Transferrin ist das Transportprotein von Eisen im Blut. Es ist bei hohem Eisenspiegel stärker mit Eisen gesättigt als bei niedrigem. Die Transferrinproduktion in den Leberzellen (Hepatozyten) wird von deren Eisengehalt bestimmt. Bei hohem Eisengehalt der Leber wird die Produktion gedrosselt, bei niedrigem erhöht.
Die Hauptindikation zur Transferrinbestimmung ist die Ermittlung der Transferrinsättigung. Die Transferrinsättigung ist zusammen mit Serum-Eisen und Ferritin ein Maß für den Eisengehalt des Körpers.
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Diagnostische Bedeutung
- Parameter des Eisenstoffwechsels: Transferrin wird in der Regel im Zusammenhang mit dem Eisenstoffwechsel bestimmt. Es interessiert dabei die Transferrinsättigung mit Eisen, die zusammen mit dem Ferritinspiegel eine Aussage darüber zulässt, ob im Körper ein Eisenmangel oder ein Eisenüberschuss vorliegt. (Mehr dazu siehe hier.)
- Akute-Phase-Protein: Transferrin ist auch ein Akute-Phase-Protein. Bei akuten Entzündungen kann die Konzentration von Transferrin im Serum so erhöht sein, dass die Sättigung mit Eisen sinkt.
- Syntheseleistungsparameter der Leber: wird in der Leber gebildet. Umgekehrt kann die Syntheseleistung der Leber so stark erniedrigt sein, dass die Sättigung mit Eisen erhöht ist. Die Transferrinsättigung muss daher bezüglich einer Hämochromatose im Zusammenhang mit dem Vorliegen einer Funktionsstörung der Leber, z. B. im Rahmen einer akuten Entzündung oder einer Leberzirrhose, differenziert bewertet werden.
Transferrinsättigung
Transferrin wird im Labor hauptsächlich bestimmt, um die Transferrinsättigung mit Eisen berechnen zu können. Sie gibt Auskunft über den Eisenstatus (Mangel oder Überschuss an Funktionseisen) im Körper. Eine Sättigung unter 16% zeigt einen Mangel an, eine von über 45% eine Übersättigung (Hämosiderose), eine von über 75% weist auf eine Hämochromatose hin.
→ Mehr dazu siehe hier.
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).