Telaprevir

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Das Wichtigste

Telaprevir ist ein Medikament zur Behandlung der chronischen Hepatitis C. Es unterdrückt Virusvemehrung und steigert die Wirkung der Standard-Therapie mit PEG-Interferon plus Ribavirin beim Genotyp 1 deutlich. Unter den Nebenwirkungen dominiert vor allem Unterdrückung des Knochenmarks mit einem Abfall der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen. Auch seltene eruptive Hautrötungen können zum Abbruch der Behandlung zwingen.

Neuere Entwicklungen: Die Polymerase- und Protease-Inhibitoren zeigen zusammen mit anderen Virustatika eine hohe Erfolgsquote mit einer anhaltenden Virusunterdrückung (SVR) von über 90 % (siehe hier).

Wirkmechanismus

Telaprevir hemmt die NS3.4-Protease des Hepatitis-C-Virus, wodurch die Bildung viraler Eiweiße und damit die Virusvermehrung verhindert wird.

Erfahrungen

  • Bei zuvor bereits mit PEG-Interferon plus Ribavirin behandelten Patienten mit Hepatitis C, Genotyp 1, ohne partielle oder völlige anhaltende Virusunterdrückung (sustained virologic response, SVR) nach 6 Monaten, einen Relaps nach initialem Ansprechen wurde eine Studie mit erneuter PEG-Interferon-Ribavirin-Therapie mit und ohne Telaprevir durchgeführt; Endpunkt war die Nichtnachweisbarkeit des Hepatitis-C-Virus 24 Wochen nach Beendigung der Telaprevir-Medikation. Die Behandlung bestand in einer anfänglichen Dreifachkombination für 12 Wochen, gefolgt von der Zweifachkombination (PEG-Interferon plus Ribavirin alleine) für weitere 36 Wochen. Die Behandlung mit Zugabe von Telaprevir zeigte mit über 80 % ein signifikant höheres Ansprechen (SVP) als ohne (24 %). Schwere Grad-3-Nebenwirkungen (hauptsächlich Anämie, Neutropenie und Leukopenie) waren in der Telaprevir-Gruppe häufiger als in der Kontrollgruppe (37 % vs. 22 %). (REALIZE-Studie). (1)N Engl J Med. 2011 Jun 23;364(25):2417-28
  • Bei zuvor unbehandelter chronischer Hepatitis C zeigten die Gruppen mit einer 8- und einer 4-wöchigen Anfangsbehandlung mit Telaprevir ein signifikant höheres Erreichen eines SVR bereits nach 24 Wochen als durch PEG-Interferon-Ribavirin alleine (75 % und 69 % vs. 44 %). Das Therapie-Regime kann demnach für die Mehrzahl der Patienten auf 6 Monate begrenzt werden). (2)ADVANCE-Studie N Engl J Med. 2011 Jun 23;364(25):2405-16

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen Müdigkeit, Juckreiz, Anämie und Übelkeit.

Eine der zwar seltenen, jedoch manchmal schwer verlaufenden Nebenwirkungen sind eruptive Hautrötungen; sie können verzögert auftreten (bis zu etwa 9 Wochen nach Start der Behandlung) und zum Abbruch der Behandlung führen. (3)Case Rep Dermatol. 2015 Sep 29;7(3):253-62. doi: 10.1159/000439264. PMID: 26500538; PMCID: … Continue reading (4)G Ital Dermatol Venereol. 2019 Aug;154(4):488-491. doi: 10.23736/S0392-0488.17.05151-3. PMID: … Continue reading

Verweise

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