Wissenschaftliche Literatur zu Covid-19: Die Corona-Pandemie hat zu einer Verbreitung von vielen Falschinformationen geführt. Wir bieten hier ausgewählte wissenschaftliche Originalliteratur über SARS-CoV-2 und die Corona-Infektion mit einer verständlichen Erklärung ihrer Hauptaussagen.
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Inhaltsverzeichnis
Corona-Literatur
- 18.1.2024 Simnotrelvir, ein neues Medikament zur Behandlung von Covid-19: Simnotrelvir ist ein oraler 3-Chymotrypsin-ähnlicher Proteaseinhibitor, der in einer chinesischen Studie doppelt verblindet an 1208 Patienten getestet wurde. Wenn die erste Dosis innerhalb von 72 Stunden nach Einsetzen der Symptome verabreicht wurde, verkürzte sich die Symptomatik in der Simnotrelvir-Gruppeauf auf 180.1 Stunden vs. 216 Stunden der Placebogruppe (mittlerer Unterschied: −35,8 Stunden). Der positive Effekt ließ sich durch Reduktion der Viruslast an Tag 5 um 1,5 Log-Stufen objektivieren. Unerwünschte Effekte traten kaum mehr als in der Placebogruppe auf und waren mild bis mäßig. 1
- 2.2.2023 SARS-CoV-2 vermehrt sich in Kompartimenten des Körpers: Das COVID-19-Virus kann sich in verschiedenen Organen des Körpers ausbreiten. Eine Forschergruppe hat festgestellt, dass bei fatal verlaufenden Infektionen mehrere extrapulmonale Gewebe eine besonders hohe Viruslast aufwiesen: die höchste das Herz, gefolgt von Hoden und Niere. Die niedrigste in Proben Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Knochenmark und peripheren Nerven/Skelettmuskeln. Infektionen, die in solchen Kompartimenten ablaufen, werden verdächtigt, Ursprung einer möglichen Reaktivierung der Krankheit sein zu können, und sie werden als potenzielle Quelle für neue besorgniserregende Varianten angesehen. 2
- 19.12.2022 Long-Covid und pulmonale Hypertonie: Es häufen sich Beweise dafür, dass eine SARS-COV-2-Infektion ein Risikofaktor für eine pulmonale Hypertonie (PH, Hochdruck im Lungenkreislauf) darstellt. In einer Publikation zur Pathophysiologie wird herausgestellt, dass es durch die Infektion zu ANHALTENDEN Veränderungen der Lungengefäße kommen kann (Verdickung der Gefäßwand und Proliferation ihrer glatten Muskulatur). Sie gehen davon aus, dass PH angesichts der großen Zahl von infizierten Personen in Zukunft weltweit zu einem großen Problem für die öffentliche Gesundheit wird, und regen Langzeitstudien an. 3
- 6.10.2022 Der bivalente neue Corona-Impfstoff von Moderna (mRNA-1273.214) wird bezüglich einer zweiten Auffrischimpfung (nach Impfungen mit dem Vorgänger mRNA-1273) getestet. Erste Ergebnisse sind jetzt veröffentlicht worden und zeigen Überlegenheit: Der mRNA-1273.214-Booster, der gegen das ursprüngliche Wuhan-Hu-1 und gegen B.1.1.529 gerichtet ist, löste eine stärkere Bildung von Antikörpern gegen verschiedene Varianten von SARS-Cov-2 (Alpha, Beta, inkl. BA.4 und BA.5, Gamma, Delta) aus als der Vorgänger-Impfstoff mRNA-1273. Besondere Sicherheitsbedenken traten bisher nicht auf. Die Studie wird fortgeführt. 4
- 25.7.2022 Long-Covid: Eine SARS-CoV-2-Infektion kann eine Reihe lange anhaltender Symptome hervorrufen. Halten sie über 12 Wochen an, wird von Long-Covid gesprochen. Eine Studie in Großbritannien an 486.149 Erwachsenen mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion findet 62 Symptome assoziiert. Zu ihnen gehören vor allem Anosmie (Geruchsverlust), Haarausfall, Niesen, Ejakulationsschwierigkeiten und verminderte Libido. Risikofaktoren waren weibliches Geschlecht, ethnische Minderheit, sozioökonomische Benachteiligung, Rauchen, Fettleibigkeit und eine Reihe von Begleiterkrankungen. 5
- 3.2.2022 Thapsigargin ist ein neues antivirales Therapieprinzip, das gegen eine Reihe respiratorischer Viren wirkt. Es wurde bereits 1978 als Inhaltsstoff von Thapsia („deadly carrots“) identifiziert, der Histamin aus Mastzellen freisetzt. Nun zeigten Laborversuche, dass es hocheffektiv antiviral wirkt, und zwar gegen RSV, Coronavirus OC43, SARS-CoV-2 und Influenza A. Es schützt Mäuse nach Infektion sicher vor Tod. Nach oraler Gabe dauert die Wirkung mindestens 48 Stunden an. Klinische Studien sind zu erwarten. 6 Ein weiteres gegen SARS-CoV-2 wirksames neues Mittel, das offenbar zur Vorbeugung dienen könnte, ist JIB-04. 7 8
- 14.7.2022 Eine Covid-19-Impfung der werdenden Mutter schützt später das Kind vor schwerwiegenden Komplikationen. Das zeigt eine aktuelle NEJM-Publikation: Von den 537 Kindern, die wegen Covid-19 stationär aufgenommen wurden, erhielten 21 % eine Behandlung auf der Intensivstation; 12 % erhielten mechanische Beatmung oder Kreislaufunterstützung. Die Wirksamkeit gegen einen Krankenhausaufenthalt wegen Covid-19 bei Säuglingen betrug insgesamt 52 %, davon 80 % während der Delta-Periode und 38 % während der Omicron-Periode. Die Wirksamkeit betrug 38 %, wenn die mütterliche Impfung während der ersten 20 Schwangerschaftswochen erfolgte, und 69 %, wenn sie danach erfolgte. 9
- Eine 4. Dosis BNT162b2 hat in einer israelischen Studie Wirksamkeit gegen Omikron gezeigt; die 3. Dosis dagegen kaum. Die Raten bestätigter SARS-CoV-2-Infektionen und schwerer Covid-19-Verläufe waren deutlich niedriger als nach nur drei Impfdosen. Die Anzahl der schwerem Covid-19-Verläufe pro 100.000 Personentagen betrug 1,5 in den Vier-Dosis-Gruppen und 3,9 in der Drei-Dosis-Gruppe bzw. 4,2 in der internen Kontrollgruppe. 10
- Antikörper mit bemerkenswert breitem Spektrum: SARS-CoV-2 mutiert ständig. Die kritischsten Mutationen betreffen die ACE2-Rezeptorbindungsdomäne des Spike-Proteins in der Weise, dass dem Virus ein „immune escape“ gelingt. Eine Science-Arbeit berichtet jetzt von einem neu entwickelten Antikörper (als 87G7 bezeichnet), der gegen alle bisherigen kritischen SARS-CoV-2-Varianten, einschließlich Alpha, Beta, Gamma, Delta und Omicron (BA.1/BA.2), wirksam ist. Er richtet sich auf einen Bereich der ACE2-Bindungsstelle, der bei allen Evolutionsschritten des Virus hochkonserviert geblieben ist und vermutlich bleiben wird. Es besteht die Aussicht, dass man mit diesem Antikörper auch zukünftige Virusmutanten bekämpfen kann. 11
- Ein neues Impfprinzip gegen SARS-CoV-2 mit herausragenden Eigenschaftenberuht auf zirkulärer RNA (circRNA). Der Impfstoff löste in Tierversuchen eine anhaltende hohe Immunreaktion aus, sowohl was die Antikörperbildung, als auch was die T-Zell-Antwort betraf. Sie war sogar höher als mit den bekannten RNA-Impfstoffen. Der circRNA(RBD-Delta)-Impfstoff schützte bei Mäusen und Rhesus-Affen sowohl gegen Delta als auch gegen Omicron. Laut den Autoren stellt er eine wirksame Option bezüglich der aktuellen Varianten von SARS-CoV-2 dar. 12
- Was bringt eine 4. Impfung gegen Covid-19 (Omicron) mit BNT162b2 (BionTech)? Das beantwortet jetzt eine israelische Studie an 1252331 Personen =/> 60 Jahren: Die Rate schwerer Verläufe lag bei 1,5 pro 100.000 Personentage, nach einer 3. Impfung 3,9 und 4,2 in der internen Kontrollgruppe. Der Schutz vor schwerem Verlauf ließ innerhalb von 6 Wochen nach der 4. Impfung nicht nach, nahm aber danach ab. 13
- Long-Covid (jetzt „Post-COVID19-Syndrom“) tritt (laut einem aktuellen Review) in 50-80% der symptomatisch Erkrankten auf und hat viel mit der Bildung von Autoantikörpern (gegen Ziele des eigenen Körpers gerichtet) zu tun. Inzwischen werden mehr als 10 Autoimmunkrankheiten zu den Covid-19-Folgen gezählt. Auch Fehlregulationen des autonomen (vegetativen) Nervensystems, Fibromyalgie und „chronic fatigue syndrome“ (chronisches Müdigkeitssyndrom) gehören dazu. Eine vorbestehende Immunschwäche (z. B. bei einer Chemotherapie) begünstigen es. In schweren Fällen kann eine Plasmapherese helfen. Ansonsten hat sich intensive körperliche Bewegung als ein wirksames Mittel gegen die Symptomatik herausgestellt. [[Autoimmun Rev. 2022 Feb 16:103071. DOI: 10.1016/j.autrev.2022.103071. PMID: 35182777; PMCID: PMC8848724.]]
