MCH bedeutet mittleres corpuskuläres Hämoglobin. Der Wert gibt den mittleren Gehalt eines roten Blutkörperchens (Erythrozyt) an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin, Hb) an; die Bezeichnung entspricht dem gelegentlich verwendeten HbE (Hämoglobin pro Erythrozyt). MCH gehört mit dem MCV (mittleres corpuskuläres Volumen) und dem MCHC (mittlere corpuskuläre Hämoglobinkonzentration) zu den Kennzeichen roter Blutkörperchen, den “Erythrozytenparametern”. Der MCH-Wert dient der Differenzierung von Bluterkrankungen, insbesondere von Formen der Blutarmut (Anämieformen).
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Inhaltsverzeichnis
Referenzbereich
MCH in pg/Erythrozyt: 28 – 33
Verschiedene Labore geben gering unterschiedliche Normgrenzen an: bitte beachten!
Erhöhter Wert
Ein erhöhtes MCH ist wegen des vermehrten Hämoglobingehalts meist mit einer Vergrößerung der roten Blutkörperchen ( erhöhtes MCV, Makrozytose) verbunden. Die Kombination von zu großen Erythrozyten und vermehrtem Hämoglobingehalt mit einer Anämie gilt als wichtiger Hinweis auf eine perniziöse Anämie, die auf einem Vitamin-B12-Mangel (z. B. bei einer Typ-A-Gastritis) oder einem Folsäure-Mangel beruht. Die Bestimmung dieser Vitamine im Blut hilft, die Ursache zu klären.
Erniedigter Wert
Ein erniedrigtes MCH ist wegen des verminderten Hämoglobingehalts meist mit einer Verkleinerung der roten Blutkörperchen (vermindertes MCV, Mikrozytose) verbunden. Die Kombination von zu kleinen Erythrozyten und vermindertem Hämoglobingehalt mit einer Anämie gilt als wichtiger Hinweis auf einen Eisenmangel (Eisenmangelanämie).
Es gibt zwei große Gruppen von Eisenmangelanämien, bei denen das mittlere Zellhämoglobin MCH erniedrigt ist:
- zu großer Eisenverlust z. B.
- durch gynäkologische Blutungen,
- durch ständigen verborgenen Blutverlust (okkulte Blutung) bei einer entzündlichen oder tumorösen Darmerkrankung,
- verminderte Resorption von Eisen aus der Nahrung
- Eisenmangel in der Nahrung, z. B. bei strengen Vegetariern/Veganern und
- Krankheiten des Dünndarms, wie der Coeliakie (einheimische Sprue) oder dem Kurzdarmsyndrom.
Infos für Patienten
Fachinfos
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).