Die Erythrozyten-Parameter geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die Werte sind diagnostisch vor allem zur Differenzierung verschiedener Formen einer Blutarmut (Anämie) von Bedeutung. Die am häufigsten diagnostisch verwerteten und aussagekräftigsten Erythrozyten-Parameter sind MCV und HbE.
Inhaltsverzeichnis
MCV
MCV bedeutet mittleres Zellvolumen der Erythrozyten. Es wird berechnet durch Bildung des Quotienten aus Hämatokrit und Erythrozytenzahl. Es ist ein wesentliches Kriterium zur Differenzierung der verschiedenen Anämieformen.
Normalbereich: 80-96 fl (Femtoliter, Kubikmikrometer)
Dazu siehe hier.
Erniedrigung des MCV, Mikrozytose
Ursache:
- zusammen mit Hypochromie Hinweis auf Eisenmangel
Erhöhung des MCV, Makrozytose
Ursachen :
Mehr zum MCV siehe hier.
MCH (HbE)
MCH bedeutet mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt eines Erythrozyten. HbE bedeutet Hämoglobin/Erythrozyt. Er errechnet sich aus dem Quotienten aus Hämoglobin (pg pro Mikroliter) und der Erythrozytenzahl (pro Mikroliter).
MCH (pg) = Hämoglobin (g/l) / Erythrozytenzahl (10*12 pro Liter)
Normalbereich: 28-33 pg/Erythrozyt
Beurteilung: Das MCH ist bei Eisenmangel erniedrigt (Hypochromie). Es ist bei einer Makrozytose (s. o.) oft erhöht (z. B. bei Vitamin-B12-Mangel).
Mehr zum MCH siehe hier.
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MCHC
Mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration; Hämoglobin pro Erythrozyt.
MCHC (g/dl) = Hämoglobinkonzentration im Blut (g/dl) / Hämatokrit
Normalbereich: 32 – 36 g/dl
Beurteilung: Zu hohe Werte sind meist verbunden mit einem zu großen Erythrozytenvolumen (Makrozytose). In diesen Fällen ist auch oft der Hämoglobingehalt pro Erythrozyt erhöht, sodass eine „hyperchrome Makrozytose“ vorliegt. Sie wird beispielsweise bei der perniziösen Anämie gefunden.
Hämatokrit
Der Hämatokrit ist der Anteil der Erythrozyten nach Sedimentierung von Blut in der Zentrifuge am Gesamtvolumen (Angaben meist in % des Blutvolumens, aber auch als Dezimale zwischen 0 und 1). Zellpackungsvolumen.
Normalwerte: Männer 36 – 48%, Frauen 35 – 45%.
Beurteilung: Zu niedrige Werte deuten auf eine Anämie, zu hohe auf eine Exsikkose, Polyzythämie oder Polyglobulie.
Mehr zum Hämatokrit siehe hier.
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Hämoglobin
Roter Blutfarbstoff, Sauerstoffträger im Blut.
Normalwerte: Männer 14 – 17,5 g/dl, Frauen 12,3 – 15,3 g/dl.
Beurteilung: Zu niedrige Werte deuten auf eine Anämie, zu hohe auf eine Exsikkose, Polyzythämie oder Polyglobulie.
Mehr zum Hämoglobin siehe hier.
Retikulozyten
Bestimmungsmethoden: Mikroskopie oder Flow-Zytometrie
Normbereich: 5-20 pro 1000 Erythrozyten
Beurteilung: zur Bewertung muss die absolute Erythrozytenzahl herangezogen werden. Es wird der Reproduktionsindex errechnet. Eine relative Retikulozytenzahl von 10 wäre bei normalen Erythrozytenzahlen normal, bei Anämie jedoch zu gering. Mehr siehe unter Retikulozyten.
Mehr zu Retikulozyten siehe hier.
Weitere Erythrozyten-Parameter
Im Differenzialblutbild können Besonderheiten der Erythrozyten entdeckt werden, die sich in den Routineparametern nicht ausdrücken. Dazu gehören Malaria-Einschlüsse, Sichelzellformen, Target-Zellen etc.
Dazu siehe hier.
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Verweise
Fachinfos
Patienteninfos
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