Omeprazol

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Omeprazol ist ein Medikament zur Hemmung der Säurebildung im Magen.

Allgemeines

Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer (PPI), der die Bildung von Salzsäure im Magen unterdrückt. Es fördert bei Magenkrankheiten die Heilung und lindert Symptome, die durch Magensäure entstehen, wie Magenschmerzen, Übelkeit und Refluxbeschwerden. Es gehört zu einigen Medikamentenkombinationen, die zur Entfernung (Eradikation) des Magenkeims Helicobacter eingesetzt werden.

Esomeprazol

Omeprazol besteht aus verschieden gefalteten Molekülen der gleichen Strukturformel; es ist ein Razemat. Esomeprazol ist diejenige (enantiomere) Form, die biologisch wirksam ist. Bezüglich der Wirkungen (z. B. bei der Hp-Eradikation) gibt es bei vergleichbaren Dosen keinen signifikanten Unterschied zum Razemat, außer vielleicht bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit, wo Esomeprazol minimal besser abschneidet als Omeprazol. 1

Nebenwirkungen

Das Medikament wird im allgemeinen gut vertragen. Nebenwirkungen können, wie bei praktisch allen PPI, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Blähungen sein. Das Risiko einer Clostridium-difficile-Infektion des Dickdarms mit Durchfällen und einer Lungenentzündung ist jeweils etwas erhöht. Eine sehr seltene Komplikation ist beispielsweise eine interstitielle Nephritis (Nierenentzündung). 2

In der Schwangerschaft sind Protonenpumpenblocker offenbar sicher und bewirken keine kindlichen Defekte. 3

Indikationen

Indikationen sind vor allem:

Einige Indikationen sind unsicher und lassen sich allenfalls individuell aufgrund guter Erfahrungen nach einer Ex-juvantibus-Medikation begründen. So kann bei einigen Menschen mit funktioneller Dyspepsie (Reizmagen) / Reizdarm eine Medikation mit PPI Symptom lindernd wirken. Eine testweise Behandlung ist gelegentlich sinnvoll.

Wirkungen bei Langzeitgebrauch

Es sollte darauf geachtet werden, dass Omeprazol nur so lange verabreicht werden sollte, wie es indiziert ist. Einmal angesetzt (z. B. während eines Klinikaufenthalts) wird es oft dauerhaft fortgeführt. Beim ZE-Syndrom ist oft ein Langzeitgebrauch indiziert.

Blutbild: Ein Langzeitgebrauch kann jedoch das Blutbild verändern und eine Neutropenie und Anämie fördern. 4 5

Magenschleimhaut: Der dauerhafte Säuremangel (Hypochlorhydrie) im Magen durch eine dauerhafte Anwendung von Omeprazol kann eine reaktive Überproduktion von Gastrin hervorrufen. Sie erhöht das Risiko für Magenpolypen, Magenkarzinoiden und Magenkrebs. 6

Herzinfarkt: Clopidogrel plus Omeprazol erhöht in der multiethnischen asiatischen Bevölkerung einer Studie mit 12440 Teilnehmern das Risiko für einen Herzinfarkt gering, nicht jedoch die für Mortalität oder Schlaganfall. Begründet wird dies damit, dass Clopidogrel durch Cytochrom P450 CYP2C19 aktiviert wird. Omeprazol jedoch hemmt das Cytochrom und damit die Clopidogrel-Aktivierung. 7

Zu Protonenpumpenblockern siehe hier.


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Verweise

Referenzen

  1. Daru. 2015 Nov 14;23:50. doi: 10.1186/s40199-015-0133-6[]
  2. Journal of Gastroenterology and Hepatology. 32 (7): 1295–1302. doi:10.1111/jgh.13737[]
  3. N Engl J Med 2010; 363:2114-2123 DOI: 10.1056/NEJMoa1002689[]
  4. Acta Med Indones. 2022 Oct;54(4):585-594 PMID: 36624706.[]
  5. Clin Drug Investig. 2010;30(8):559-63. doi: 10.2165/11537230-000000000-00000[]
  6. Therapie. 2021 Jan-Feb;76(1):13-21. DOI: 10.1016/j.therap.2020.06.019[]
  7. J Thromb Thrombolysis. 2021 Oct;52(3):925-933. DOI: 10.1007/s11239-021-02472-w[]