- Impfung gegen alle Beta-Coronavirus-Varianten in Sicht: Eine Science-Publikation weist nach, dass bestimmte Teile eines ß-Virus (S2-Stammhelixregion) hoch konserviert in allen Varianten vorkommen. Es wurden Antikörper gegen solch ein Segment entwickelt (als CC40.8 bezeichnet). In 2 Tiermodellen zeigten sie eine hohe Wirksamkeit. Die im Menschen durch Impfung hervorgerufenen Antikörper (z. B. gegen SARS-CoV-2) dagegen richten sich jeweils nur schwach gegen dieses Segment und damit nicht gegen alle Varianten. Die Ergebnisse bestärken die Perspektive, dass eine Impfstrategie, die auf die S2-Region gerichtet ist, gegen alle Beta-Coronaviren schützt. Erklärung: Zu den Beta-Coronaviren gehören Erkältungs-Erreger, SARS-CoV-2 und MERS-CoV. 14
- Impfungen wirken auf lange Zeit gegen verschiedene SarsCoV2-Varianten: Es wird ein immunologisches T-Zell-Gedächtnis angelegt, das Varianten von Alpha bis Omicron erkennen kann. In einer Untersuchung zeigte sich, dass das Immunsystem von Probanden etwa 6 Monate nach der Impfung noch in 90 % (CD4+) und in 87 % (CD8+) T-Zell-Antworten bilden konnten, gegen Omicron in 84 % (CD4+) und 85 % (CD8+). Die anhaltende Effektivität der T-Zell-Antworten spielt eine bedeutende Rolle als zweite Abwehrfront gegen verschiedene SarsCoV2-Varianten. 15
- NVX-CoV2373 (Novavax) ist ein neuer rekombinanter Proteinimpfstoff – eine Alternative zu den mRNA-Impfstoffen. Eine jetzt publizierte Studie aus USA und Mexiko an ≥18-Jährigen besagt, dass er, im Abstand von 3 Wochen verimpft, Covid-19 zu 90% und einen mittelschweren und schweren Verlauf zu 100% verhinderte. Verschiedene ethnische Gruppen scheinen unterschiedlich zu reagieren. Bei Hispanics und Latinos war die Effizienz deutlich geringer. Im Zeitraum der Studie überwog die Alpha-Variante; die Delta- und Omikron-Varianten spielten noch keine Rolle. 16
- Ein Vergleich der Wirksamkeit von mRNA-1273 (Moderna) und BNT162b2 (BioNTech-Pfizer) gegen Sars-CoV-2 ergibt laut Auswertung vorhandener Daten Folgendes: Gegen die Delta-Variante lag sie 14–30 Tage nach der zweiten Dosis bei 63,5 % und 78,4 %. Sie nahm 6-8 Monate später auf 36,0 % und 38,5 % ab. Vierzehn bis 30 Tage nach einer Auffrischimpfung (dritte Dosis) lag sie bei 97,0 % und 97,2 %. Eine Boosterimpfung ist damit dringend erforderlich. 17
- Booster-Impfung hilft auch gegen Omicron: Die Omicron-Welle in England Ende 2019 wurde aufgearbeitet: Die Auswerter schreiben: „Wir beobachteten einen starken Rückgang der Abstrichpositivität bei geimpften älteren Kindern (12-17 Jahre) im Vergleich zu nicht geimpften jüngeren Kindern (5-11 Jahre) und bei Erwachsenen, die eine dritte Impfdosis (Auffrischimpfung) im Vergleich zu zwei Dosen erhielten. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Impf- und Auffrischungskampagnen“ 18
- Covid-19 und mRNA-Impfung können Autoimmunkrankheiten auslösen: Zu den extrem seltenen Komplikationen von Covid-19 und ebenso einer mRNA-Impfung gegen das Virus zählen Autoimmunkrankheiten. 19 20 Es wurden beispielsweise seltene Fälle eines neu aufgetretenen Typ-1-Diabetes 21, einer autoimmunhämolytischen Anämie 22 23, einer autoimmunen Hepatitis 24, einer akuten transversen Myelitis (ATM) 25 26 und einer autoimmunen Schilddrüsenkrankheit (Morbus Basedow, Grave’s disease) 27 28.
- Remdesivir verhindert Hospitalisierung: In einer 28-Tage-Studie verringerte eine ambulante 3-Tages-Applikation (Injektion) von Remdesivir bei Gefährdeten die Hospitalisierungsrate um 87%. In der Verum-Gruppe kamen 4/246 Patienten zu einer stationären Aufnehme, in der Vergleichsgruppe 21/252. 29
- Impfung von Kindern ab 5 Jahren: Sie können ohne wesentliche Nebenwirkungen mit BNT162b2 Vaccine (BioNTech-Pfizer) geimpft werden. Das besagt eine jetzt veröffentlichte Studie an 1518 Kinder (vs. 750 Kinder mit Placebo, mittlere Nachverfolgung 2,3 Monate). Nach einer 2-maligen Dosis von 10 μg im Abstand von 3 Wochen wurde eine Effektivität von 90,7% festgestellt. Einen Monat nach der zweiten Dosis traten neutralisierende Antikörper von BNT162b2 in gleicher Höhe auf, wie bei 16- bis 25-Jährigen: 1198 (GMT, geometric mean titers) bzw. 1147. Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) wurde nicht registriert.
- Hypothese: Omikron entwickelte sich durch durch „host-hopping“ in Mäusen. Demnach mutierten Omikron-Vorläufer, die vom Menschen auf Mäuse übergesprungen waren, mehrfach. Förderlich für die Selektion dieser hoch infektiösen Variante war die relativ kurze Vermehrungszeit dieser Tierspezies. Sie sprang als Omikron zurück auf den Menschen. Eine solche Selektion wäre als Entwicklungsergebnis in Menschen nicht gut vorstellbar. Die Autoren einer aktuellen Publikation untermauern die Hypothese durch Analyse der multiplen Spike-Mutationen dieser Variante im Vergleich mit denen anderer Varianten. „Das molekulare Spektrum der Omikron-Mutation“ steht „im Einklang mit einer Evolutionsgeschichte in Mäusen“.
- Omikron infiziert auch nach Boosterimpfung: Diese Variante bedeutet im Vergleich zur Delta-Variante ein 50-70% geringeres Risiko für eine Klinikeinweisung und ein 31-45% geringeres für eine Intensivbehandlung. Wegen der erheblich höheren Infektiosität bedeutet sie dennoch eine absehbare Überlastung der Krankhäuser. Es wird berichtet: 17/132 Patienten, die in eine Klinik eingeliefert wurden, hatten bereits eine Boosterimpfung bekommen, 74/132 zwei Impfungen, 8/132 eine Einfachimpfung, 27 noch keine Impfung; 14/132 starben. Die bisherigen Evidenzen besagen: “ that although two doses of vaccine are less effective against omicron than against the previously dominant delta variant, a booster dose improves protection”. Die Wirksamkeit nimmt jedoch nach 10 Wochen um 10-25% ab.
