Finerenon

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Allgemeines

Finerenon ist ein Medikament zur Behandlung einer chronischen Nierenerkrankung (Stadium 3 und 4 mit Albuminurie) bei erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes. Es weist Wirkungen auf, die dem bekannten Aldosteronantagonisten (Spironolacton) entsprechen, hat darüber hinaus jedoch verstärkte antientzündliche und antifibrotische Eigenschaften und vermag die Ausscheidung von Eiweiß über die Nieren (Proteinurie) zu vermindern.

Mineralocorticoide
Albuminurie

Wirkmechanismus

Finerenon bindet an den Mineralokortikoidrezeptor (MR), an den auch Aldosteron und Cortisol binden. Er beeinflusst damit ebenso den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers. 1. Mineralokortikoidrezeptoren finden sich vor allem am Herzen, dem Gefäßsystem und den Nieren in hoher Dichte. Eine MR-Überaktivierung fördert Entzündungen und ein Fortschreiten von chronischen Nierenkrankheiten (CKD) und Herz-Kreislauf-Krankheiten. 2 An den Nieren fördert eine MR-Übererregung oxidativen Stress, erhöhten Blutdruck, Glomerulosklerose, eine mesangiale Proliferation und tubulointerstitielle Veränderungen. 3

Finerenon antagonisiert diese Überaktivierung und dämpft die Entzündung und Fibrose, die durch eine MR-Überaktivierung verursacht werden. Besonders wirksam ist es bei der Überaktivierung im Rahmen einer chronischen Nierenkrankheit bei einem Diabetes. Dies besagen die große Studien FIDELIO-DKD und FIGARO-DKD).  4.


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Studienergebnisse

Studie zur Albuminurie: Bei Patienten mit diabetischer Nephropathie reduzierte Finerenon die Albuminurie (36,7 % hatten eine Albumin/Creatinin-Ratio über 300 mg/g) deutlich. 5 Auch eine andere Studie zeigte den Rückgang einer Makroalbuminurie. 6

FIDELITY-Studie (gepoolte Analyse): Bei 13.026 Patienten mit diabetischer Nieren- und Herzkreislaufkrankheit trat bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,0 Jahren ein schwerwiegendes Ereignis (Herzinfarkt, Schlaganfall, Krankenhausaufenthalt wegen schwerer Herzdekompensation bzw. Abnahme der Nierenfunktion > 57 %) bei 825 (12,7 %) Patienten unter Finerenon und bei 939 (14,4 %) unter Placebo auf. Finerenon reduzierte das Fortschreiten dieser diabetischen Komplikationen. Eine Hyperkaliämie trat in 8,8 % (vs. 3,8 %) auf, eine schwerwiegende Hyperkaliämie in 1,1 % (vs. 0,2 %). 7 8

Vergleich Finerenon vs. GLP1-RA (Glucagon-like Peptid-1-Rezeptoragonisten, Inkretin-Mimetika wie Liraglutid): Beide führen bei Patienten mit atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu einer Risikominderung für schwerwiegende Herzkreislaufkomplikationen (MACE) in ähnlichem Maße, ebenso bezüglich des Fortschreitens einer Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes. Aber nur Finerenon hatte einen protektiven Effekt bezüglich Krankenhauseinweisung wegen Herzkreislaufkomplikationen. 6 (Eine andere Publikation weist dagegen nach, dass GLP1-RA das Risiko von MACE reduziert 9).

Verweise

Referenzen

  1. Compr Physiol 2014;4:965–994[]
  2. Eur Heart J  2021;42:152–161[]
  3. Front Endocrinol (Lausanne). 2023 Dec 20;14:1320603. doi: 10.3389/fendo.2023.1320603[]
  4. Eur Heart J. 2022 Feb 10;43(6):474-484. doi: 10.1093/eurheartj/ehab777. Erratum in: Eur Heart J. 2022 May 21;43(20):1989.[]
  5. JAMA. 2015 Sep 1;314(9):884-94. doi: 10.1001/jama.2015.10081[]
  6. Diabetol Metab Syndr. 2024 Jan 11;16(1):14. doi: 10.1186/s13098-023-01251-2[][]
  7. N Engl J Med. 2020 Dec 3;383(23):2219-2229[]
  8. Eur Heart J. 2022 Feb 10;43(6):474-484. DOI: 10.1093/eurheartj/ehab777. Erratum in: Eur Heart J. 2022 May 21;43(20):1989[]
  9. Nat Rev Cardiol. 2023 Jul;20(7):463-474. doi: 10.1038/s41569-023-00849-3[]