Chologene Diarrhö bedeutet gallebedingte Durchfallkrankheit. Sie ist dadurch bedingt, dass Galle in vermehrtem Maße aus dem Dünndarm in den Dickdarm gelangt. Die in der Galle enthaltenen Gallensäuren rufen Durchfall hervor.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Gallensäuren werden von der Leber über die Galle in den Dünndarm ausgeschieden und in dessen untersten Teil (dem terminalen Ileum) zu über 90 % in den Körper wieder aufgenommen (rückresorbiert). Wenn sie unter krankhaften Bedingungen sie in hoher Konzentration in den Dickdarm gelangen (Gallensäure-spill-over), reizen sie dessen Schleimhaut zur Sekretion von Flüssigkeit, sodass Durchfall entsteht. Solch eine Komplikation kann beispielsweise im Rahmen eines Morbus Crohn, bei Befall des terminalen Ileums (Ileitis terminalis) oder nach einer operativen Entfernung des terminalen Ileums auftreten.
Diagnostik
Bei einem Gallensäure-spill-over verliert der Körper über den Darm Gallensäuren; die Serumkonzentration ist niedriger als normal.
Ein ex-juvantibus-Test mit Quantalan (einem Medikament zur Bindung von Gallensäuren) stoppt im Fall einer chologenen Ursache (durch Galle bedingt) die Diarrhö. In diesem Fall wird die Verdachtsdiagnose der chologenen Diarrhö untermauert.
Ursachen
Die häufigsten Ursachen einer chologenen Diarrhö sind folgende:
- Ileitis terminalis im Rahmen eines Morbus Crohn,
- Zustand nach operativer Resektion des terminalen Ileums (z. B. wegen Stenose oder Darmischämie).
Therapie
Die Therapie der chologenen Diarrhö besteht in der Verabreichung einer harzartigen Substanz mit hydrophober Oberfläche (z. B. Cuemid oder Quantalan), welche die Gallensäuren binden.
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