Teerstuhl (schwarzer Stuhl, Meläna) ist ein klinisches Zeichen für eine große obere gastrointestinale Blutung und sollte damit rasch abgeklärt werden. Er rechtfertigt eine Notfallgastroskopie.
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Inhaltsverzeichnis
Entstehung von Teerstuhl
Die teerschwarze Farbe kommt bei einer großen Blutung im Magen, aus der Speiseröhre oder dem Nasenrachenraum zustande. Die Magensäure führt zur Bildung von Hämatin aus dem Hämoglobin des Bluts. Teerstuhl entsteht daher nur bei ausreichender Produktion von Magensäure, nicht bei anazidem Magen, also nicht bei einer atrophen chronischen Gastritis oder unter der Wirkung von von Säureblockern (Protonenpumpenhemmer, PPI). Bei einer stärkeren Blutung kann die Magensäure nicht mehr alles Blut hämatinisieren; es kommt dann zu dunkelroten bis schwarzrotem Blutstuhl (Hämatochezie).
Differenzialdiagnosen
Bei Teerstuhl ist von einer oberen GI-Blutung (gastrointestinale Blutung) bei vorhandener Magensaft / Magensäuresekretion auszugehen. Bei stabilen Kreislaufverhältnissen wird in der Regel umgehend eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD) durchgeführt.
Häufige Blutungsquellen
Häufige Blutungsquellen im oberen GI-Trakt sind
- Ösophagusvarizen,
- Schleimhauteinriss am Mageneingang (Mallory-Weiss-Blutung)
- ein Magen- oder Zwölfflingerdarmgeschwür (Ulcus ventriculi oder duodeni),
- eine blutige erosive Gastritis,
- eine Gefäßfehlbildung (Ulcus Dieulafoy) und
- Magenkrebs.
Massives Nasenbluten kann ebenfalls zu Teerstuhl führen.
Schwarzer Stuhl ohne Blutung
Teerstuhl kann durch Eisenpräparate, die den Stuhl ebenfalls schwarz färben, imitiert werden. Auch können Blaubeeren den Stuhl schwärzlich verfärben.
Verweise
Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (s. Impressum)