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Allgemeines
Eine akute Hepatitis ist eine rasch und meist heftig aufflammende Leberentzündung. Die meisten akuten Hepatitiden sind Virusinfektionen.
Hepatitiden, die akut verlaufen können, sind die folgenden:
- die Hepatitis A: sie wird fekal-oral übertragen und kommt oft endemisch dort vor, wo hygienische Verhältnisse schwierig sind,
- die Hepatitis E: sie kommt in Ostasien und Mittelafrika vor, ist Europa selten),
- die Hepatitis B: sie kann akut beginnen und wird selten chronisch,
- die Hepatitis C: sie beginnt selten akut, sondern meist bereits schleichend,
- die EBV-Hepatitis: sie verläuft meist primär protrahiert anikterisch (langwierig, ohne Gelbsucht), selten akut, mit Ikterus, häufig bei Immungeschwächten,
- die CMV-Hepatitis: sie verläuft meist primär protrahiert, selten akut mit Ikterus, häufig bei Immungeschwächten,
- der Morbus Weil: eine bakterielle Infektion mit Leptospira icterohaemorrhagica,
- akute Fettleberhepatitis, bei besonders schwerem Verlauf entwickelt sich ein Zieve-Syndrom,
- toxische Hepatitis, z. B. akute Alkoholhepatitis / alkoholtoxische Steatohepatitis.
Ein akuter Schub einer chronischen Hepatitis (chronische Hepatitis B oder chronische Hepatitis C) wird gelegentlich ebenfalls als akute Hepatitis bezeichnet, obwohl in der Regel nur die Erstmanifestation gemeint ist. Akute Hepatitiden können mit einer Gelbsucht (Ikterus) einhergehen oder ohne Gelbsucht (anikterisch) verlaufen.
Symptome
- In der Prodromalphase (Vorphase) einer akuten Hepatitis können bereits Abgeschlagenheit und Gelenkbeschwerden auftreten.
- Bei einer akuten Hepatitis kommt es meistens zu einem mehr oder weniger ausgeprägten dumpfen Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen und im mittleren Oberbauch. Er ist bedingt durch eine Leberschwellung und den dadurch bedingten Leberkapselspannungsschmerz.
- Meist ist die akute Hepatitis verbunden mit mangelndem Appetit (Inappetenz), Übelkeit und Brechreiz.
Diagnostik
Eine differenzierte Labordiagnostik steht im Vordergrund. Zur Diagnose führt in den meisten Fällen eine Bestimmung der Leberwerte und der Hepatitisserologie. Ist die Hepatitisserologie negativ, treten die anderen Differenzialdiagnosen in den Vordergrund (siehe jeweils dort). Die bildgebenden diagnostischen Verfahren dienen der Erkennung zusätzlicher Komplikationen und dem Ausschluss anderer Ursachen.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Ausprägung. Siehe jeweils dort. Eine Behandlung der Virushepatitiden in der Schwangerschaft bedarf besonderer Überlegungen und Abwägungen wegen der möglichen Fruchtschädigung sowohl durch die Erkrankung als auch durch Medikamente. Dazu siehe in der Fachliteratur. (1)Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol. 2020 Oct;68:44-53. DOI: 10.1016/j.bpobgyn.2020.03.009. Epub … Continue reading (2)Geburtshilfe Frauenheilkd. 2021 Apr;81(4):390-397. DOI: 10.1055/a-1330-7514. Epub 2021 Apr 14. … Continue reading (3)Rev Soc Bras Med Trop. 2021 May 17;54(suppl 1):e2020834. DOI: 10.1590/0037-8682-834-2020. PMID: … Continue reading
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Verweise
- Hepatitis: hier sind die verschiedenen akuten und chronischen Leberentzündungen zusammengestellt.
- Ikterus (Gelbsucht)
- Leberwerte
- Die Leber
Literatur