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Allgemeines
Chronische Gastritis bedeutet lang anhaltende und nicht von selbst heilende Magenschleimhautentzündung. Sie kann lange symptomlos verlaufen oder früh mehr oder weniger ausgeprägte Beschwerden verschiedener Art, wie Übelkeit, Völlegefühl, Refluxbeschwerden hervorrufen. Die Hauptursachen sind eine bakterielle Infektion mit Helicobacter pylori oder ein immunologischer Selbstangriff des Immunsystems. Im ersten Fall kann eine Entfernung der Bakterien (Eradikation) zu einer Besserung führen, im zweiten gibt es keine ursächliche Behandlung; hier können nur die Beschwerden gelindert werden.
→ Helicobacter-Eradikation
→ Autoimmungastritis, Typ-A-Gastritis
Ursachen
Die chronische Gastritis entsteht meist durch
- eine nicht behandelte und nicht ausgeheilte bakterielle Entzündung durch Helicobacter pylori (Hp-Gastritis) oder
- eine autoimmune Erkrankung der Magenschleimhaut, die Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis).
Schleimhautatrophie
Eine chronische Gastritis führt zur Schleimhautatrophie, sie wird daher als “chronisch atrophische Gastritis” bezeichnet. Sie gilt als Präkanzerose, da sie das Risiko für Magenkrebs (Magenkarzinom) erhöht.
Symptome
Bei zunehmender Schleimhautatrophie kommt es zu einem Verlust der Fähigkeit, Säure und Verdauungsenzyme zu bilden. Daher sind unspezifische Bauchbeschwerden mit Völlegefühl und Darmgasbildung (Meteorismus) nicht selten die Folge (Dyspepsie).
Im Falle einer Refluxkrankheit wird der Reflux beim Aufstoßen wegen der nachlassenden Produktion von saurem Magensaft nicht mehr sauer empfunden.
Diagnostik
In größeren Abständen (z. B. in 3-Jahresabständen) sind endoskopische Kontrollen durch eine Gastroskopie zur Krebsfrüherkennung sinnvoll; dies sollte individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Therapie
Eine Therapie, die die den Prozess der Schleimhautatrophie rückgängig macht, ist nicht bekannt. Die Behandlung der chronischen Gastritis richtet sich daher im Wesentlichen nach den Beschwerden.
Bei Völlegefühl können Prokinetika nützen. Auch ist bei ausgeprägter chronisch-atrophischer Gastritis wegen des Pepsinmangels ein Versuch mit Eiweiß-verdauenden Enzymen gerechtfertigt.
Die häufige Medikation mit Säureblockern (PPI) ist im Falle einer chronischen Gastritis, die per se zu einem Säuremangel führt, nicht erfolgversprechend.
Bei Personen mit fortgeschrittener atrophischer Gastritis sollte laut AGA-Empfehlung eine Überwachungsendoskopie alle 3 Jahre zur Vorbeugung von Magenkrebs in Betracht gezogen werden. (1)Gastroenterology. 2021 Oct;161(4):1325-1332.e7. doi: 10.1053/j.gastro.2021.06.078
→ Mehr zur chronischen Gastritis siehe hier.
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Verweise
Literatur