Als Magentumor wird jede lokale Verdickung oder Vorwölbung der Magenwand nach innen oder außen bezeichnet.
Zu Magentumoren gehören folgende:
- Magenkarzinom,
- GIST,
- Magenlymphom, Mukosa-assoziiertes Lymphom (MALT),
- Magenpolypen (gutartig oder maligne),
- gutartige submuköse oder subepitheliale Raumforderungen (SET, subepitheliale Tumore) 1.
Diagnostik
Beschwerden
Die Beschwerden durch einen Magentumor sind in den Anfangsstadien selten diagnoseweisend. Anfangs fehlen lange Zeit alarmierende Symptome. Unspezifische Beschwerden wie Völlegefühl, frühe Sättigung oder eine Blutarmut (Anämie) veranlassen meist eine stufenweise Diagnostik.
Zu den Spätsymptomen vor allem bösartiger Tumore zählen Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, Erbrechen und eine obere gastrointestinale Blutung.
Untersuchungen

Die Diagnostik, die einen Magentumor erkennen lässt und charakterisiert, geschieht in erster Linie durch
- eine Gastroskopie mit Entnahme einer Gewebeprobe für die histologische Untersuchung,
- eine Endosonographie zum Nachweis von Größe, Infiltrationstiefe und metastasenverdächtiger extragastraler Lymphknotenvergrößerungen,
- eine Computertomographie zum Nachweis von Tumorgröße, Nachbarschaftsbeziehungen und von extragastralen Metastasen. Ggf. Ein PET-CT zur Diagnostik von Metastasen.
Magenpolypen

Kleine polypöse Gebilde werden relativ häufig gefunden und entsprechen meistens Drüsenkörperzystchen.
Größere Schleimhautpolypen können verschiedene Dysplasiegrade erreichen und in ein Magenkarzinom übergehen (siehe hier).
Subepitheliale Tumore (SET)
Subepitheliale Tumore sind bei der Erstdiagnose meistens gutartig; weniger als 15 % erweisen sich als maligne 2. Etwa 3,6 % nehmen innerhalb der nächsten 4 Jahre (6 – 118 Monate) über 25 % an Größe zu.
Weiche, verschiebliche Raumforderung unter intakter Schleimhaut: Magenlipom (Gastroskopie und Endosonographie)
Unter der Schleimhaut des Magens gelegene Raumforderungen:
- Leiomyom,
- Granularzelltumor,
- gastrointestinalen Stromatumore,
- Schwannom,
- Lipom,
- entzündlichen fibrinoiden Tumore (IFP) oder
- noch gutartigen neuroendokrinen Tumor.
Hinweise auf Gutartigkeit: Eine glatte Oberfläche einer (mit einer Sonde) tastbaren oder gastroskopisch erkennbaren Raumforderung in der Magenwand, ihre gute Verschieblichkeit und eine gut verschiebliche Schleimhaut über ihr (Gastroskopie) spricht für fehlende Invasivität und Gutartigkeit. 1
Diagnostik: Gut abgrenzbare derbe und verschiebliche Tumore kleinerer Größe bedürfen häufig keiner bioptischen Klärung und sollten in geeigneten Abständen kontrolliert werden, zumal sie einer Biopsie schlecht zugänglich sind (sie „flutschen weg“). Eine Endosonographie hilft zu klären, ob eine Gewebeprobe (z. B. durch eine „Knopflochbiopsie“, eine tiefe Nadelbiopsie oder einen operativen Eingriff) erzwungen werden muss. Bei mittelgroßen und größeren Tumoren ist meistens eine histologische Absicherung erforderlich. 1
Die neuroendokrinen und die Granularzelltumore sind eher im oberen Magenanteil gelegen (siehe hier), die Schwannome im mittleren und die IFPs, Lipome und ektope Pankreastumore im unteren.
Diffus wachsender Tumor
Diffuse derbe Magenwandverdickung. Endosonographie. Histologisch Siegelringkarzinom
Ein primär bösartiger Tumor, der aber meist diffus und nicht als umschrieben erkennbare Raumforderung wächst, ist das Siegelringkarzinom. Es fällt eher als Bezirk einer vermehrten Wandstarre auf; die Schleimhaut ist endoskopisch u.U. nicht tumorartig verändert. (Siehe unter Linitis plastica.)
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