Ein Vitaminmangel (Hypovitaminose) führt zu körperlichen und geistigen Fehlfunktionen. Vitamine sind organische Verbindungen, die in verschiedensten Stoffwechselwegen an zentralen Stellen für ihren Ablauf erforderlich sind. Da sie vom Körper nicht selbst hergestellt werden können, ist der ungestörte Stoffwechsel von einer gesunden Ernährung mit ausreichender Zufuhr aller Vitamine abhängig. Ein Vitaminmangel führt daher zu eingreifenden Stoffwechselstörungen mit vielen Erscheinungsbildern.
Inhaltsverzeichnis
Unkritische Vorbeugung einer Hypovitaminose
Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, wird von der Ernährungsindustrie eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln angeboten, die mit Vitaminen supplementiert sind. Die Vitaminzufuhr übersteigt jedoch dabei häufig die Empfehlungen der Fachgesellschaften. Insbesondere Jugendliche verwenden unter dem Einfluss der Werbung, die oft einen gesteigerten Bedarf an Vitaminen im Wachstumsalter hervorhebt, unkritisch eine inadäquat hohe Menge. Unter dem Gesichtspunkt einer i. d. R. ausreichenden Vitaminzufuhr bei gesunder Ernährung, sollte der Gebrauch solcher Supplemente kritisch betrachtet werden. (1)Int J Environ Res Public Health. 2019 Nov 6;16(22):4326. DOI: 10.3390/ijerph16224326. PMID: … Continue reading (2)Front Public Health. 2020 Oct 9;8:504015. DOI: 10.3389/fpubh.2020.504015. PMID: 33163469; PMCID: … Continue reading (3)Eur J Nutr. 2017 Dec;56(8):2529-2539. DOI: 10.1007/s00394-016-1288-8. PMID: 27503554; PMCID: … Continue reading
Was zu einem Vitaminmangel beiträgt
Zu einem Mangel kann es durch besonders einseitige Ernährung sowie durch eine Mangelernährung kommen. Die Mangelernährung wiederum kann durch mangelnden Antrieb oder körperliche Probleme, Nahrung aufzunehmen, oder durch einen generellen Mangel an Nahrungsmitteln oder bestimmter Vitaminquellen zustande kommen. Krankheiten, die durch einen Vitaminmangel zustande kommen, sind in solchen Fällen meistens Mischbilder und enthalten oft auch Symptome einer allgemeinen Unterernährung, gemischt mit einem Mangel an Spurenelementen. In manchen Fällen ist der Vitaminmangel nur grenzwertig und macht sich erst bei einem erhöhten Bedarf bemerkbar. Beispiele sind anhaltender körperlicher Stress, Krankheiten und Essstörungen.
Krankheiten, die zu einem Vitaminmangel prädisponieren
Ein grenzwertiger Vitaminmangel, der symptomatisch werden kann, entwickelt sich oft im Rahmen schwerwiegender chronischer Krankheiten, insbesondere der Bauchspeicheldrüse, des Darms und der Leber. Eine chronische exokrine Pankreasinsuffizienz, kann zu einer Verdauungsstörung und mangelnden Verwertung insbesondere fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) führen. Eine chronische Krankheit des Dünndarms kann bei beschleunigter Passagezeit des Darminhalts und bei Veränderung der resorptiven Schleimhaut zu einem allgemeinen Vitaminmangel führen. Eine chronische Leberkrankheit bedeutet eine mangelhafte Aufnahme und Speicherung von allgemein wichtigen Vitaminen. Auch andere Krankheiten prädisponieren zu speziellen Mangelkrankheiten, so beispielsweise lichtempfindliche Hautkrankheiten zu einem Mangel an Vitamin D, oder eine Typ-A-Gastritis zu einem Mangel an Vitamin B12.
Vitaminmangelkrankheiten von besonderer Bedeutung
In der westlichen Welt sind Vitaminmangelkrankheiten inzwischen deutliche seltener geworden als früher oder in den Ländern der Dritten Welt. Eine immer noch wesentliche Rolle spielen folgende Mangelzustände:
- Vitamin-B1-Mangel
- Vitamin-B12-Mangel: Morbus Biermer, Perniziöse Anämie
- Vitamin-C-Mangel: Skorbut
- Vitamin-D-Mangel
- Folsäuremangel
Siehe auch: - Vitamin-A- und -D-Mangel bei Leberzirrhose
→ Zu den Vitaminmangelkrankheiten siehe auch unter den einzelnen Vitaminen.
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Verweise
Literatur