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Allgemeines
Darmkrämpfe stammen von Verkrampfungen der Muskulatur der Darmwand. Sind Darmkämpfe sehr heftig, spricht man von einer “Darmkolik“. Der Bauch ist dabei weich und gut eindrückbar, oft wird jedoch reflektorisch die Bauchdecke angespannt. Wenn beim Versuch, die Bauchdecke einzudrücken, Schmerzen ausgelöst werden und sich die Bauchdecke hart anspannt, dann handelt es sich in der Regel bereits um eine Bauchfellreizung oder Bauchfellentzündung (Peritonitis). Solche Bauchschmerzen sind als Erstes abzugrenzen, da sie auf eine Entzündung der Leibeshöhle hinweisen, die völlig anders zu behandeln ist.
Welche Ursachen infrage kommen
Im Prinzip entstehen Darmkrämpfe dann,
- wenn der Darm stark gereizt wird, was bei einer Entzündung der Fall ist,
- wenn der Darm medikamentös zur Arbeit angeregt wird und
- wenn der Darm gegen ein Hindernis anarbeiten muss.
Einige Menschen sind für Darmkrämpfe besonders empfänglich; ihre Reizschwelle, ab der krampfartige Bauchschmerzen entstehen, scheint besonders niedrig zu sein. Hierzu gehören auch Menschen mit einem Reizdarmsyndrom.
Darmkrämpfe bei entzündlicher Darmreizung
Praktisch jede infektiöse Durchfallerkrankung (infektiöse Diarrhö) geht mit einer starken Darmtätigkeit einher, die sich sogar krampfartig steigern kann. Ein akuter Brechdurchfall geht praktisch immer mit Darmkrämpfen einher.
Darmkrämpfe durch Abführmittel
Abführmittel der Klasse der Darm anregenden Mittel (wie Natrium-Picosulfat) können bei empfindlichen Menschen zu krampfartigen Bauchschmerzen führen.
Darmkrämpfe durch ein Passagehindernis
Darmkrämpfen liegt besonders häufig ein Passagehindernis zugrunde. Der Darm bewegt seinen Inhalt durch die Muskulatur in seiner Wand koordiniert vorwärts. Er versucht dabei Hindernisse, wie Abknickungen von Darmschlingen zu überwinden, was allermeist auch problemlos gerät. Ist jedoch ein Hindernis nicht überwindbar, strengt er sich besonders stark an, was schließlich in schmerzhaften Krämpfen oder in einer Darmkolik mündet.
Als Hindernisse wirken beispielsweise
- Entzündungen, die den Darm verengen, so beispielsweise der Morbus Crohn) oder eine Entzündung von Darmausstülpungen (Divertikulitis),
- raumfordernde Wucherungen, z. B. Darmkrebs oder sehr große Darmpolypen.
- Abknickungen, die sich nicht durch den von innen ankommenden Darminhalt aufdehnen lassen. Solche Abknickungen kann der Darm besonders schwierig überwinden, wenn sie durch Verwachsungen (Briden z. B. nach einer Entzündung im Bauchraum oder nach einer Bauchoperation) fixiert sind. Der Darm strengt sich an und die Darmmuskeln verkrampfen sich schmerzhaft. Der Darm kann an solchen Stellen auch Darmgase nicht problemlos weiter befördern.
- Blähungen vor einem Hindernis sind ein häufiger Grund für Darmkrämpfe. Geblähte Darmschlingen können zu Abknickungen am Ende der Schlinge führen; Blähungen können darüber also selbst zu ihrer Verstärkung beitragen.
Wie man Darmkrämpfe behandeln kann
Da es viele verschiedene Ursachen gibt, kann keine Therapieempfehlung gegeben werden, die für alle Ursachen wirksam ist. Entkrampfend wirkende Medikamente wie Butylscopolamin (bekannte Medikamentenbezeichnung: Buscopan) können jedoch meist akute Darmkrämpfe rasch durchbrechen; in Notfällen wirken sie intravenös injiziert besonders schnell.
→ Spasmolytika
Solche Akutmaßnahmen beugen in der Regel nicht neuerlichen Episoden oder akuten Attacken von Darmkrämpfen vor. Dazu müssen die Ursachen zunächst erkannt werden. Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten sind unter den jeweiligen Diagnosen dargestellt:
- Reizdarmsyndrom
- Blähungen
- Verwachsungen im Bauchraum (Briden)
- Ileus
- Divertikulitis
- Akute infektiöse Durchfallkrankheit (Diarrhö)
→ Fachinfos zu Darmkrämpfen siehe hier.
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