8):2359-2367. doi: 10.1093/jac/dkx133.
Posaconazol wurde zur Pilzprophylaxe bei Immungeschwächten, wie bei der akuten myeloischen Leukämie, dem myelodysplastischen Syndrom oder bei der Immunsuppression nach Organtransplantation empfohlen. (8)Eur J Med Res. 2011 Apr 28;16(4):145-52
Ein Aspergillom ist meist symptomlos und braucht dann meist auch nicht behandelt zu werden. Bei einer Lungenblutung jedoch wird meist die Indikation zu einer Lappen- oder Segmentresektion gestellt.
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Literatur