Lymphopenie

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Lymphopenie (= Lymphozytopenie) bedeutet Erniedrigung der Zahl der Lymphozyten unter 1000/µl (normal 1000 bis 4800/µl) und eine Abwehrschwäche des Immunsystems.

Lymphozyten sind eine Hauptgruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und für die Immunabwehr des Körpers zuständig.

Eine Lymphopenie bedeutet daher Beeinträchtigung der Immunkompetenz des Körpers. Sie ist häufige Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion (z. B. SARS oder COVID19 1) oder einer Kortisonbehandlung, Symptom eines Morbus Cushing oder Nebenwirkung einer Chemotherapie oder Strahlentherapie von Tumoren 2. Unter einer Kortison- oder Chemotherapie ist die Infektanfälligkeit erhöht. (Dazu siehe auch hier.)

Beispiel für eine therapeutisch gewollte Unterdrückung der Lymphozyten ist die Behandlung fehlgeleiteter Immunreaktionen mit Glukokortikoiden bei Autoimmunkrankheiten und allergischen Reaktionen.

Eine Absenkung der Lymphozytenzahl kann reaktiv eine vermehrte Proliferation bewirken, um die Zahl der peripheren Lymphozyten aufrechtzuerhalten. Solch ein Anstieg der Neubildung tritt unter normalen physiologischen Bedingungen auf.

Eine gestörte Gegenregulation kann mit einer Bereitschaft zur Autoimmunität verbunden sein. Eine Lymphopenie tritt auch bei der Immunalterung auf, was damit übereinstimmt, dass auch Autoimmunerkrankungen Merkmale der Immunalterung aufweisen. 3


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Verweise

Referenzen

  1. FASEB J. 2021 Feb;35(2):e21245. doi: 10.1096/fj.202002512[]
  2. Int J Radiat Biol. 2024;100(5):669-677[]
  3. Int J Mol Sci. 2021 Apr 16;22(8):4152. doi: 10.3390/ijms22084152[]