Pulsdefizit bedeutet fehlender peripherer Puls bei erfolgter Herzaktion. In der Peripherie sind Kontraktionen der Herzkammern (Ventrikelkontraktionen) mit nur sehr geringem Auswurfvolumen nicht als Puls tastbar. Ein geringes Auswurfvolumen resultiert aus einer zu geringen Kamerfüllung; sie ist meist bedingt durch eine zu geringe Füllungszeit, wie sie bei z. B. einer Tachyarrhythmie oder bei Herzschlägen, die kurz hinter einer Extrasystole einfallen, häufig vorkommt.
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Untersuchung
Bei der Auskultation des Herzens tastet die rechte Hand des Untersuchers die A. radialis der rechten Hand des Patienten. Wenn auf eine Herzaktion keine periphere Pulswelle folgt, spricht man von einem Pulsdefizit. Zusätzlich zur Herzfrequenz wird das Pulsdefizit notiert. Beispiel: Bei einer HF 60/min mit einem peripheren Puls von 50/min liegt ein Pulsdefizit von 10/min vor.
Entstehung und Auswirkungen
Ein Pulsdefizit tritt auf, wenn bei Vorhofflimmern im Rahmen einer absoluten Arrhythmie oder bei einer Extrasystolie einzelne Kammmeraktionen zu rasch auf die vorangegangenen Herzaktionen folgen. Bei Verkürzung der Diastole haben die Herzkammern nicht genügend Zeit, sich erneut ausreichend mit Blut zu füllen. Das Blutvolumen, das für die nächste Systole zur Verfügung steht, ist dann zu gering, um einen tastbaren Puls hervor zu rufen. Bei der Herzauskultation hört man daher zwar eine Herzaktion, kann aber peripher keinen dazu gehörigen Puls tasten.
Je höher das Pulsdefizit ist, desto geringer ist die Herzleistung (das Herzminutenvolumen). Desto höher ist auch die Gefahr einer Herzinsuffizienz, selbst wenn im Prinzip die Muskelkraft des Herzens zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks ausreichen würde.
Die Therapie ist darauf ausgerichtet, das Pulsdefizit zu verringern oder zu beseitigen. In der Regel werden dazu Betablocker und Digitalispräparate eingesetzt.
Vorkommen
- Häufig:
- Selten:
Diagnostik
Die Abklärung der Ursache beinhaltet eine eingehende Untersuchung des Herzens und technische Untersuchungen, wie EKG, ggf. Speicher-EKG und – je nach Ursache und Schweregrad – Echokardiographie und weitere elektrophysiologische Untersuchungen inkl. intrakardiales Mapping.
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).