MCV bedeutet mittleres Zellvolumen (mean cell volume) der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es gehört zusammen mit MCH und MCHC zu den diagnostisch wichtigen Messgrößen, den „Erythrozytenparametern“. Der Wert dient der Differenzierung von Bluterkrankungen, insbesondere von Formen der Blutarmut (Anämie).
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Referenzbereich
MCV in fl (Femtoliter): 80 – 96.
Verschiedene Labore geben gering unterschiedliche Normgrenzen an: bitte beachten!
Erhöhter Wert
Ein erhöhtes MCV zeigt eine Vergrößerung der roten Blutkörperchen an (Makrozytose). Man findet es bei
- [Vitamin-B12-Mangel],
- [Folsäure-Mangel] oder
- einer Reifungsstörung der roten Blutkörperchen im Knochenmark (aplastische Anämie).
Die Bestimmung dieser Vitamine hilft dann, die Ursache zu klären. Der nicht so seltene Vitamin-B12-Mangel beruht auf einer autoimmunen chronischen Magenschleimhautentzündung ([Typ-A-Gastritis]), so dass manchmal eine Magenspiegelung mit Entnahme einer Gewebeprobe im oberen Magenanteil (Fundus) und die Bestimmung von Antiparietalzell-Antikörpern zur Verifizierung indiziert sind.
Erniedigter Wert
Ein erniedrigtes MCV zeigt eine Verkleinerung der roten Blutkörperchen an (Mikrozytose). Man findet es bei Eisenmangel, da die Erythrozyten dabei mit zu wenig rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) beladen sind. Hämoglobin braucht nämlich zu seiner Bildung Eisen. Wegen des zu geringen Hämoglobingehalts sind die roten Blutkörperchen zudem blasser als normal, sie sind hypochromatisch. Die Eisenmangelanämie ist damit eine „hypochromatische mikrozytäre Anämie“. Findet man also eise solche Anämieform, muss man von einem Eisenmangel ausgehen und Eisen und Ferritin zur Bestätigung bestimmen sowie nach der Ursache des Eisenmangels (z. B. chronischer Blutverlust, mangelnde Resorption im Darm, z. B. bei einer Sprue) suchen.
Verweise
Fachinfos
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).