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Allgemeines
Phytopharmaka sind Substanzen pflanzlicher Herkunft mit einer pharmakologischen Wirkung. Sie werden auch als „pflanzliche Arzneimittel“ oder „pflanzliche Medikamente“ bezeichnet und vielfach als Ausgangssubstanzen für die Entwicklung neuer synthetischer oder teilsynthetischer Medikamente verwendet. Pflanzen mit pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffen haben in der Naturheilkunde und der traditionellen Medizin, so in der Hildegard-Medizin, der chinesischen traditionellen Medizin oder dem indischen Ayurveda eine bedeutende Rolle gespielt. Als Nutrazeutika werden heute vielfach pflanzliche Stoffe mit medizinischer Wirkung in Nahrungsmitteln bezeichnet.
Medizinische Bedeutung von Phytopharmaka
Viele pflanzliche Substanzen, die eine biologische bzw. pharmakologische Wirksamkeit besitzen, oder denen sie nachgesagt wird, werden von pharmazeutischen Firmen vermarktet. Beispiele sind Ginkgo-Präparate, Mistelpräparate, Präparate aus Johanniskraut, Kamille, Bierhefe Saccharomyces boulardii (S. cerevisiae Hansen CBS 5926) oder Mariendistel-Präparate.
Viele Vitamine sind pflanzlichen Ursprungs.
Einige Pflanzenextrakte sind medizinisch hochpotent und in höheren Dosen giftig. Beispiele sind folgende:
- Digitalis-Glykoside aus dem Fingerhut, die einerseits zur Herzstärkung dienen, andererseits bei zu hoher Dosierung toxisch wirken und als Gift tödlich sein können.
- Curare aus südamerikanischen Lilienarten, das ein starkes Muskelgift ist und früher in der Anästhesie als Muskelrelaxans eine Rolle spielte
- Cannabis aus Hanf, das schmerzstillend, krampflösend und muskelentspannend, aber auch als Rauschmittel giftig wirkt.
Nutrazeutika zur Beeinflussung des Schlaf-Wach-Rhythmus: Seit alters her sind Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln (inkl. Gewürzen) verwendet worden, um Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus zu behandeln: Koffein, Kamille, Kava Kava, Kirschen und Kirschsaft, L-Tryptophan, Baldrian, Vitamin D, Marihuana, Melatonin und Zitronenmelisse (1)Comb Chem High Throughput Screen. 2021 Sep 14;24(10):1583-1592. doi: … Continue reading.
Pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln und Genussmitteln
Herkömmliche und gebräuchliche Nahrungs- und Genussmittel enthalten Substanzen, die eine zum Teil starke biologische Wirkungen entfalten, die auch therapeutisch oder prophylaktisch eingesetzt werden können. Sie sind Ausgangspunkt von Überlegungen zu effizienten Medikamenten in der Entzündungs- und Krebsforschung. Beispiele sind folgende:
- Artemisinin (in Beifuß)
- Curcumin (in Curry)
- Epigallocatechingallat (in grünem Tee)
- Genistein (in Soja)
- Gingerol (in Ingwer)
- Piperin (in Pfeffer)
- Resveratrol (in Rotwein)
- Berberin in Berberitzen
- Luteolin (in Brokkoli)
- Emodin (in Aloe und Zierrhabarber)
- Quercetin (in Zwiebeln, Kapern, Brokkoli)
Andere Inhaltsstoffe haben für den Menschen möglicherweise aber auch schädigende Wirkungen; Beispiele sind das karzinogene Estragol des Estragon und Fenchel sowie die phototoxischen und karzinogenen Furocoumarine (wie Psoralen) der Pastinaken und des Sellerie.
Propolis ist ein Bienenprodukt, das ein Gemisch pflanzlicher Polyphenole und Flavonoide enthält mit antientzündlichen, fiebersenkenden, schmerzstillenden, antimikrobiellen, antiviralen und antioxidativen Eigenschaften.
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Verweise
- Gewürze (viele von ihnen enthalten Phytopharmaka)
- pflanzliche Polyphenole (viele von ihnen wirken als Phytopharmaka)
- Gesunde Ernährung
Literatur