Aplastische Anämie bedeutet Blutarmut durch mangelnde Nachproduktion roter Blutkörperchen im Knochenmark.
In der Regel ist die aplastische Anämie normozytär (MCV normal) und normochrom (MCH normal); d. h. die Erythrozyten sind normal groß und tragen normal viel Hämoglobin.
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Ursachen
- Meist ist die aplastische Anämie idiopathisch; es kann keine Ursache gefunden werden.
- Eine große Gruppe der aplastischen Anämien ist durch Chemikalien (wie Benzol) oder durch Medikamente bedingt (Zytostatika, Antibiotika, Schilddrüsenmedikamente, Antirheumatika u.a. bedingt).
- Ionisierende Strahlung (z.B. bei Bestrahlung der Schädelkalotte und großer Röhrenknochen; Strahlenunfall in Atommeilern etc.) führt zu einem Versiegen der Blutbildung.
- Eine akute Leukämie kann durch Verdrängung im Knochenmark und durch Konkurrenz um Riboflavin zu einer Unterdrückung der Erythrozyten-Neubildung führen.
Diagnostik
Es liegt im peripheren Blut eine normozytäre normochrome Anämie vor. Dass sie durch eine ungenügende Nachproduktion im Knochenmark bedint ist wird durch erniedrigte Retikulozytenzahlen nahegelegt. Die Diagnose einer aplastischen Anämie wird definitiv durch Knochenmarkspunktion gestellt. Man erkennt unter dem Mikroskop einen Rückgang der Vorläuferzellen der Erythrozyten. Es muss festgestellt werden, ob auch die anderen Reihen der Blutbildung mitbetroffen sind. Liegt im peripheren Blut auch eine Leukopenie (unter 1500/?l) und Thrombopenie (unter 50000/?l) vor, so ist ein aplastisches Mark zu erwarten.
Symptomatik
Es bestehen die Symptome einer Anämie. Meist entwickeln sich Blässe, Leistungsabfall, Herzklopfen (Tachykardie) und Atemnot langsam.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bluttransfusionen helfen, die Symptome zu behandeln. Bei einer idiopathischen aplastischen Anämie kommt Erythropoetin in Betracht; gelegentlich werden Kortikosteroide erfolgreich eingesetzt.
Verweise
Patienteninfos
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).