- Ein neues Medikament (PF-07321332) hat das Potential, einen schweren Covid-Verlauf zu verhindern. Es hemmt ein für die Virus-Vermehrung erforderliches Eiweiß-spaltendes Enzym (eine Protease; bisher stehen nur Medikamente zur Verfügung, die die mRNA-abhängige RNA-Polymerase hemmen.) Im Tierversuch ist PF-07321332 hoch wirksam und hemmt auch die Vermehrung anderer Coronaviren. In einer Phase-1-Studie an freiwilligen Probanden wurde es gut vertragen. Wenn der Abbau des Medikaments im Körper gehemmt wird (durch den Cytochrom 3A4-Hemmer Ritonavir), erhöhte sich die Plasmakonzentration deutlich. Man hofft, ein neues „pan-human coronavirus antiviral drug“ gefunden zu haben. 30
- Die Omicron-Variante von SARS-CoV-2 eines südafrikanischen Patienten wurde von Seren Geimpfter deutlich schlechter neutralisiert als das Ursprungsvirus. Seren mit hoher Neutralisationskapazität zeigten jedoch eine ausreichend hohe Wirksamkeit. Die Autoren nehmen daher an, dass eine Boosterimpfung und eine vollständige Impfung bei vorausgegangener Infektion genügend Schutz bieten können. Der Antikörperschutz lässt, wie bekannt, im Laufe der Zeit jedoch nach; die T-Zell-Immunität bleibt davon wahrscheinlich unberührt. 31
- Inaktivierte Viren als Impfstoff gegen Covid-19, Phase-3-Studie: Es wurden Zwischenergebnisse einer Phase-3-Studie zu einer Vakzine (BBV152) veröffentlicht, die auf inaktivierten vollständigen Viren beruht. Sie wurde in 25 Zentren in Indien durchgeführt und zeigte bei 24419 erwachsenen Teilnehmern eine hohe Effektivität. Sie schützte in 77,8% gegen eine symptomatische Covid-Krankheit und in 93,4% gegen einen schweren Verlauf. Die Effektivität gegen einen asymptomatischen Verlauf lag bei 63,6%. Gegen die Delta-Variante lag sie bei 65,2%. 32
- Die Omicron-Variante breitet sich rasant aus. Aufschlussreich in einem Lancet-Artikel ist das Diagramm der Verläufe der Alfa-, Beta- und Delta-Welle und der ungleich stärkere Anstieg der neuen 4. Welle durch Omicron. Auch wird ein Anstieg von Fällen einer Reinfektion bei durchgemachter vorheriger Infektion beobachtet. Die Forschung befasst sich mit dem Mechanismus des „Immun Escapes“ des Virus. Man wird bald wissen, welche Modifikationen im Genom des Virus dafür verantwortlich sind und darauf mit Impfstoffen reagieren können. Bislang waren die meisten Impfstoffe effektiv, weil sie zu einer robusten T-Zell-Antwort führten – unabhängig von einer unzureichenden Immunglobulin-Reaktion. 33
- Kurzzeit- und Langzeitschutz von mRNA-Impfstoff: Der Sofortschutz durch Antikörper verblasst nach der zweiten Impfung relativ rasch; aber der Langzeitschutz vor Hospitalisierung und Tod blieb in diner Studie über 6 Monate unverändert bestehen. Das ist nicht verwunderlich, da die Immunzellen, welche infizierte Körperzellen erkennen und entsorgen können (Suppressor-T-Lymphozyten) im Knochenmark und in Lymphknoten in Wartestellung verbleiben (siehe dazu unsere früheren Beiträge). Sie stellen eine Abwehrfront im Körper dar, die später lang anhaltend und unabhängig von den sofort schützenden Immunglobulinen wirksam wird. 34
- Real-World-Impferfolg: Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Covid-19 wurde in einer Wirksamkeitsanalyse (Meta-Analyse der Ergebnisse von 51 „real-world“-Studien zwischen 6.8.2020 und 6.10.2021) untersucht. Bis 15.10.2021 gab es laut WHO 239,4 Mio bestätigte Covid-19-Fälle mit 4,8 Mio Todesfällen. Eine Subgruppenanalyse ergibt für den BioNTech_Pfizer-Impfstoff (mRNA-Impfstoff) bei vollständiger Impfung bzgl. Infektion / Hospitalisierung / Tod 91,2% / 97,6% 7 98,1%, für Moderna-Impfstoff (mRNA-Impfstoff) bzgl. Infektion 98,1% (höchster Impferfolg), für CoronaVac (chinesischer Impfstoff, inaktivierte Viren, weltweit am meisten verwendet) 65,7%, für Astra-Zeneca-Impfstoff (Vektor-Impfstoff, nur 1 Artikel über vollständige Impfung) 88,6%. Die Autoren bemerken, dass die real-world-Daten im Wesentlichen mit den Ergebnissen der Zulassungsstudien übereinstimmen; sie sind hochwirksam. 35
- Antikörperzulassung (November 2021): Die ersten Antikörper gegen Covid-19 sind jetzt von der Europäischen Union (European Medicines Agency, EMA) zu Behandlung zugelassen worden. Es handelt sich um Ronapreve (Casirivimab/Imdevimab) von Roche Registration GmbH sowie Regkirona (Regdanvimab) von Celltrion Healthcare Hungary Kft. Im Link findet man die Produktinformationen. Man erwartet von ihnen, dass sie die Covid-19-Mortalität und das Long-Covid-Risiko erheblich senken. 36
- Antikörper als „game changer“: Es wird eine Studie zu dem monoklonalen Pan-Sarbecovirus-Antikörper Sotrovimab vorgelegt. In einer Zwischenauswertung zeigt sich bereits eine überlegene Wirksamkeit. In einer Gruppe von 291 Infizierten mit Symptomen hat der Antikörper eine Krankheitsverschlimmerung und Klinikeinweisung in 288 Fällen verhindert – vs. 21 von 292 in der Placebogruppe. Das bedeutet eine Risikoreduktion von 85%. Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen praktisch gleich: „no safety signals“. 37
- Covid-19-Durchbruch: Infektionen und Erkrankungen nach vollständiger mRNA-Impfung sind nach einer Israelische Studie abhängig vom erreichten Antikörpertiter. Von 1497 mit PCR-Test untersuchten Personen (medizinisches Personal) wurden 39 positive Fälle (2,6%, Durchschnitt 42 Jahre, 64% Frauen) identifiziert. Von ihnen hatten 26 (67%) nur milde vorübergehende Symptome: 36% verstopfte Nase, 28% Muskelbeschwerden, 28% Geruchs- / Geschmacksstörungen, 21% Fieber, keine Krankenhausaufnahme. Nach 6 Wochen hatten 19% noch Symptome mit Husten, Fieber, Schwäche, Atemnot (Long-Covid); sie hatten die niedrigsten Antikörper. Nach 6 Wochen hatte nur 1 Person die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen. 38
- Was ist bei positivem Covid-19-Test zu tun? Die neutralisierenden Antikörper Bamlanivimab–Etesevimab bieten besonders Gefährdeten einen sofortigen Schutz. Untersucht wurden in einer Studie 1035 Patienten im Durchschnittsalter von 54 Jahren; davon waren 52% heranwachsende Mädchen und Frauen. In der Gruppe, die mit den Antikörpern behandelt wurde, mussten im Zeitraum von 29 Tagen nur 2,1% stationär aufgenommen werden, in der Placebogruppe dagegen 7,0%. In der Verumgruppe kam es zu keinem Todesfall, in der Placebogruppe zu 10! Da dies eine Phase-3-Studie war, ist mit einer Zulassung des Antikörpergemischs als Medikament zurechnen. 39
- Impfung Schwangerer gegen COVD-19 mit mRNA-Impfstoff: Eine NEJM-Arbeit schließt aus ihren Ergebnissen: „Preliminary findings did not show obvious safety signals among pregnant persons who received mRNA Covid-19 vaccines.” Ein Kommentar im selben Heft: „With the pandemic ongoing and pregnant women at high risk for serious illness if infected with Covid-19, vaccination is a critical prevention strategy.“ 40 Eine umfangreiche Datenrecherche besagt: Stillende und schwangere Frauen unterscheiden sich bezüglich Impfreaktion nicht von der allgemeinen Bevölkerung. Die Rate an Schwangerschaftsabbrüchen entspricht in etwa der von Schwangeren vor der Pandemie. Abwehrkörper gehen durch die Placenta und über die Muttermilch auf die Kinder über und schützen sie. 41
- Covid-Prophylaxe: Eine NEJM-Publikation zeigt, dass eine Behandlung von Covid-19-exponierten Menschen mit einer Kombination von zwei Antikörpern wirksam vor einem Ausbruch der Krankheit schützt, im Fall einer Infektion auch vor einem schweren Verlauf und vor stärkerer Infektiosität. Menschen, die engen Kontakt mit Covid-infizierten Menschen hatten, erhielten innerhalb von 96 Stunden die Antikörper Casirivimab und Imdevimab (REGEN-CoV) als Injektion unter die Haut. Eine SARS-CoV-2-Infektion entwickelte sich bei ihnen in 1,5%. In der Placebo-Gruppe mit üblicher Infektionsvorsorge waren es 7,8% (Risikoreduktion 81,4%). Das Antikörpergemisch ist, wie man weiß, gegen alle Virusvarianten (alpha, beta, gamma, delta, epsilon) wirksam. 42
