MRCP

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MRCP bedeutet Magnetresonanzcholangiopancreatikographie. Es handelt sich um eine nichtinvasive Methode zur Darstellung der Ausführungsgangsysteme von Leber und Bauchspeicheldrüse (Pankreas) durch Magnetresonanztomographie (MRT). Sie ersetzt die rein diagnostische ERCP (endoskopische Darstellung der Ausführgänge von Leber und Bauchspeicheldrüse), die belastender für Patienten ist und ein nicht zu vernachlässigendes Risiko einer Pankreatitis birgt.


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Aussagekraft

In der Regel kann zu folgenden Punkten eine Aussage gemacht werden: Konkremente (Choledocho-, Cholezysto-, Hepatolithiasis), Mirizzi-Syndrom, Tumore (Pankreastumor, cholangioläres Karzinom, Papillenkarzinom, Gallenblasenkarzinom), Caroli-Syndrom, Gang- und Organanomalien (Gallenwege, Pancreas divisum, Pancreas anulare), primäre sklerosierende Cholangitis, isolierte Gangstrikturen (postentzündlich, postoperativ), Leberzirrhose.

Bei einer früheren Standardausrüstung wurden Steine von 6 mm Durchmesser noch häufig übersehen, so dass für solche Indikationen die ERCP noch den Goldstandard darstellte. Heute gibt es hochauflösende Geräte, die auch Konkremente ab 3 mm Durchmesser gut erkennen lassen. Immer dann, wenn ein Konkrement entfernt oder ein Abfluss gesichert werden soll, bleibt die ERCP unerläßlich, da sie therapeutisch genutzt werden kann.

Indikationen

  • Ikterus unklarer Genese (klinisch, laborchemisch und sonographisch nicht klärbar),
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) zur Ursachenklärung,
  • Voruntersuchung zu einer geplanten ERCP:
    • obstruktive Cholestase zur Diagnostik der Ursache als Voruntersuchung für eine evtl. geplante therapeutische ERCP zur Sicherung des Galleabfusses,
    • Cholangitis zur Klärung der Ursache (Gallensteine, PSC, anderes Abflusshindernis der Galle),
    • wenn z. B. auf Grund einer Ultraschalluntersuchung eine therapeutische Intervention (z. B. Sicherung des Galleabflusses) ansteht.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).