Die Gamma-GT (γ-GT, GGT) ist ein Enzym, das hauptsächlich zur Diagnostik von Leberkrankheiten verwendet wird. Sie reagiert sehr empfindlich auf toxische Einflüsse. Alkoholkonsum ist eine häufige, wenn auch nicht die einzige mögliche Ursache für eine γ-GT-Erhöhung ohne wesentliche Erhöhung der Transaminasen oder der alkalischen Phosphatase.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Die γ-GT kommt in vielen Organen und Geweben des Körpers vor:
- Leber, das sich dort vor allem in den Gallenkapillarmembranen befindet,
- Niere (höchste Aktivität in proximalem Tubulusepithel),
- Pankreas,
- Dünndarm,
- Plexus choreoideus
Die Hauptquelle erhöhter γ-GT-Werte ist die Leber. Vielfach führt eine Gamma-GT-Erhöhung zum Verdacht auf einen alkoholischen Leberschaden. Aber als Ursache kommen auch andere Lebererkrankungen in Betracht, so eine nichtalkoholische Steatohepatitis oder eine cholestatische Lebererkrankung.
Die γ-GT kommt nicht im Knochen vor, wie die alkalische Phosphatase (aP). Dies kann zur Differenzierung der Herkunft erhöhter aP-Werte genutzt werden (s. u.).
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Normalbereich
Der Normalbereich wird meist bei 6 – 28 U/l angegeben.
Diagnostische Bedeutung
- Wenn die γ-GT erhöht und die alkalische Phosphatase normal ist, dann kann eine minimale Leberparenchymstörung vorliegen oder die γ-GT aus einer anderen Quelle als der Leber stammen.
- Ist die γ-GT und zudem die alkalische Phosphatase erhöht, spricht dies sehr für einen Leberschaden, bei dem die Gallenwege (der gallenkapilläre Bereich) einbezogen sind (Cholestase).
- Ist die alkalische Phosphatase erhöht und die γ-GT normal, stammt die alkalische Phosphatase mit Wahrscheinlichkeit nicht aus der Leber und ist nicht als Cholestaseparameter zu werten.
Differenzialdiagnostische Bedeutung der Gamma-GT-Werte
Eine Erhöhung der γ-GT-Aktivität im Serum findet sich vor allem bei
- Cholestase (besonders ausgeprägt)
- Alkoholschaden der Leber (sehr empfindlich)
- Lebererkrankungen anderer Genese (Hepatitiden, toxische Schädigung, Fettleber und Leberzirrhose verschiedener Ursache)
Leichte Erhöhung der γ-GT-Aktivität (bis 4fach)
- Medikamente bei Leberkrankheiten (Kontrazeptiva, Thyreostatika, anabole Steroide u.v.a.)
- akute und chronische Durchblutungsstörungen der Leber
- Hirntumor
- Hirnblutung
Mäßige Erhöhung der γ-GT-Aktivität (4-8fach)
Starke Erhöhung der γ-GT-Aktivität (> 8fach)
- extrahepatische Cholestase bei z. B. Choledocholithiasis, Cholangitis, Pankreaskarzinom
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