Troponin ist ein Laborparameter und wird zur Diagnostik vor allem von Erkrankungen des Herzmuskels bestimmt. Es werden 2 Isoformen von kardialem Troponin unterschieden: Troponin T und I (cTnT und cTnI). Sie sind die spezifischsten und empfindlichsten Indikatoren für die Diagnose einer Herzmuskelschädigung, wie einer Entzündung (Myokarditis) und eines akuten Myokardinfarkts.
Troponin T (TnT): Es hat eine sehr hohe Sensitivität für Erkrankungen der Herzmuskulatur, kann aber auch bei einer Niereninsuffizienz erhöht sein.
Troponin I (TnI): Es weist eine ebenso hohe Sensitivität und kardiale Spezifität wie Troponin T auf und wird ebenfalls für die Herzdiagnostik verwendet.
Referenzbereiche
- Troponin T: die obere Normgrenze liegt bei 14 pg/ml.
- Troponin I: die obere Normgrenze liegt bei 0.028 ng/ml.
Die Angaben der Laborinstitute zu den Normgrenzen sind zu beachten. Vom „cut-off“ der Werte hängt die Sensitivität der Tests ab.
Erhöhte Werte
Die Aussagekraft eines erhöhten Troponinwerts ist erst dann eindeutig, wenn er mit einer koronaren Symptomatik (Angina pectoris) zusammen trifft.
Erhöhte Werte finden sich bei folgenden Erkrankungen:
- Akutes Koronarsyndrom
- Herzinfarkt
- Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
- Kardioversion (elektrische Defibrillation bei tachykarder Rhythmusstörung des Herzens)
- Lungenembolie mit akuter Rechtsherzinsuffizienz
- Sepsis
- Niereninsuffizienz
Allgemeines
Troponin ist ein Komplex von 3 Proteinen: den Troponinen C, I und T. Es ist an Tropomyosin gebunden und zwischen den Aktin-Filamenten der quergestreiften Muskulatur (nicht der glatten Muskulatur) gelegen. Dort verhindert es die Kontraktion der Muskulatur. Bei einem Nervenimpuls kommt es zum Einstrom von Kalzium in die Zelle, welches eine Konformationsänderung des Troponin bewirkt, das daraufhin die Bindungsseiten für Myosin freigibt und so eine Kontraktion ermöglicht.
Hochempfindliche Immunoassays zur Bestimmung der hs-cTnT- und hs-cTnI-Konzentrationen ermöglichen den Nachweis sehr niedriger Konzentrationen (im Bereich von einigen ng/l), die aber für eine Herzdiagnostik bedeutsam sein können. Die Spezifität für eine Diagnostik eines Herzinfarkts ist je nach anamnestischem Zusammenhang eingeschränkt, da auch eine myokardiale Schädigung durch eine Sepsis, Lungenembolie (PE) und entzündliche Myokarderkrankungen angezeigt wird. 1 Seine diagnostische Bedeutung wird durch die Anamnese eines akuten kardialen Ereignisses stark erhöht. Zu bedenken ist, dass eine Niereninsuffizienz zu einer leichten Troponinerhöhung auch ohne Herzmuskelschädigung führen kann. 2 Kardiales TnI hat sich als herzspezifisch herausgestellt. Nach exzentrischem isokinetischem Training zeigten gesunde Probanden einen Anstieg der CK-MB, aber nicht des TnI (AxSYM-Immuno-Assay) 3. Kardiales TnT war in den ersten Assays weniger spezifisch; in nachfolgenden Assay-Generationen wurde das Spezifitätsproblem behoben 4.
Beim Herzinfarkt steigen die Troponin-Werte innerhalb von 3 (- 5) Stunden an, erreichen einen Peak bei 1 (- 2) Tagen und fallen innerhalb von 1 – 2 Wochen wieder zur Norm ab. Die Höhe und Dauer des Anstiegs hängen von der Ausdehnung des Infarktbezirks ab; durch die Fläche unter der Verlaufskurve (area under the curve) können der Schweregrad und die Prognose abgeschätzt werden. Troponinwerte werden daher nach einem kardialen Ereignis innerhalb der ersten Tage mehrfach bestimmt.
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Verweise
Weitere Laborwerte zur Diagnostik des Herzinfarkts
Patienteninfos