Resistin ist ein Cystein-reiches Protein (12,5 kDa), welches bei der Suche nach der Ursache der Insulinresistenz beim Diabetes Typ 2 gefunden wurde. Es gehört zu den Adipokinen, Zytokine die im weißen Fettgewebe produziert werden und verschiedene regulatorische Funktionen im Stoffwechsel des Körpers ausüben. Zusammen mit Leptin, Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha) hat die Substanz entzündungsfördernde (proinflammatorische) Eigenschaften. Die medikamentöse Unterdrückung erhöhter Resistinspiegel übt, wie an einigen Beispielen gezeigt werden konnte, einen positiven Einfluss auf den Verlauf chronisch entzündlicher Krankheiten aus.
Beim Menschen wird Resistin offenbar in geringeren Mengen im Fettgewebe [1] als bei den meisten Versuchstieren gebildet; deutlich höhere mRNA-Spiegel von Resistin finden sich beim Menschen in zirkulierenden mononukleären Blutzellen (Makrophagen) [2].
Inhaltsverzeichnis
Auslöser der Insulinresistenz
Bei Adipösen wird Resistin in signifikant höherer Konzentration gefunden als bei Normalgewichtigen; zudem ist es in der Gruppe Adipöser mit Diabetes gegenüber der Gruppe Adipöser ohne Diabetes deutlich erhöht. Es stellt wahrscheinlich einen wesentlichen molekularen Link zwischen Adipositas und Diabetes Typ 2 dar [3]. Rosiglitazon reduziert die Resistinbildung [4].
Resistin als Auslöser und Marker von Entzündungsreaktionen
Erhöhte Resistin-Spiegel korrelieren
- mit chronisch entzündlichen Nierenkrankheiten [5],
- mit der Schweregrad chronisch entzündlicher Darmkrankheiten [6]. Der bei entzündlichen Darmkrankheiten erhöhte Resistin-Spiegel sinkt unter Therapie mit Infliximab [7].
- mit dem Risiko von kardialen Ereignissen bei Herzinsuffizienz [8] [9]. Möglicherweise spielen dabei Entzündungsprozesse an arteriosklerotischen Plaques eine Rolle.
- mit der Nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH): hier finden sich erhöhte Resistin-Spiegel, die unter Melatonin, welches einen günstigen Effekt auf den Verlauf der NASH ausübt [10], sinken [11].
- mit der Aktivität von Autoimmunkrankheiten: In einer Studie wurden signifikant erhöhte Resistinwerte gemessen, die unter der Therapie mit Glukokortikoiden sanken [12].
- mit der Aktivität der rheumatoiden Arthritis (gemessen am CRP-Spiegel) [13].
Verweise
Literatur
- ? Diabetes. 2001 Oct;50(10):2199-202
- ? Biochem Biophys Res Commun. 2003 Jan 10;300(2):472-6.
- ? World J Gastroenterol. 2006 Mar 21;12(11):1747-51
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- ? Cytokine. 2007 Jan;37(1):1-5
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- ? Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2009 Jul;29(7):1144-9
- ? J Physiol Pharmacol. 2010 Dec;61(6):705-10
- ? J Pineal Res. 2012 Jun 13. doi: 10.1111/j.1600-079X.2012.01023.x
- ? Tanaka N et al Mod Rheumatol. 2012 Mar 21. [Epub ahead of print]
- ? Intern Med. 2011;50(4):269-75