Koma bedeutet tiefe Bewusstlosigkeit ohne Erweckbarkeit bedingt durch eine schwere Störung des Gehirns. Menschen in tiefem Koma bedürfen einer Intensivtherapie (meist inkl. Intubation und Beatmung) und -überwachung (i.d.R. auf einer Intensivstation).
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Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Tiefe Bewusstlosigkeit kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Die wichtigsten sind folgende:
- eine Stoffwechselstörung (metabolisches Koma), z. B.
- hypoglykämischer Schock bei schwerer Unterzuckerung,
- Zuckerschock bei starker Überzuckerung,
- urämisches Koma bei Nierenvergiftung (Urämie) im Rahmen einer schweren Niereninsuffizienz,
- Leberkoma (Coma hepaticum) bei schwerer Leberinsuffizienz im Rahmen einer terminalen Leberzirrhose oder einer akuten Leberdystrophie,
- eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff z. B. durch eine
- Minderdurchblutung des Gehirns z. B. im Rahmen
- eines großen Schlaganfalls,
- einer akuten Kreislaufinsuffizienz z. B. bei Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörung,
- Gasaustauschstörung in den Lungen, z. B. bei Ersticken, Ertrinken, ausgeprägtem Lungenödem,
- Minderdurchblutung des Gehirns z. B. im Rahmen
- eine Entzündung oder einen Tumor des Gehirns, meist verbunden mit erhöhtem Hirndruck,
- eine Funktionsstörung des Gehirns durch ein Knock-out (Boxen) oder im Rahmen einer Epilepsie,
- ein Schädelhirntrauma,
- Kohlenmonoxid-Intoxikation (meist durch alte, schlecht ziehende Öfen bedingt),
- Medikamente (Sedativa, Anästhetika),
- Drogen (auch Alkohol).
Komatiefe
Die Komatiefe bestimmt die Gefährdungslage und die Intensität der Unterstützung der Körperfunktionen. Sie wird in folgende Stadien eingeteilt:
- Stadium 1: noch gezielte Abwehrreaktionen,
- Stadium 2: ungerichtete Abwehrreaktionen,
- Stadium 3: nur noch geringe ungerichtete Reaktionen, abgeschwächte Pupillenreaktion, Übergang zu Stadium 4.
- Stadium 4: keine Reaktionen auf Schmerz. Pupillenreaktion auf Licht erloschen.
Die Glasgow-Koma-Skala objektiviert die Komatiefe nach einer Punkteskala (maximale Punktzahl 15), in der Notfallmedizin wird empfohlen, bei Werten unter 9 eine Atemassistenz durch Intubation zu erwägen.
Therapie
Die Komabehandlung hat zunächst die Erhaltung der Körperfunktionen Atmung und Kreislauf zum Ziel. Die nächst wichtige Aufgabe besteht darin, die Ursache zu erkennen und zu behandeln (z. B. Diabetes, Niereninsuffizienz, s. o.). Bei länger dauernder Bewusstlosigkeit treten oft erhebliche pflegerische Anstrengungen in den Vordergrund. Sie gelten der Vermeidung sekundärer Komplikationen, wie z. B. einem Wundliegen (Dekubitus).
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