- Ivermectin, ein Medikament gegen Parasiten (u. a. Milben, Fadenwürmer, Läuse), wirkt auch gegen SARS-CoV-2. Es senkt die Sterberate schwer erkrankter Covid-19-Patienten deutlich. Eine Zusammenstellung der Ergebnisse der bisher 6 verlässlichsten Studien zeigt eine durchschnittlich 31-prozentige Reduktion. Auch im Tierversuchen senkte es die Entstehung schwerer Verläufe. Der Wirkmechanismus beinhaltet eine kompetitive Bindung an das SARS-CoV-2-Spike-Protein. Es wird vermutet, dass es bei jeder Virusmutante wirkt. 43
- Nach Impfung weiterhin Maßnahmen zur Infektionskontrolle wichtig: Die B.1.617.2 Delta-Variante des Coronavirus ist hochinfektiös und bewirkt eine besonders schwere Erkrankung. Sie entkommt dem Immunsystem und rechtfertigt fortgesetzte Infektionskontrollmaßnahmen auch nach einer Impfung. Dies ist das Ergebnis einer hochrangigen Nature-Arbeit. Verglichen mit der Alpha-Variante hatte B.1.617.2 eine höhere Vermehrungsrate (Replikation) und eine bessere Zellinfektion (Spike-vermittelter Eintritt), auch im Vergleich zur Kappa-Variante B.1.617.1. Die durch Impfung erzeugten Antikörper sprechen schwächer an, besonders die nach einer Impfung mit ChAdOx-1 (AZ). 44
- Impfrisiken: Einer landesweite Auswertung von Daten in Israel zu Risiken einer mRNA-Impfung gegen Corona zeigt verschiedene Risiken auf. Das Risiko einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) war 3,24-fach erhöht: Risikodifferenz zu Ungeimpften 2,7 Fälle auf 100.000; Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerungen): Risikodifferenz 78,4 Fälle auf 100.000; Appendizitis: Risikodifferenz 5 Fälle auf 100.000 und Herpes zoster (Gürtelrose): Risikodifferenz 15,8 Fälle auf 100.000. 45
- Eine Covid-19-Impfung ist nachhaltig. Eine Nature-Arbeit weist nach, dass erst nach einer zweiten Impfung eine hohe zelluläre Antwort des Immunsystems (T-Zell-Antwort hoher Stärke) gegen VOC entsteht (VOC, variants of concern, ist ein neuer Begriff, der die verschiedenen Virusvarianten zusammenfasst). Sie schützt auch dann, wenn der Antikörperspiegel nach einer Impfung wieder absinkt und auch gegen Varianten, die von den gebildeten Antikörpern nicht gut erfasst werden. Erklärung: Untergruppen von spezialisierten T-Zellen, die sich nach einer Impfung bilden, richtet sich gegen Oberflächenstrukturen der Viren, die bei ihren infektiösen Mutanten unverändert bleiben. 46
- mRNA-Impfung wirkt gegen alle Varianten: Nach einer mRNA-Impfung wurden in einer Studie bei den meisten Impflingen Antikörper gegen alle inzwischen pandemisch relevanten Varianten des Virus erzeugt, die über 6 Monate nachweisbar waren, am geringsten gegen die Beta-Variante. 47
- COVID-19 erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall signifikant. Beide Komplikationen müssen zum klinischen Bild der Infektionskrankheit hinzugezählt werden. In einer Auswertung von 86742 Erkrankten in Schweden lag das Risiko für einen erstmaligen Herzinfarkt in der ersten Woche ab Exposition um 8,44-fach höher als bei einer Kontrollgruppe, für einen erstmaligen Schlaganfall um 6,18-fach. Die Autoren weisen darauf hin, dass diese Komplikationen durch eine Impfung zu vermeiden wären. 48
- Evolution von SARS-CoV-2: SARS-Cov-2 mutiert ständig. In eine Publikation wird ein Evolutionsbaum („phylogenetic tree“) der bisherigen Varianten gezeigt, der vor Augen führt, wie rasch sich aus einem entfesselten Krankheitserreger ein riesiges pandemisches Problem entwickeln kann. Besonders in kranken Menschen mit Immunsuppression (Abwehrschwäche) halten sich die Viren lange (persistierende SARS-Cov-2-Infektion) und können rasch mutieren. „Während 152 Tagen anhaltender SARS-CoV-2-Infektion bei diesem Patienten identifizierten die Forscher 31 Substitutionen und drei Deletionen in Genomsequenzen.” 49
- Durchbruchinfektion: Man kann trotz vollständiger Impfung noch einmal mit SARS-CoV-2 infiziert werden (Durchbruchinfektionen). In einer israelischen Zusammenstellung waren es bei medizinischem Personal 2,6% (39/1497). Die (laut RT-PCR-Test) Infizierten hatten niedrigere Antikörpertiter als die nicht Infizierten. Je höher die durch die Impfung erzielten Titer waren, desto schwächer waren die Symptome. Unter den Erkrankten hatten 74% eine hohe Viruslast und 19% einen verlängerten Verlauf mit Symptompersistenz über 6 Wochen. Von den Patienten mit hoher Viruslast hatten nur 17 (59%) ein positives Ergebnis bei einem Antigen-Schnelltest. 50
- Herzunruhe oder Herzschmerzen nach Covid-19-Impfung? Das gibt es in sehr seltenen Fällen, offenbar vornehmlich bei jüngeren Menschen unter 30. Es wurde in Israel schon im April über Fälle einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) nach Impfung mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff BNT162b2 berichtet (siehe hier). Eine wissenschaftliche Auswertung und Veröffentlichung fehlt noch. Eine Einzelfalldarstellung ist jetzt publiziert. Bei allem öffentlichen Druck, auch Jugendliche zu impfen, hält sich die STIKO – vielleicht aus diesem Grunde – noch zurück mit einer allgemeinen Empfehlung. Denn diese hätte auch versicherungsrechtliche Konsequenzen. 51
- Wirksamkeit einer Impfung gegen die Alpha- und die Delta-Variante: Wie wirksam sind die Impfstoffe BNT162b2 (BionTech/Pfizer) und ChAdOx1 (AstraZeneca) gegen die Delta-Variante vs. die Alpha-Variante von SARS-CoV-2? Das beantwortet eine neue „Case-Control-Studie“: Nach der ersten Impfung lag die Wirksamkeit bei beiden Vakzinen bei 30,7% vs. 48,7%. Nach der zweiten Impfung lag sie mit BNT162b2 bei 88,7% (gegen Delta) und 93,7% (gegen Alpha) und mit ChAdOx1 bei 67,0% und 74,5%. Die Wirksamkeit gegen Delta ist nur mäßig geringer als gegen Alpha; eine zweite Impfung verbessert den Impferfolg entscheidend. 52
- Tofacitinib senkt die Sterberate von intensivpflichtigen Covid-19-Patienten erheblich. Es hemmt die Wirkung der Entzündungsvermittler (Zytokine), die bei der Infektion mit Covid-19 den Körper als Zytokinsturm überschwemmen (Januskinasehemmer). Die 28-Tage-Rate bezüglich Tod oder Ateminsuffizienz sank in einer jetzt veröffentlichten Studie von 29% (Placebogruppe) auf 18,1% (Verumgruppe). Die Sterberate allein sank von 5,5% auf 2,8%. Tofacitinib ist bereits als Mittel zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis bekannt. 53 Zu Tofacitinib siehe auch hier.
- Corona trotz Impfung? Die mRNA-Impfstoffe von BionTech/Pfizer und Moderna erweisen sich in einer Studie auch bei einer trotz (1x / 2x) Impfung aufgetretenen Coronakrankheit (Covid-19) als hilfreich. Die Effizienz der Vakzine lag um 91% bei doppelter und um 81% bei einfacher Impfung. Bei denen, die trotz Impfung erkrankten (204 /3975, 5%, Personal im Gesundheitswesen und „front-line-workers“ mit hohem Ansteckungsrisiko), war die Viruslast 40% geringer als bei Ungeimpften; Virus-RNA war kürzer nachweisbar (durchschnittlich 2,7 Tage vs. 8,9 Tage); Fieber trat seltener auf (25% vs. 63,1%); die Bettlägerigkeit war verkürzt (1,5 vs. 3,8 Tage). 54
- Impfung Jugendlicher mit dem BNT162b2-Impfstoff: Der BNT162b2-Impfstoff (BioNTech and Pfizer) wurde an insgesamt 2260 Jugendlichen (12-15 Jahre) geprüft. Zwei Injektionen, 3 Wochen Abstand. Ergebnis: Diese Gruppe sprach (bezüglich Bildung 50%ig neutralisierender Antikörper) um den Faktor 1,76 stärker an als eine Gruppe im Altern von 16-25 Jahren. Effizienz 100%. Die Nebenwirkungen waren häufig, aber milde. Sie betrafen hauptsächlich Schmerzen an der Injektionsstelle (79-86%), Müdigkeit (60-66%), Kopfschmerzen (55-65%); keine höhergradigen Nebenwirkungen. Der Impfstoff war hocheffektiv. 55
- Neuer rekombinanter Nanopartikelimpfstoff wirksam gegen die Alpha-Variante. Die Alpha-Variante des Coronavirus (B.1.1.7) aus England breitet sich aus. Sie ist infektiöser als das Ursprungsvirus und bewirkt wahrscheinlich auch einen gefährlicheren Krankheitsverlauf. Eine Impfstrategie mit 2 Impfungen eines neu entwickelten Vakzins (Novovax) im Abstand von 3 Wochen lässt in einer laufenden Studie an Probanden zwischen 18 und 84 Jahren eine hohe Wirksamkeit von 89,7% erkennen. Es handelt sich um einen rekombinanten Nanopartikel-Impfstoff, der das Spikeprotein von SARS-CoV-2 in voller Länge plus ein Matrix-Adjuvans enthält. 56 Zu Impfungen siehe auch hier.
