Natrium gehört zu den Elektrolyten des Körpers und wird meist routinemäßig mit dem “Basislabor” mitbestimmt.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Natrium dominiert die Elektrolyte des Extrazellularraums inklusive des Blutplasmas. Seine Konzentration beeinflusst den Wasserhaushalt entscheidend; sie wird streng durch die Nieren reguliert, aber auch durch Hormone (wie ADH, Nebennierenhormone, RAAS), durch die Leber und durch Medikamente beeinflusst. Eine hohe Natriumkonzentration im Blut zieht Wasser aus den Zellen; die Zellen schrumpfen; und eine niedrige Natriumkonzentration führt zu einer Zellschwellung. Zellschwellung von Gehirnzellen führen zu erhöhtem intrakraniellem Druck (Hirndruck). Hyper- wie Hyponatriämie können die Zell- und Organfunktionen stark beeinträchtigen.
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Indikationen zur Bestimmung des Natriums
Die Natriumbestimmung gehört zusammen mit der Kaliumbestimmung vielfach zu den Übersichtsuntersuchungen, die bei Gesundheitsstörungen verschiedener Art durchgeführt werden.
Gezielt wird Natrium bestimmt und kontrolliert bei
- Wassereinlagerungen in den Körper (Bildung von Ödemen),
- Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz),
- Einschränkung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz),
- Kontrolle bei Behandlung mit Wasser-treibenden Medikamenten (Diuretika),
- hoher Blutdruck (Hypertonie).
Referenzbereich
M + W: 134 – 145 mmol/l
Bitte beachten: Verschiedene Labore können unterschiedliche Normgrenzen angeben.
Erhöhte Werte
Hypernatriämie: Sie kann bedingt sein durch
- mangelnde Flüssigkeitszufuhr (Dursten, Exsikkose),
- erhöhten Flüssigkeitsverlust
- erhöhte Aldosteronproduktion (Hyperaldosteronismus).
Eine Hypernatriämie kann zu vermehrter Unruhe und Erregbarkeit führen. Es können Krämpfe und eine Bewusstlosigkeit eintreten. Die Mortalität steigt bei werten über 160 mmol/l.
Exsikkose-gefährdet sind besonders Kleinkinder, die nicht selbst an Flüssigkeit gelangen können, alte Menschen mit verringertem Durstgefühl und Sonnenbadende.
Mehr zu erhöhten Natriumwerten siehe hier.
Erniedrigte Werte
Eine Hyponatriämie kann bedingt sein durch
- Niereninsuffizienz,
- Herzinsuffizienz,
- Narbenleber (Leberzirrhose),
- Wassertabletten (Diuretika),
- Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose),
- Syndrom der inadäquaten ADH-Sekrektion (SIADH).
- Verdünnungseffekt bei großer Flüssigkeitszufuhr: In 10-20% ist eine Hyponatriämie nicht krankheitsassoziiert.
Scheinbare Hyponatriämie: Eine starke Fettbelastung des Bluts (Hyperlipidämie, insbesondere bei milchigem Plasma, siehe Zieve-Syndrom) kann durch Verdünnung zu niedrigen Natriumwerten führen. Bei Verdacht sollten daher die Blutfette mitbestimmt werden.
Eine starke Hyponatriämie kann zu allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit, sowie zu einer Abnahme der geistigen Wachheit und Leistungsfähigkeit führen. Diese Symptome sind zum Teil durch eine Schwellung des Gehirns (Hirnödem) bedingt.
Ein rascher Ausgleich einer stark ausgeprägten Hyponatriämie kann zu Hirnschäden führen. Die Natriumzufuhr sollte daher eher langsam erfolgen.
Mehr zu erniedrigten Natriumwerten siehe hier.
Mehr Informationen zum Thema
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).