Die Phlegmone ist eine akute, zur Eiterbildung neigende Entzündung der Haut und Unterhaut oder innerer Schleimhäute, die durch eine bakterielle Infektion bedingt ist.
Inhaltsverzeichnis
Klinisches Bild
Phlegmönöse Entzündung an den Beinen
Meist entwickelt sich eine Phlegmone an den Beinen. Sie beginnt als schmerzhafte ödematöse Schwellung, Rötung und Überwärmung. Als Eintrittspforte lässt sich in der Regel eine Schrunde oder kleine Verletzung ausmachen, wobei eine Durchblutungsstörung, z. B. bei einer paVk, einer diabetischen Angiopathie oder einem Krampfaderleiden mit chronisch venöser Insuffizienz sowie auch eine Pilzinfektion zwischen den Zehen förderlich ist. Bei einer ausgeprägten bakteriellen Invasion kommt es zu Fieber und Schüttelfrost.
Phlegmonen an anderen Stellen der Haut
Eine Phlegmone kann durch ihre Lokalisation zu einem hohen Risiko von Komplikationen führen. Beispiel die Lokalisation am Hals: wegen der Nähe zu großen Blutgefäßen und zum Mediastimum (Mittelfellraum des Brustkorbs) besteht ein hohes Risiko einer Thrombophlebitis der inneren Jugularvene mit Gefahr einer Sepsis, einer Entzündung von Atemwegen und Speiseröhre (Trachea und Ösophagus) sowie einer sekundären Entzündung des Mittelfells im Brustraum (Mediastinitis mit einer Mortalität von 80%) in sich. Die Therapie bedarf meist eines chirurgischen EIngriffs zur Drainage des Eiters (1)Chirurgia (Bucur). 2014 May-Jun;109(3):355-8.
Phlegmönöse Entzündung innerer Schleimhäute
Eine eitrige Entzündung kann sich an jeder Stelle der Haut und auch an inneren Schleimhäuten bilden. Sie kann sich auch im Magen (2)SAGE Open Med Case Rep. 2015 Dec 15;3:2050313X15596651. doi: 10.1177/2050313X15596651. oder im Ösophagus (3)Surg Today. 2014 Jun;44(6):1147-51. doi: 10.1007/s00595-013-0536-2. bilden. Alle Wandanteile sind betroffen. Usachen können Entzündungen im Rahmen einer Radiochemotherapie oder einer schweren Durchblutungsstörung sein. Die Entwicklung eines septischen Schocks ist hochgefährlich; die Mortalität extrem hoch.
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Erreger
Als Erreger finden sich häufig Staphylokokken (S. aureus). Aber auch andere Erreger kommen vor. Streptokokken verursachen im Gegensatz zu Staphylokokken eine flächige Ausbreitung in der Haut, z. B. im Sinne eines Erysipels.
Komplikationen
Eine Ausbreitung der bakteriellen Infektion führt zu einer Lymphangitis, schmerzhaften Lymphknotenvergrößerungen im Abflussgebiet und der Gefahr einer Sepsis.
Therapie
Die Behandlung erfolgt durch gegen Staphylokokken wirksame Antibiotika (z. B. Oxacillin). Die Eintrittspforte, sofern erkennbar, sollte behandelt werden. Entsorgung unsauberer Kleidung.
Verweise
Literatur