- mRNA-Impfstoffe bewirken eine lang anhaltende Immunität. Bei freiwilligen Probanden wurden nach einer Boosterimpfung (Zweitimpfung mit BNT162b2, BionTech/Pfizer) durch gezielte Punktion Zellproben aus Lymphknoten der Achsel des Impfarms entnommen. In den dort befindlichen Zellen (B-Zellen der Keimzentren) fanden sich Hinweise auf Gedächtniszellen (memory cells), die im Bedarfsfall für die rasche Bildung von Antikörper gegen das Spikeprotein von Sars-Cov-2 sorgen. 57
- Die Delta-Variante des Coronavirus bedroht die Beendigung der Lockdown-Maßnahmen. Sie kam offenbar aus der Gegend von Nepal und Südostastasien nach England. Die Beobachtung, wie sich die verschiedenen Varianten weltweit ausbreiten, ist unabdingbar, will man die Risiken in den Griff bekommen. Darüber berichtet eine Zusammenfassung in „Nature“. „… researchers say we need to watch for even greater threats.” Hoffen wir, dass wir alle uns, besonders aber Politiker und Organisatoren von Großveranstaltungen sich von den Wissenschaftlern gut beraten lassen! 58
- Impfung gegen Covid-19 bei Schwangeren: offenbar kein erhöhtes Risiko! Die Datenlage wird besser. Bei 35691 schwangeren Frauen wurden für mRNA-Vakzine Schmerzen an der Injektionsstelle häufiger als bei Nichtschwangeren berichtet, seltener dagegen Kopfschmerzen, Myalgie (Muskelbeschwerden), Schüttelfrost und Fieber. Zu den „unerwünschten Ergebnissen“ gehörten Frühgeburten (9,4%) und eine für das Gestationsalter zu geringe Größe des Kindes (3,2%), nicht jedoch Todesfälle. Die Ereignisse waren vergleichbar denen von Schwangerschaften vor der Covid-19-Pandemie. 59
- Zwei chinesische Vakzine gegen CARS-CoV-2 haben in einer Studie an 40 382 Menschen über 18 Jahren Wirksamkeit bewiesen. Beide Impfstoffe beruhen auf inaktivierten Viren (Stamm WIV04 bzw. HB02). Nach einer Zwischenauswertung von Daten, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrein erhoben wurden, lag die Effizienz der beiden getesteten Vakzine (unter Berechnung der in dem Zeitraum von 5 Monaten neu aufgetretenen COVID-19-Infektionen der Verum- und der Placebogruppen) bei 72.8% und 78.1%. Von den aufgetretenen schweren Verläufen fanden sich 2 in der Placebo- und keiner in den Verumgruppen. Lokale Reaktionen waren in allen 3 Gruppen etwa gleich häufig (um 45%). 60
- Gedächtniszellen nach Impfung im Knochenmark: Nach Erkrankung durch SARS-CoV-2 fällt der Antikörpertiter innerhalb weniger Monate ab, so dass eine Langzeitimmunität in Frage gestellt wurde. Wie lange hält das Immunsystem seinen Schutz tatsächlich aufrecht? Das beantwortet eine Untersuchung von Immunzellen, die sich im Knochenmark verstecken. Selbst 11 Monate nach einer milden Infektion wurden mit sensiblen Verfahren noch Antikörper gegen das Spike-Protein und parallel dazu im Knochenmark spezifische Gedächtniszellen (Long-lived bone marrow plasma cells, BMPCs) gefunden. SARS-CoV-2 hinterlässt damit eine “robuste“ antigenspezifische und lang andauernde humorale Immunreaktion. 61
- COVID-19 bewirkt eine virusinduzierte „Autoimmunreaktion“. Eine neue Antwort betrifft wieder einmal das Immunsystem. Es wurde entdeckt, dass der Körper unter dem Einfluss des Virus eine Vielfalt von Antikörpern bildet, und zwar gegen Moleküle des eigenen Abwehrsystems (Cytokine, Chemokine Komponenten des Komplementsystems, Proteine auf Zelloberflächen). Sie schwächen die Abwehr des Virusangriffs bedeutend. Auch in einem Mäusemodell ließ sich das bestätigen. Es handelt sich um eine virusinduzierte „Autoimmunreaktion“ (Selbstangriff) gegen das eigene Immunsystem. Dieses Konzept ist neu und wird vermutlich diagnostische und therapeutische Fortschritte ermöglichen. 62
- Tocolizumab gegen IL-6 bei COVID-19: Wer so krank wird, dass er stationär behandelt werden muss, hat ein hohes Risiko, die Krankheit nicht zu überleben. Medikamente, die gegen den entzündungsfördernden „Cytokinsturm“ gerichtet sind, sollen über die kritische Phase hinweg helfen. Tocolizumab ist solch ein Medikament; es ist ein Antikörper gegen die fatale Wirkung von Interleukin-6 (IL-6). Seine Wirksamkeit bei COVID-19 war in mehreren kleineren Studien bisher jedoch nicht eindeutig positiv beurteilt worden. Eine neue Studie mit höheren Fallzahlen zeigt nun einen Rückgang der Sterblichkeit auf Intensivstationen in einem 28-Tage-Zeitraum von 35% auf 31%. Kein riesiger Durchbruch, aber immerhin etwas. 63
- BionTech/Pfizer-Impfung: hohe Wirksamkeit. Die Prozentzahlen sind jedoch abhängig davon, wie viele Menschen aus den verschiedenen Altersgruppen im ausgewerteten Kollektiv enthalten sind. Jetzt zeigt ein Vergleich der Altersgruppen von Unter-60-Jährigen und Über-80-Jährigen, dass nach der Zweitimpfung 31,3% der Älteren keine nachweisbaren Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Spike-Protein gebildet hatten – versus nur 2,2% der Jüngeren! Die Autoren mahnen an: Ältere Menschen benötigen wahrscheinlich eine höhere Impfdosis, eine frühere Zweitimpfung und eine erneute Vakzination. 64
- Schwangere und ihre Kinder sind durch COVID-19 besonders gefährdet. Das ist das Ergebnis einer multinationalen Studie (2130 Schwangere, 18 Länder). Infizierte Mütter hatten im Vergleich zu nicht infizierten ein vielfaches Risiko für eine Präeklampsie/Eklampsie und für schwere bakterielle Infektionen. Das Risiko zu sterben war mit 1,6% 22 mal höher als in der Gruppe ohne COVID-19, allerdings vor allem in unterentwickelten Ländern. Die Kinder waren zu 13% positiv, wobei ein Kaiserschnitt das Risiko deutlich erhöhte, nicht dagegen Stillen (Brustmilch enthält kein SARS-CoV-2). Die Autoren sagen: „Diese Ergebnisse sollten alarmieren, vorbeugende Maßnahmen strikt einzuhalten. 65
- Wie sicher schützt die mRNA-Vaccine-Impfung gegen COVID-19? Jetzt wurde in einem NEJM-Artikel von resistenten Varianten des Virus berichtet. Trotz Antikörperbildung wurde bei 2 Frauen eine Infektion mit Krankheitssymptomen festgestellt. Die Varianten von SARS-CoV-2 wurden identifiziert. Sie können klinische und epidemiologische Bedeutung haben. Die Autoren weisen darauf hin, dass es weiterhin erforderlich sein wird, Impfstoffe anzupassen und in geimpften Personen nach Virusvarianten zu suchen. 66
- Gerinnungskomplikation nach Corona-Impfung: Eine durch eine Impfung ausgelöste Gerinnungskomplikation (vaccine-induced prothrombotic immune thrombocytopenia, VIPIT) kann erfolgreich behandelt werden. Jetzt wurde berichtet, dass hochdosiertes intravenöses Immunglobulin (IVIG) wirksam ist. Es macht die gerinnungsaktiven Antikörper (sie aktivieren Blutplättchen) unschädlich, die in sehr seltenen Fällen durch den AstraZeneca-Impfstoff hervorgerufen werden. Eine 62-jährige Frau mit Hautblutungen, einem Thrombozytenabfall und erhöhten Fibrin-Spaltprodukten besserte sich unter IVIG und Kortisonpräparaten. Eine thrombotische Komplikation (z. B. Sinusvenenthrombose) trat nicht ein. 67
- Sinusvenenthrombose als Impfkomplikation: Warum bekommen Frauen eine Sinusvenenthrombose nach Vakzination mit dem AZ-Impfstoff? Eine Untersuchung bei 11 Patientinnen findet, dass dafür die Bildung von Antikörpern gegen einen speziellen Faktor der Blutplättchen (PF4) verantwortlich ist. Sie aktivieren die Plättchen: sie kleben zusammen (koagulieren). Dadurch senkt sich einerseits ihre Zahl (Thrombozytenabfall im Blut) und andererseits lösen sie einen Gerinnungsprozess aus, der zu Thrombosen führen kann. Eine entsprechende Plättchenaktivierung tritt in sehr seltenen Fällen auch nach Heparin (ein Medikament zur Vorbeugung von Thrombosen) auf; es entwickelt sich die bekannte HIT (Heparin-induzierte Thrombozytopenie). Aber die Aktivierung durch Antikörper ist intensiver und die Auswirkungen noch dramatischer. 68
