Proktogene Obstipation

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Proktogene Obstipation bedeutet Verstopfung durch Ursachen, die im Darmausgangsbereich liegen. Am häufigsten sind Schmerzen am Darmausgang, eine narbige Verengung oder ein Tumor die Ursache. Die Diagnostik besteht aus einer digitalen und einer endoskopischen Untersuchung, ggf. auch aus einer Druckmessung und einer Defäkographie. Eine Sonderform bei älteren Frauen ist die „obstruktive Defäkationsstörung“ im Rahmen einer Beckenbodenlockerung.

Ursachen

  • Ein Tumor im Enddarmbereich (Rektumkarzinom) oder am Analkanal (Analkarzinom) kann zu einer Störung der Stuhlentleerung führen. Er muss endoskopisch bezüglich Lage und Ausdehnung untersucht werden. Eine Endosonographie gibt eine Aussage zur Tiefenausdehnung und zu lokalen Metastasen. Eine Gewebeprobe ist unerlässlich. Aus all diesen Informationen kann ein Therapiekonzept erstellt werden.
  • Eine narbige Verengung (Striktur) im Analkanal, die nach Entzündungen oder einer Operation in diesem Bereich entstehen kann, wird bereits durch eine digitale Untersuchung erkennbar. Eine Endosonographie ist zum Ausschluss eines in der Tiefe wachsenden Tumors erforderlich.
  • Die obstruktive Defäkationsstörung (Stuhlgangsproblematik durch Verengung) ist bei älteren Menschen relativ häufig und sollte auf ihre Ursachen untersucht werden (Tumor? Beckenbodensenkung? Rektozele?). Dazu siehe hier.

Diagnostik

Wenn vermutet wird, dass die Ursache einer Verstopfung im Enddarmbereich oder Analkanal liegt, kommen die Untersuchungsmethoden der Proktologie zur Anwendung (siehe hier). Dazu gehören nach der Anamnese zum Stuhlgang die äußere Inspektion, digitale Austastung, Endoskopie des Analkanals und Rektums (Anoskopie und Proktoskopie), die Endosonographie und die Manometrie (Druckmessung) des Analkanals bzw. des Sphinkters (Verschlussmuskel) und ggf. auch die Defäkographie, eine CT– oder MRT-Untersuchung.

Zur Diagnostik der Obstipation siehe hier.


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Verweise