Enteritis

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Enteritis bedeutet Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Sie beginnt in den meisten Fällen akut und stoppt in der Regel nach kurzer Zeit von selbst. Auslöser sind Bakterien oder Viren. In seltenen Fällen dauert die Entzündung über Wochen an; hier ist sowohl eine genaue Erregerdiagnostik als auch eine Untersuchung des Immunstatus (Immunabwehrfähigkeit der Körpers) angebracht. Bei herabgesetzter Abwehrkraft kommen atypische Erreger auf, die sich dauerhaft ausbreiten und durch Antibiotika oder Virustatika beherrscht werden müssen.


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Symptomatik

Die Symptomatik besteht in durchfälligen Stühlen (Diarrhö), meist verbunden mit Darmkrämpfen.

Erreger

  • Besondere Keime bei Immunschwäche: es finden sich insbesondere Tuberkelbakterien, Cryptosporidien, Cytomegalieviren, Mycobacterium avium pseudotubercutosis.

Vorgehen

  • Zunächst symptomatische Therapie (Exsikkose-Behandlung bzw. -vorbeugung, Elektrolytausgleich, ggf. Infusionen zur parenetralen Energiezufuhr und zum Flüssigkeitsersatz),
  • bei Verdacht auf Salmonellose sofort Stuhlkultur, therapeutisch Laktulose,
  • bei Verdacht auf Virusinfektion (z. B. Noro– oder Rotaviren, Hinweis durch endemische Ausbreitung in einem Heim) sofortige Diagnostik und sicherheitshalber sofort auch Abschirmung zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung,
  • bei Fieber über 39 Grad Blutkultur, Fiebersenkung durch Antipyretika, ggf. Antibiotika (z. B. Ciprofloxacin)
  • bei Dauer über 3-7 Tage Stuhlprobe und weitere Diagnostik (Stuhlkultur),
  • bei Dauer über 14 Tage und negativen Stuhlproben Endoskopie des unteren Darms (Rektosigmoideoskopie)
  • bei Abwehrschwäche (z. B. bei einer Lymphomerkrankung, unter Chemotherapie, bei HIV-Erkrankung) sofortige Diagnostik und ex juvantibus Antibiotika (z. B. Ciprofloxazin, Metronidazol),
  • bei Reisediarrhö (speziell mit Fieber) frühzeitig Antibiotika (z. B. Ciprofloxazin, Trimetoprim-Sulfametoxazol oder Rifaximin)

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Verweise

Fachinfos

Patienteninfos

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).