- In Wuhan wurden Patienten nachuntersucht, die COVID-19 überstanden hatten. Bei 2466 (12,16%) fand sich nach Entlassung aus dem Krankenhaus erneut ein positiver PCR-Test. Unter den 4079 Menschen, mit denen die erneut positiv Getesteten engen Kontakt hatten, befand sich NIEMAND, der sich angesteckt hatte. Die Autoren schließen daraus, dass Menschen, die nach überstandener Krankheit erneut auf SARS-CoV-2 positiv getestet werden, nicht unbedingt infektiös sind. 69
- Antivirale Therapie mit Clofazimin gegen COVID-19: Ein Nature-Artikel weist nach, dass Clofazimin die Viruslast in Organen von Versuchstieren signifikant senkt und die Entzündung mildert. Es wirkt mit Remdesivir synergistisch. Auch Virusmutanten werden gehemmt. Es ist oral verfügbar; sein Nebenwirkungsprofil ist günstig. Wer sich mit SARS CoV-2 infiziert, bekommt damit eine größere Chance zu überleben. Clofazimin bietet sich insbesondere auch in Entwicklungsländern als Therapieoption an. Dort ist es als zugelassenes Mittel gegen Lepra bereits bekannt. 70
- Imfpung gegen die Südafrika-Variante: Wirkt die Covid-Impfung mit der ChAdOx1 nCoV-19-Vakzine (AZD1222, AstraZeneca) gegen die südafrikanische Variante von SARS-CoV-2? Eine neue Veröffentlichung besagt, dass dies leider NICHT der Fall ist! Die Erkrankung entwickelte sich bei 23 von 717 Placebo-Empfängern (3,2%) und bei 19 von 750 Geimpften (2,5%). Wer von einer Beendigung der Lockdown-Perioden träumt, wird hier desillusioniert. Wir müssen auf adaptierte Impfstoffe warten. 71
- Mutante aus Südafrika: Die südafrikanische Mutante von SARS-CoV-2 (B.1.351) ist gefährlich: Ein Nature-Artikel stellt fest, dass sie von den Antikörpern, die durch Impfen erzeugt werden, nur unzureichend neutralisiert werden kann. Sie ist 9,4-fach resistenter als die Ausgangsvariante des Virus, gegen welche die derzeitigen Impfstoffe hergestellt wurden. Es ist daher unumgänglich, dass weiterhin alles getan werden muss, diese und ähnliche Varianten mit einer E484K-Mutation an ihrer Ausbreitung zu hindern und die Impfstoffe weiterzuentwickeln. 72
- Was ist der optimale impfabstand? Dies wurde jetzt bezüglich des AstraZeneca-Impfstoffs zur Vorbeugung von COVID-19 untersucht. Demnach betrug die Wirksamkeit der Vakzine im Zeitraum von Tag 22 bis Tag 90 nach einer ersten Standarddosis 76%. Die Modellanalyse ergab, dass der Impfschutz in diesen ersten 3 Monaten nicht nachließ. Auch ließ sich zeigen, dass eine verzögerte zweite Impfung nach 12 oder mehr Wochen einen höheren Effekt zeigte, als nach einem kürzeren Impfabstand. Die Autoren konstatieren: „ Ein Impfprogramm mit einem Intervall von 3 Monaten kann Vorteile gegenüber einem Programm mit einem kurzen Intervall haben …” 73
- Kombination Baricitinib mit Remdesivir: Covid-19-Patienten, die schwer erkranken, bedürfen einer Atemhilfe. Diejenigen, die Sauerstoff oder nicht invasive Atemunterstützung benötigen (noch vor Intensivpflichtigkeit) profitieren von der Kombination des Januskinaseinhibitors Baricitinib mit Remdesivir. Eine neue Studie zeigt, dass ihre Erholungszeit mit 10 Tagen deutlich niedriger lag als die der Kontrollgruppe, die nur Remdesivir bekam, mit 18 Tagen. Die 28-Tage-Mortalität lag bei 5,1% (vs. 7,8%). Auch die schwerwiegenden Nebenwirkungen und die Rate der Neuinfektionen lagen niedriger (16.0% vs. 21.0% und 5.9% vs. 11.2%). 74
- Kortisonpräparate haben bei Schwerkranken mit Covid-19 einen Nutzen. Das zeigt jetzt eine große Studie. In der Dexamethasongruppe (2104 Patienten) starben innerhalb von 28 Tagen 482 (22,9%), in der konventionell behandelten Gruppe (4321) 1110 (25,7%). Besonders profitierten beatmete Patienten (29,3% vs. 41,4%). Ohne Atemunterstützung fehlte ein statistischer Nutzen. 75
Frühere Veröffentlichungen
- SARS-CoV-2-Infektionen (COVID-19) werden sich antiviral behandeln lassen! In einem experimentellen Modell konnte nachgewiesen werden, dass ein in Entwicklung befindliches, orales antiviral wirkendes Medikament (EIDD-2801) die Virus-Replikation im Lungengewebe „dramatisch“ verringert. Es ist nun in einer Phase-II / III-Studie und läuft damit hoffentlich in Richtung auf eine baldige Zulassung. 76
- COVID-19-Therapie mit antikörperhaltigem Serum fördert Virusmutanten. Gelegentlich werden schwere oder chronische SARS-CoV-2-Infektionen mit Seren von Menschen behandelt, die COVID-2 überstanden haben. Solche Immunseren sind jedoch nicht ungefährlich! Sie wirken als Selektoren. Jetzt weist eine Publikation in Nature nach, dass sich unter ihrem Einfluss rasch gefährliche Mutationen entwickeln. Die Forscher entdeckten eine Mutation (ΔH69/ΔV70), die eine auf das Doppelte erhöhte Infektiosität bewirkt. Wenn solch eine Mutante in die Bevölkerung gelangt, ist eine neue Pandemiewelle abzusehen. 77
- COVID-19-Impfung auch gegen SARS-CoV-2-Mutanten wirksam: Eine neue Publikation berichtet, dass die Seren von 40 mit der mRNA-basierten Vaccine Geimpften auch die hochinfektiöse englische Variante wirksam unterdrücken. Die Impfung mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 von BioNTech schützt damit auch vor der B.1.1.7-Mutante des Virus 78
- Der russische Covid-19-Impfstoff Sputnik V weist laut einer gerade erschienenen Veröffentlichung im Lancet eine Wirksamkeit von 91,6% und eine gute Verträglichkeit auf. Es handelt sich um einen rekombinanten Adenovirus-basierten Impfstoff (keine mRNA-Vaccine). Er wurde in einer Phase-III-Studien an 25 Kliniken in Moskau an 16 501 Personen getestet. Die meisten Nebenwirkungen waren milde (Grad 1), nur 0,3% schwerwiegend. Vier Todesfälle traten auf. Keine der schweren Nebenwirkungen und keiner der Todesfälle sei der Impfung zuzuschreiben gewesen. 79
- Die Substanz Plitidepsin (Aplidin) zeigt eine ausgeprägte antivirale Aktivität gegen SARS-CoV-2. Sie übersteigt diejenigen von Remdesivir deutlich, ohne eine besonders ausgeprägte Toxizität zu besitzen. In Mausmodellen wurde durch die Substanz eine Reduktion der Viruslast um 2 Größenordnungen erreicht. Damit eröffnet sich nun die Möglichkeit einer wirksamen Therapie schwerer Covid-Verläufe. Da man den Angriffspunkt kennt (eEF1A), lassen sich vermutlich weitere Medikamente entwickeln. 80
- Der BioNTech-Impfstoff BNT162b2 ist zu 95% wirksam; jetzt sind die Daten im NJEM veröffentlicht worden. Sie besagen, dass alle ethnischen und Altersgruppen ähnlich gut geschützt werden (zu mindestens 90%). In den seltenen Fällen einer trotz Impfung auftretender Covid-19-Erkrankung, so verläuft diese danach seltener schwerwiegend als bei den Krankheitsfällen der Placebogruppe. Die Nebenwirkungen waren nur kurz anhaltend: milde bis mäßige lokale Schmerzen an der Impfstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Schwerere Nebenwirkungen (entsprechend Arbeitsunfähigkeit) traten in nur 2% auf. 81
- Remdesivir wird in der Presse nicht immer als ein wirksames COVID-19-Medikament kommuniziert. Jetzt zeigt der abschließende Bericht einer großen Studie, dass infizierte Menschen mit Pneumonie, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, unter einer 10-tägigen Remdesivir-Behandlung einen deutlich besseren Verlauf aufwiesen als die mit Placebo behandelten: Die mittlere Erholungszeit lag bei 10 (vs. 15) Tagen, die Mortalität (Sterberate) an Tag 15 bei 6,7% (vs. 11,9%) und an Tag 29 bei 11,4% (vs. 15,9%). 82
- Hydroxychloroquin eine Option bei Covid-19? Eine große Studie an 176 Kliniken zeigt, dass dieses Medikament, in welches seit der ersten Erfahrung in China viel Hoffnung gesetzt worden war, bei 1561 Patienten nicht zu weniger Todesfällen (27,0% innerhalb von 28 Tagen) als bei der Kontrollgruppe von 3155 Patienten mit üblicher Behandlung (25,0%) geführt hat. In der Gruppe, die nicht gleich zu Anfang beatmet werden mussten, traten mit Hydroxychloroquin mehr Fälle einer Beatmungsnotwendigkeit (30,7 vs. 26,9%) auf. In diesem Patientenkollektiv kein Nutzen von Hydroxychoroquin! 83
