Ein spastisches Kolon (irritable bowel syndrome, IBS) ist gekennzeichnet durch die Neigung des Dickdarms zu krampfartigen, schmerzhaften Kontraktionen (Dyskinesie) und ist häufig Ausdruck eines Reizdarmsyndroms.
Symptomatik

Die Symptomatik ist geprägt durch eine Verstopfung und häufige Darmkrämpfe. Weil das Allgemeinbefinden meist dabei nicht wesentlich gestört ist, also kein allgemeines Krankheitsgefühl besteht und die Symptomatik sich über lange Zeit zurückverfolgen lässt, ist in solchen Fällen die Wahrscheinlichkeit einer funktionellen Störung hoch. Im Einzelnen lassen sich folgende Symptome eruieren:
- Phasenweise Bauchschmerzen, besonders nach blähenden Mahlzeiten, oft verbunden mit geblähtem Bauch und Verstopfung; manchmal Besserung nach Stuhlgang oder Windabgang. Im Rahmen eines Reizdarmsyndroms dazwischen Phasen von normalem oder durchfälligem Stuhl möglich.
- Wenn Darmkrämpfe mit Übelkeit und Brechreiz verbunden sind, muss an einen Ileus gedacht werden.
Ein spastischer Dickdarm entwickelt wegen des erhöhten Innendrucks häufig Divertikel, die selbst wieder Symptome verursachen (siehe hier) 1 2.
Differenzialdiagnosen
Wie häufig bei funktionellen Störungen ist der Ausschluss einer organischen Krankheit manchmal aufwändig.
- Reizdarmsyndrom
- Ileus und Subileus (vollständiger oder unvollständiger Darmverschluss), beispielsweise bei Morbus Crohn oder durch einen Verwachsungsstrang (siehe unter Bridenileus).
Insbesondere sollte eine obstruktive Passagestörung im Bereich des Magendarmkanals sicher genug ausgeschlossen werden. Eine solche Störung z. B. durch einen inneren Verwachsungsstrang kann schwer zu entdecken sein und erfordert letztlich oft eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).