Vorbeugung einer Hepatitis B

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Die Vorbeugung einer Hepatitis B spielt bei der Bekämpfung dieser Viruskrankheit eine große Rolle. Ziel ist es, gefährdete Personengruppen zu schützen und die Erkrankung weltweit zurückzudrängen. (1)Dtsch Arztebl 2001; 98: A 329-331

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Hepatitis B – einfach erklärt

Allgemeines zur Hepatitis B

Hepatitis-B-Erreger: DNA-Virus, 6 Genotypen, mehrere HBsAg-Typen hohe Stabilität Übertragung alle Körperflüssigkeiten, besonders Blut

Übertragung: Sexualkontakt > iv-Drogenkonsum > Blutprodukte > sonstige Wege

Verbreitung: weltweit, Durchseuchung ca. 2 Milliarden!! 350 Mio Menschen chronisch infiziert

Infektionsrate: in Deutschland 250-650.000 chron. Virusträger; 5000 Neumeldungen/Jahr, 50.000 geschätzt!! Ca 6% der Bevölkerung infizieren sich im Laufe ihres Lebens obwohl seit 1982 ein Impfstoff zur Verfügung steht !!

Prognose der Hepatitis B

  • 5 bis 10 % der HBV-infizierten Erwachsenen entwickeln eine chronische Hepatitis.
  • 50 % von ihnen entwickeln ohne Therapie nach fünf Jahren eine Leberzirrhose.
  • Das Risiko für die Entwicklung eines Leberzellkarzinoms steigt dann um den Faktor 100!

Risikogruppen

  • Sexuell aktive Personen mit häufig wechselndem Geschlechtsverkehr: ungeschützter Verkehr, Fernostreisen
  • i.v.-Drogenabhängige und Kokainsüchtige: Hepatitis B,C, HIV/AIDS, Tuberkulose, gemeinsame Nadeln und Schnupfröhrchen!
  • Straf- und Untersuchungsgefangene, Abschiebehäftlinge: enge Verhältnisse, Gewalt, sexuelle Aktivitäten, Drogen
  • Personal in Gefängnissen oder Abschiebeanstalten
  • Nichtmedizinische Berufe: Maniküre, Pediküre, Tätowierungen und Piercing
  • Patienten, die Bluttransfusionen benötigen: Verletzungen, Operationen, Kranke mit Blutarmut, Bluter, Dialyse. Restrisiko ca. 1:50.000 bis 1:200.000 pro Spende
  • Neugeborene von HBsAg-positiven Müttern: 2400-6200 Neugeborene infizierter Mütter bei 800.000 Geburten/Jahr. Daher HBsAg-Screening pränatal (nach der 32. SSW)!
  • Angehörige und Betreuer HBsAg-positiver Personen in psychiatrischen Einrichtungen, Kindergärten, Pflegestätten
  • Personal in Gesundheitseinrichtungen: Chirurgen, Dialyseärzte, Zahnärzte, Schwestern und Pfleger, Reinigungspersonal

Vorbeugung

Folgende Empfehlungen können insbesondere gefährdeten Personengruppen helfen, einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus vorzubeugen:

  • Vorsicht bei Kontakt mit Personen aus Risikogruppen, Vermeiden von ungeschütztem Intimkontakt und von gemeinsamem Drogenkonsum
  • Vermeidung einer Übertragung bei Behandlung und Pflege: Handschuhe, Mundschutz, Schutzbrille bei infektiösen Aerosolen
  • Vermeidung einer Übertragung in Gemeinschaften keine gemeinsamen Nagelscheren, Nassrasierer, Zahnbürsten etc., sichere Versorgung von Schnittwunden
  • Tätigkeitsspektrum infektiöser Personen im medizinischen Bereich: Festlegung durch ein Gremium am Arbeitsplatz, Überwachung durch den Arbeitgeber
  • Impfung: Ziel ist die Durchimpfung der Bevölkerung. Medizinisches Personal sollte generell geimpft sein.

Impfempfehlungen

  • Kinder: Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Masern + Mumps + Röteln (MMR), Hepatitis B (seit 1995 auch schon für Säuglinge), bei Kleinkindern auch gegen Hib.
  • Erwachsene: Diphtherie und Tetanus (Td-Impfstoff), Poliomyelitis, bei seronegativen Personen gegen Hepatitis B.
  • Schwangere sollen laut Mutterschaftsrichtlinie nach der 32. SSW generell auf Hepatitis B untersucht werden (siehe STIKO, RKI).
  • Neugeborene von Müttern mit unbekanntem HBsAg-Status sollen innerhalb von 12 Studen nach der Geburt aktiv grundimmunisiert werden. Die Mutter ist sofort auf Hepatitis B zu screenen; sollte sie positiv sein, kann das Neugeborene innerhalb von 7 Tagen passiv nachimmunisiert werden.[1]
  • Neugeborene von Müttern mit bekannter Hepatitis-B-Infektion sollen aktiv und passiv simultan geimpft werden.

→ Details zur Hepatitis-B-Impfung siehe hier


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Verweise

Fachinfos

Patienteninfos

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

 

Literatur[+]