- Das Coronavirus befällt auch das Gehirn. In etwa 50% der Autopsieuntersuchungen wurde es dort gefunden. In Tierversuchen wurde der Weg über die Nase nachgewiesen. Nun wurde dieser Weg anhand postmortem-Untersuchungen beim Menschen nachgewiesen. Die Viren dringen ins Riechepithel, in die Nervenendigungen des Riechkolbens (Bulbus olfactorius), verbreiten sich entlang der Nervenbahnen und verursachen im Gehirn lokale Entzündungen mit kleinen thromboembolischen Infarkten (Bereiche von Zelluntergängen), die auch im Hirnstamm nachweisbar waren. Dadurch lässt sich die dramatische Verstärkung der gefährlichen Kreislauffehlregulation bei einigen Covid-19-Patienten erklären. 84
- Tröpfchen in der Atemluft: Wie man einer Ausbreitung von SARS-CoV-2 am wirksamsten vorbeugt: dazu ist ein Science-Artikel erschienen: Tröpfchen der Atemluft, die größer als 100 μm sind, gefährden vor allem Menschen im Umkreis von 2 Metern. Sie fallen zu Boden und sind daher darüber hinaus nur noch wenig gefährlich. Viren in Aerosolen, die hier als Tröpfchen, die kleiner als 100 μm sind, definiert werden, können sich weitaus weiter ausbreiten und in der Luft für deutlich längere Zeit (bis Stunden) schweben, vor allem in schlecht gelüfteten Räumen. Sie sind die Hauptursache von Spreading- oder Superspreading-Events. Da manche Infizierte wenig Symptome aufweisen, aber dennoch viele Viren verteilen, ist generell hauptsächlich Aufmerksamkeit der Übertragung über Atemluft zu schenken. Abstand, Maske und möglichst Zusammenkünfte an der frischen Luft! In Innenräumen Lüftung und Luftfilterung. 85
- Heparin zur Vorbeugung von Mikrogerinnseln: Was verursacht bei COVID-19 einen schweren Verlauf? Seit längerem werden dafür Blutgerinnsel in kleinsten Blutgefäßen verantwortlich gemacht (mikrovaskuläre Thromben). Bekannt ist, dass eine gegen sie gerichteten Therapie mit niedermolekularem Heparin zu günstigeren Verläufen führt. Jetzt sind solche Mikrothromben zum ersten Mal in kleinen Blutgefäßen direkt sichtbar gemacht worden. In den Lungen werden sie für einen wirkungslosen Gasaustausch (Totraumventilation) und im Gehirn für vielfältige Störungen verantwortlich gemacht; letztlich führen sie zu einem tödlichen Multiorganversagen. Die Beobachtung unterstreicht die Bedeutung einer Heparinprophylaxe. 86
- COVID-19-Impfung: erste Ergebnisse jetzt veröffentlicht! Mit einem Impfstoff auf der Basis von Spike-Glykoproteinen des Virus (NVX-CoV2373 der Firma Q-Farm wurden 83 gesunde Probanden mit und 25 ohne Adjuvans geimpft; 23 erhielten Placebo (2 intramuskuläre Injektionen im Abstand von 21 Tagen). Es gab keine ernsthaften Komplikationen; lokale Reaktionen waren nur gering ausgeprägt. Die Impfung mit Adjuvans resultierte in einer höheren Immunantwort, was eine Dosisreduktion ermöglichte. Sie induzierte Immunzellreaktionen mit T-Helferzellen. Die aufkommenden Antikörper (Anti-Spike-IgG) übertrafen die Immunreaktion von Menschen, die COVID-19 überstanden hatten! 87
- SARS-Cov-2 mutiert: In Indien sind Virusstämme nachgewiesen worden, die Stämmen aus China, Italien und dem Iran zugeordnet werden konnten. Es wurden 72 verschiedene SARS-CoV-2-Haplotypen gefunden. Die hohe Haplotyp-Diversität deutet daruf hin, dass dieses Virus ein hohes Evolutionspotential besitzt. 88
- Bei wem verläuft Covid-19 schwer? COVID-19 verläuft entweder leicht bis mäßig schwer oder schwer mit Atemnot. Warum reagieren Menschen so unterschiedlich? Dazu gibt es Neues. Bei mildem Verlauf herrscht eine spezielle Population von Monozyten (besondere Immunzellen) vor, die auf das Coronavirus besonders intensiv mit der Bildung unspezifischer Abwehrstoffe (Interferone) reagieren. Bei Menschen mit schweren Verläufen finden sich dagegen Monozyten, die das nicht können. Dafür findet man aber viele Vorstufen weißer Blutkörperchen (neutrophile Leukozyten), was als Notreaktion des Knochenmarks interpretiert wird. Langsam wird klar, welche Immunsignatur bei einer frischen Infektion welchen Krankheitsverlauf vorhersagt und damit auch anzeigt, wer dringend geimpft werden sollte. 89 90
- „Superspreading events“ sind in alle Überlegungen zur Beherrschung der Covid-19-Pandemie einzubeziehen; das besagt eine neue Auswertung von Verlaufsdaten in China. Die Autoren konstatieren: „Eine umfassende Datenbank aller bestätigten und wahrscheinlichen Fälle in jedem superspreading Ereigniscluster ist wichtig, um die Übertragung von superspreading Ereignissen zu verstehen.“ Jedes Land – hier China – ist durch Reimport solcher Ausbrüche gefährdet. 91
- Zytokinsturm durch Covid-19: SARS-CoV-2 löst einen „Cytokinsturm“ aus. Das bedeutet, dass der menschliche Körper mit ungewöhnlich vielen Entzündungsvermittlern und ihren Auswirkungen, zurechtkommen muss. Unabhängig davon, dass das Virus in den Zellen einen Apparat zu seiner eigenen Vermehrung aktiviert, setzt es Signalwege in Gang, die zur Bildung von Cytokinen (im Zentrum Interleukin 6, IL6) führen. Hier ein Artikel, der die Komplexität der Abläufe darstellt. Er fasst zusammen, wo die verschiedenen in Diskussion stehenden Medikamente angreifen. Die „Figure 1“ ist erhellend. 92
- Verlauf in New York: Hohe Mortalität von Beatmungspflichtigen. Eine Studie aus einem New Yorker Hospital gibt Verlaufszahlen aus der westlichen Welt: Bei Einlieferung zeigten 56,6% von 5700 konsekutiv eintreffenden Patienten (mittleres Alter 63 Jahre, 60,3% Männer) Bluthochdruck, 41,7% starkes Übergewicht, 33,8% Diabetes, 30,7% Fieber, 17,3% erhöhte Atemarbeit. Von 2634 Patienten, die entweder entlassen werden konnten oder gestorben sind, brauchten 14,2% Intensivtherapie, 12,2% Beatmung, 3,2% Dialyse. Von denen, die auf der Intensivstation behandelt wurden, starben 21%; von denen, die beatmet werden mussten, starben 88,1%. 93
- Zusammenstellung von Medikamenten, die wahrscheinlich zur Verlaufsabschwächung in Frage kommen: Die Palette verlaufsabschwächender Medikamente wird breiter. Eine molekulare Docking-Studie zeigt, dass die bereits bekannten Substanzen Ribavirin, Remdesivir, Sofosbuvir, Galidesivir und Tenofovir, alle fest an die für die Corona-Replikation zuständige RNA-abhängige RNA_Polymerase binden. Sie gelten nach Ansicht der Autoren als Therapieoptionen bei schwerem Verlauf. Auch Setrobuvir und YAK haben den Untersuchungen zufolge ein hohes Potenzial für eine spezifische Bekämpfung des SARS-CoV-2-Stammes. Die Medikamente sind bereits weitgehend in Studien geprüft oder im Handel. 94
- Marker für schlechte Prognose: Wie erkennt man Covid-19-Patienten, die eine schlechte Prognose haben, und wie lange sollten Überlebende überwacht werden? In einer chinesischen Untersuchung wurden folgende Faktoren mit fatalem Verlauf assoziiert gefunden: höheres Alter, ein bei stationärer Aufnahme höherer SOFA-Wert (Sequential Organ Failure Assessment: Begleiterkrankungen waren in 30% Hypertonie, 19% Diabetes, 8% koronare Herzkrankheit) und d-Dimere (Laborwert für Gerinnungsaktivität) von höher als 1 μg/l. Von 191 eingewiesenen Schwerkranken überlebten 54 nicht. 95
- Wie lange muss mit Infektiosität gerechnet werden? Bei den Überlebenden eines Patientenkollektivs war die Ausscheidung von SARS-CoV-2 im Mittel 20 Tage, längstens 37 Tage nachweisbar gewesen. 95
- ACE-Hemmer gefährlich? Soll man ACE-Hemmer wegen Covid-19 absetzen? Es geht die Angst um, dass die Empfänglichkeit der Körperzellen für eine Infektion mit SARS-CoV-2-Erregern (durch eine reaktive Steigerung der Rezeptorenzahl) erhöht sei. Das wird in einer Publikation gerade gerückt: Es gibt keine Daten dafür, dass die Verabreichung von ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorblockern die Infektion mit Coronaviren erleichtert! Die Autoren sehen keinen Grund dafür, eine solche Behandlung (z. B. bei Bluthochdruck oder Diabetes mellitus) auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Daten wegen erhöhtem Covid-19-Risiko abzubrechen. 96
