Malabsorption bedeutet mangelhafte Resorption (Aufnahme) von Nahrungsbestandteilen im Darm durch die Schleimhaut – nicht mangelhafte Verdauung (Maldigestion). Malabsorption wie auch Maldigestion gehören zu den Ernährungsstörungen und führen, wie auch ein Mangel an Nahrungsmitteln, zu einer Mangelernährung und Unterernährung.
Ursachen und Differenzialdiagnosen
Ursächlich kommen verschiedene Erkrankungen in Frage, so vor allem
- eine Dünndarmkrankheit, z. B. eine Coeliakie (Sprue),
- eine Verdauungsstörung, z. B. bei einer Pankreasinsuffizienz oder ein Gallemangel (Cholestase),
- eine erheblich beschleunigte Dünndarmpassage (Hypermotilität des Darms) mit erheblicher Verkürzung der Zeit für die Resorption der Nahrungsbestandteile, z. B. bei einem Karzinoid,
- eine Leberkrankheit mit Gelbsucht, z. B. bei einer ausgebrannten Leberzirrose im Endstadium oder einem Gallengangskarzinom und Verschlussikterus: hierbei fehlt Galle für die Verdauung und Resorption von Fetten im Darm.
Abgrenzung zur Maldigestion
Eine Bauchspeicheldrüsenkrankheit mit mangelhafter Bildung von Verdauungsenzymen fällt nicht unter die Differenzialdiagnosen. Denn eine mangelhafte Bildung der in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildeten Verdauungsenzyme (v. a. Lipase, Amylase, Trypsin) führt zwar zu einer mangelhaften Verdauung (Maldigestion), nicht aber zu einer mangelhaften Reorption von Nahrungsbestandteilen (Malabsorption). Für den Körper hat dies jedoch denselben Effekt, zumindest für diejenigen Nahrungsbestandteile, die durch Pankreasenzyme im Darm aufgeschlossen werden müssen; es kommt zu einer Mangelernährung (siehe hier).
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