Definition
Als Adenom-Karzinom-Sequenz wird eine Hypothese bezeichnet, nach der aus Polypen durch sequenzielle Abfolge pathologischer Veränderungen im Zellstoffwechsel Krebs entsteht.
Beispiel
Ein Adenom ist ein gutartiger Tumor des Epithelgewebes mit drüsigem Bild in der Histologie. Ein Karzinom (Krebs) ist ein Tumor (Raumforderung), der von Epithelgewebe ausgeht, der entartete Zellen enthält, die den Zellverband einer Drüse nicht mehr erkennen lassen oder verlassen haben. 1 2 3
Krebs im Dickdarm entsteht meistens aus adenomatösen Polypen (Typen: tubulär, villös oder tubulovillös). Da Polypen sich bei etwa 30 % älterer Menschen finden, muss angenommen werden, dass weniger als 1 % maligne entarten. Die Wahrscheinlichkeit zur Entartung steigt mit der Polypengröße (ca 2 % bei > 1,5 cm Durchmesser, bis zu 10 % bei bis zu 2,5 cm Durchmesser, über 10 % bei > 2,5 cm Durchmesser). Prämaligne und maligne Veränderungen tragen eine Reihe von DNA-Veränderungen (z. B. eine Mutation im K-ras proto-Onkogen oder ein Allel-Verlust beim Tumor-Suppressor-Gen auf dem langen Arm des Chromosoms 5, 5q21, oder auf Chromosom 18q). Damit scheinen eine Onkogen-Aktivierung und ein Allelverlust von Genen, die die Tumorentstehung unterdrücken, an der Entstehung der Adenom-Karzinom-Sequenz beteiligt zu sein. Die frühesten Veränderungen entstehen offenbar in den Krypten. Es wird angenommen, dass Adenome meist bis zu 5 Jahren benötigen, bis sie klinisch auffällig werden.
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