Norovirus-Infektion

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Allgemeines

Eine Norovirus-Infektion ist weltweit die häufigste Ursache akuter Durchfallkrankheiten bei Erwachsenen. Durch hohe Kontagiosität kommt es meist zu einer raschen endemischen Ausbreitung. Bei immungeschwächten, Krebs- und Transplantationspatienten, sowie bei Personen mit primären Immundefekten verursachen Noroviren auch chronische Infektionen. Es besteht Meldepflicht. Der Name ist von der übergeordneten Gattung „Norwalk-Virus“ (Ausbruch 1968 in Norwalk, Ohio) abgeleitet.

Klinische Diagnosestellung

Nach den „Kaplan-Kriterien“ kann eine Norovirus-Infektion als sehr wahrscheinlich angenommen werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • explosives Erbrechen (> 50 % der Fälle)
  • akute wässrige Diarrhö

Übertragung

Die Infektionskrankheit ist hochkontagiös! Übertragung fekal-oral und durch Tröpfchen: damit schützt Händedesinfektion allein nicht; es sind auch Kittel, Handschuhe, Mundschutz erforderlich!

Die Inkubation beträgt 6 bis 48 Stunden, die Erkrankungsdauer 1 bis 3 Tage. Das Virus ist bis 2 (bis 3) Tage nach Beendigung des Durchfalls im Stuhl nachweisbar. Klinikpersonal sollte daher bis 3 Tage nach Durchfallsende nicht zum Dienst gehen. Da jedoch die Erkrankung auch milde verlaufen kann, wird eine eigene Infektion nicht immer bemerkt, sodass eine Eindämmung durch solche Maßnahmen schwer zu erzielen ist.

Diagnostik

Nachweis des Virus im Labor (Genom-Nachweis durch PCR in einer Stuhlprobe)

Therapie

Eine Norovirus-Diarrhoe ist meist selbstlimitierend. Es kommt daher vor allem auf eine Vorbeugung und Behandlung der Symptome an. Insbesondere muss auf einen Ausgleich einer Exsikkose und einer Elektrolytstörung (ggf. durch Infusionen) geachtet werden.

Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. ((Clin Ther. 2017 Aug;39(8):1537-1549. doi: 10.1016/j.clinthera.2017.07.002.)) Es sind jedoch Vaccine in Entwicklung. ((Nat Rev Microbiol. 2025 Jun;23(6):385-401))

Verweise

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