- Covid-19 kann das Gehirn schädigen: Das neue Corona-Virus dockt an Rezeptoren auf den Oberflächen von Zellen an, die bereits bekannt sind. Es sind die Rezeptoren für das Angiotensin-Converting-Enzym-2 (ACE2). Diese Rezeptoren sind an der Blutdruckregulation des Körpers wesentlich beteiligt. Und sie befinden sich auch im Gehirn. Nun wurde festgestellt, dass eine große Gruppe der Patienten mit schwerem Verlauf neurologische Symptome entwickelt (36,4%). Ein beunruhigender Befund, denn über neurologische und psychische / psychiatrische Spätschäden ist noch nichts bekannt. 97 98
- Pandemie-Definition: Es gibt in den Augen einiger Wissenschaftler schwere Versäumnisse bei der Bekämpfung der Ausbreitung von Covid-19. Eine zu späte Deklaration als Pandemie durch die WHO wird jetzt thematisiert. Ein Artikel im Fachblatt „The Lancet“ hat die Überschrift: „Spiegelt das Zögern, COVID-19 zur Pandemie zu erklären, die Notwendigkeit einer Neudefinition des Begriffs wider?“ Es wird die Frage gestellt, ob die Explosivität und die hohe Mortalitätsrate anfangs nicht genügend gewichtet worden seien. Man sucht nach einer Neudefinition, die zu einer der Sachlage angemesseneren, früheren Reaktion führt, an der sich die Welt orientieren kann. 99
- Schwangerschaft und Covid-19: Glimpflicher Verlauf von Covid-19 bei Schwangerschaften für Mutter und Kind: COVID-19 führte bei 38 schwangeren Frauen in China nicht zum Tod der Mutter (im Unterschied zu SARS und MERS). Zudem gab es keine bestätigten Fälle einer intrauterinen Übertragung von SARS-CoV-2 von Müttern mit COVID-19 auf ihre Feten. Alle getesteten Proben von Neugeborenen waren laut Test (RT-PCR) für SARS-CoV-2 negativ. 100
- Hydroxychloroquin zur Covid-19-Behandlung: Hydroxychloroquin erwies sich unter Laborbedingungen als wirksamer als Chloroquin. Basierend auf den Ergebnissen wird von den Autoren folgende Dosierung empfohlen: Anfangsdosis von 400 mg zweimal täglich Hydroxychloroquinsulfat als Tablette gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 200 mg zweimal täglich über 4 Tage. 101 Azithromycin verstärkte die Wirkung signifikant, fand ein Autorengruppe, die mit 600 mg/d Hydroxychloroquin behandelt hat. 102
- Chloroquin als Therapeutikum: Chloroquin wirkt offenbar gegen COVID-19 (Erkrankung durch das neue Coronavirus). Jetzt soll es in China in die Guidelines zur Behandlung der Infektionskrankheit aufgenommen werden. Zumindest die hohe Sterblichkeit wird sich hoffentlich damit senken lassen! 103 104
- Cytokin-Überschwemmung: Warum nimmt Covid-19 in einigen Fällen einen so dramatischen Verlauf? Offenbar gibt es bei den Betroffenen einen „unkontrollierten Cytokin-Release“ (Überschwemmung des Körpers mit Entzündungsmediatoren). 105
- Hydroxychloroquin: Die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung vertreten die Hypothese: „Hydroxychloroquin (HCQ), das eine antivirale Wirkung zeigt, die der von CQ sehr ähnlich ist, könnte als besserer therapeutischer Ansatz dienen. Es ist wahrscheinlich, dass HCQ das schwere Fortschreiten von COVID-19 abschwächt und den Zytokinsturm durch Unterdrückung der T-Zell-Aktivierung hemmt.“ (Über die Wirksamkeit von Chloroquin berichteten wir bereits am 8. und 22. Februar 2020) 105
- Nutzen Sartane zur Prophylaxe? Die Wissenschaft braucht Hypothesen. Diesmal streiten zwei gegeneinander, die die mögliche therapeutischen Bedeutung von Sartanen (wie Lorsatan) bei Vorbeugung und Behandlung von SARS-CoV-19-Infektionen betreffen: Die eine meint, dass Sartane einer Infektion entgegenwirken, weil sie die Rezeptoren, die ja auch die Andockstellen der Viren darstellen, blockieren. Die andere glaubt, dass sie über eine Hochregulation dieser Rezeptoren einem schweren Verlauf der Infektion Vorschub leisten. Eine schwierige Ausgangslage für klinische Tests. 106 107
- Kontagiosität: Woher kommen die große Kontagiosität und Infektiosität von Covid-19? Eine Untersuchung zeigt, dass SARS-CoV-2, der Erreger der neuen Krankheit, ganz ähnlich auf verschiedenen Oberflächen (getestet: Plastik, rostfreier Stahl, Pappe, Kupfer) überlebt wie SARS-CoV-1, der Erreger von SARS. Es wurde eine im Wesentlichen gleichartig exponentielle Abklingkurve gefunden. Auf Kupfer sank die Lebensfähigkeit am raschesten ab. Die größere Infektiosität des Covid-19-Erregers als die des SARS-Erregers hängt laut den Autoren z. T. mit dem größeren Virus-Load in der Ausatemluft zusammen. Das Virus kann in Aerosolen und auf Oberflächen über Tage lebensfähig und infektiös bleiben. Dieses Wissen kann helfen, die Pandemie einzudämmen. 108
- Verlauf bei Kindern: Kinder werden seltener an Covid-9 krank. Aber auch bei ihnen kann die Kranheit schwer verlaufen. Dies zeigt ein Bericht aus China von 6 Kindern (1-7 Jahre): alle 6 hatten Fieber (>39°C) und Husten, und sie hatten alle eine Lungenentzündung (Pneumonie), 4 hatten Erbrechen. Die Lymphozytenzahlen waren bei allen erniedrigt, die weißen Blutkörperchen bei 4. Die Behandlung erfolgte bei einem Kind intensivmedizinisch; es erhielt humane Immunglobuline. Ansonsten wurde empirisch mit antiviralen Mitteln, Antibiotika und unterstützenden Therapien behandelt. Die Kinder konnten nach durchschnittlich 7,5 Tagen (5 bis 13) entlassen werden. 109
- Offizielle Statistiken: Wer sich über die Entwicklung der landes- und weltweiten Fallzahlen des neuen Coronavirus informieren möchte, kann das hier tun. Den Diagrammen liegen die Zahlen der Johns Hopkins University zugrunde. 110
- Impfung: Die neuen Coronaviren können durch eine Impfung wirksam gehemmt werden! Dies besagt eine aktuelle Veröffentlichung: Die Viren besitzen Spikes mit besonderen Glykoproteinen (SARS-CoV-2 S) an ihrer Oberfläche, die zum Andocken an die Körperzellen benötigt werden. Jetzt wurde gezeigt, dass Antikörper gegen die S-Epitope dieser Spike-Glykoproteine wirksam den Viruseintritt in die Zellen hemmten. Die S-Epitope scheinen sich also für eine wirksame Impfung zu eignen. Ein entscheidender Schritt zur Bekämpfung von Covid-19! 111
- AT-1-Blocker zur Prophylaxe / Therapie? Angiotensinrezeptor 1 (AT1R) -Blocker wie Losartan kommen laut einem Vorschlag als Therapeutika von Covid-19 in Betracht. „Diese Idee basiert auf Beobachtungen, dass das Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2) sehr wahrscheinlich als Bindungsstelle für SARS-CoV-2 dient, den Stamm, der an der aktuellen COVID-19-Epidemie beteiligt ist…“ Jetzt sind glücklicherweise schon mehrere Therapeutika zur Milderung des Covid-19-Verlaufs am Horizont! 107 Eine Wirksamkeit hat in weiteren Studien sich nicht ergeben.
- Impfstrategie in Aussicht: Das neue Coronavirus dockt über Rezeptoren an die Körperzellen an, die für die Blutdruckregulation verantwortlich sind: das ACE2 (angiotensin-converting encyme 2). Und auf den Viren sind es die S-Domainen der Spike-Glykoproteine, die Kontakt bewirken. Dies zu wissen ist wichtig für die Entwicklung von Impfungen. 112 113
- Mortalität von Covid-19: Die Sterberate wird sehr unterschiedlich angegeben: die in Peking ausgewerteten 262 Fälle (bis 10.2.2020) wiesen eine Mortalität von 0,9% auf. Damit wäre die Mortalität geringer, als in den ersten Veröffentlichungen angegeben. Die Pekinger Auswertung berichtet von 17,6% schweren Fällen, 73,3% leichten Fälle, 4,2% Fällen ohne Lungenentzündung und 5,0% asymptomatischen Fällen; 48,5% waren männlich. 114 Eine andere Auswertung besagt, dass bei weltweit 80 000 bestätigten Fällen insgesamt 2700 Todesfälle aufgetreten seien (3,4%). Hier wird auch auf Ribavirin als mögliches Therapeuticum hingewiesen. 115
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Verweise
Referenzen
- N Engl J Med 2024; 390:230-241 DOI: 10.1056/NEJMoa2301425[↩]
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