Leberzirrhose – einfach erklärt – Beschwerden und Symptome

Die Beschwerden und Symptome (Zeichen) einer Leberzirrhose können je nach ihrer Ausprägung und den bereits eingetretenen Komplikationen sehr unterschiedlich sein. In einem frühen Stadium merken die Betroffenen bei einer schleichenden Entwicklung oft nicht, dass sie krank sind, und die Leberzirrhose wird zufällig oder lange gar nicht entdeckt.

Unspezifische Hinweise: Manchmal entstehen schon früh im Krankheitsverlauf Allgemeinsymptome, wie Abgeschlagenheit, rasche Ermüdbarkeit und Konzentrationsschwäche. Sie sind unspezifisch und kommen auch bei vielen anderen Erkrankungen vor. Bei der Suche nach ihrer Ursache wird jedoch oft die bis dahin unbekannte Leberzirrhose gefunden.

Typische Zeichen: Wenn sich allerdings Folgesymptome und Komplikationen entwickeln, erkennt man über sie die Leberzirrhose relativ rasch.

Folgende Symptome sind typisch für eine fortgeschrittene Leberzirrhose:

  • Zeichen an der Haut (Leberhautzeichen): Sie sind für den Arzt äußerlich erkennbare Zeichen, die auf eine Leberzirrhose hindeuten. Hierzu gehören Gefäßspinnen (Spider naevi), weiße Nägel (Weißnägel), stark gerötete Handinnenflächen (Palmarerythem) und stark gefüllte Blutgefäße auf der Bauchhaut, die bereits einen Umgehungskreislauf anzeigen.
  • Bluterbrechen infolge einer geplatzten Krampfader in der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung): Sie ist ein Zeichen dafür, dass die Leber hart geworden ist und sich das Blut einen Umweg über die Schleimhaut der Speiseröhre gesucht hat. Da sie immer lebensbedrohlich ist, muss sie sofort gestillt werden. Wenn der Notarzt aufgrund schon vorangegangener Blutungen dieser Art gleich die richtige Diagnose stellt, kann er mit Terlipressin das Risiko schon bei seiner Ersthilfe senken.
  • Bauchwassersucht (Aszites): wenn sich das Blut vor der verhärteten Leber staut kommt es zu einer Zunahme des Bauchumfangs durch Bauchwasser,
  • Abnahme der Leistungsfähigkeit des Gehirns (hepatische Enzephalopathie). Während eine gewöhnliche oberflächliche Unterhaltung noch völlig unverdächtig verlaufen kann, können andere Funktionen bereits deutlich gestört sein. Relativ früh erkennbar ist beispielsweise eine dramatische Abnahme der Rechenleistung: Ein Test, wie z. B. 100 – 7 =? weiter – 7 =? usw. führt zu langem Zögern und falschen Resultaten. In den späteren Stadien können Linien mit dem Bleistift nicht mehr sauber nachgefahren werden.

Weitere Zeichen: Je nach Ursache der Leberzirrhose kommen weitere Symptome und Beschwerden hinzu. z. B. im Rahmen

  • eines Diabetes mellitus eine Polyneuropathie mit Missempfindungen an den Beinen (Ameisenlaufen),
  • einer PBC mit starker Müdigkeit Juckreiz und Fettpölsterchen an den Augenwinkeln (Xanthelasmen),
  • einer Hämochromatose mit einer bräunlichen Verfärbung der Handlinien oder
  • eines Morbus Wilson mit neurologischen Störungen z. B. der Koordination der Hände und Beine.

Solche Symptome lassen bereits auf die ursächliche Erkrankung schließen. Aber man kann aus ihnen nicht folgern, dass bereits eine Leberzirrhose eingetreten ist; dazu bedarf es der typischen Zeichen und technischer Untersuchungen, wie einer Ultraschalluntersuchung (s. o.).


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