Zink gehört zu den Spurenelementen des Körpers. Der Tagesbedarf liegt bei 15 mg; er ist bei Frauen während der Stillzeit mit etwa 25 mg/d deutlich höher.
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Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Zink kommt in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft, so z. B. in Eiern, Käse, Fisch und Fleisch, vor. In pflanzlichen Nahrungsmitteln dagegen ist es in nur geringer Menge enthalten. Zudem wird seine Resorption durch die in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln enthaltene Phytinsäure (durch Komplexbildung) gehemmt.
Rolle von Zink im Stoffwechsel
Zink wird für die Bildung Zink-haltiger Enzyme (z. B. DNA- und RNA-Polymerasen, Desoxythymidinkinase, alkalische Phosphatase) benötigt, die im Eiweiß- und Nukleinsäurestoffwechsel eine vielfältige Rolle spielen. Ein Zinkmangel wirkt sich ganz entsprechend in vielfältiger Weise auf Organe und Körperfunktionen aus.
Enterale Resorption
Die Aufnahme von Zink im Darm wird nach Bedarf reguliert; daran beteiligt sind Metallothioneine.
Eine enterale Resorptionsstörung führt zu Mangelerscheinungen.
Zinkmangel
Ursachen eines Zinkmangels sind vielfältig. Zu ihnen gehören: allgemeine Unterernährung, Dünndarmkrankheiten, Malabsorption aus anderen Gründen, Alkoholismus, großflächige Verbrennungen, chronische Nierenerkrankungen, Medikamente wie D-Penicillamin (für Morbus Wilson und einige Diuretika, Acrodermatitis enteropathica und die Sichelzellanämie (1)Annu Rev Nutr. 1985;5:341-63 (2)Curr Opin Gastroenterol. 2009 Mar;25(2):136-43.
Das klinische Bild eines Zinkmangels ist entsprechend bunt:
- Acrodematitis enteropathica,
- Wundheilungsstörungen,
- Haarausfall,
- brüchige Fingenägel,
- eine Abwehrschwäche des Immunsystems mit erhöhter Bereitschaft für Infektionen,
- allgemeine Retardierung bei Kindern.
Indikation zur Zinkbestimmung
Häufige Indikationen zur Zinkbestimmung sind:
- ungeklärte Hautsymptome besonders an den Akren,
- Wundheilungsstörungen,
- gehäufte Infektionen, vermutete Abwehrschwäche des Immunsystems,
- ungeklärte Lymphopenie,
- chronisch entzündliche Darmkrankheiten,
- chronische Leberkrankheiten,
- Alkoholabusus,
- Vitamin-A-Mangel
- chronische Nierenkrankheiten.
Referenzbereich
Der Normbereich liegt für Erwachsene bei 10 – 25 µmol/l. Die Normbereiche der Laborinstitute sind zu beachten.
Erhöhte Werte
Wichtige Differenzialdiagnosen erhöhter Zinkwerte sind:
- Zink-Intoxikation (selten bei Zink-Substitution, z.B. bei der Therapie des Morbus Wilson)
- Osteosarkom,
- Hämolyse.
Erniedrigte Werte
- Alkoholabusus (alimentärer Mangel),
- Dünndarmkrankheiten,
- Leberzirrhose,
- Morbus-Wilson-Therapie mit d-Penicillamin,
- hoher Zink-Verbrauch z. B. im Rahmen von Infektionen oder postoperativer Wundheilung,
- hämolytische Krankheiten (z.B. Sichelzellanämie, Thalassämie)
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Literatur