Spastisches Kolon

Kolon: Lage in Körper, schematisch
Kolon: Lage in Körper, schematisch

Ein spastisches Kolon (irritable bowel syndrome, IBS) ist gekennzeichnet durch die Neigung des Dickdarms zu krampfartigen, schmerzhaften Kontraktionen (Dyskinesie) und ist häufig Ausdruck eines Reizdarmsyndroms.

Symptomatik

Die Symptomatik ist geprägt durch eine Verstopfung und häufige Darmkrämpfe. Weil das Allgemeinbefinden meist dabei nicht wesentlich gestört ist, also kein allgemeines Krankheitsgefühl besteht und die Symptomatik sich über lange Zeit zurückverfolgen lässt, ist in solchen Fällen die Wahrscheinlichkeit einer funktionellen Störung hoch.

Im Einzelnen lassen sich folgende Symptome eruieren: Phasenweise Bauchschmerzen, besonders nach blähenden Mahlzeiten, oft verbunden mit geblähtem Bauch und Verstopfung; manchmal Besserung nach Stuhlgang oder Windabgang. Im Rahmen eines Reizdarmsyndroms dazwischen Phasen von normalem oder durchfälligem Stuhl möglich.

Wenn Darmkrämpfe mit Übelkeit und Brechreiz verbunden sind, muss an einen Darmverschluss (Ileus) gedacht werden.

Ein spastischer Dickdarm entwickelt wegen des erhöhten Innendrucks häufig Divertikel, die selbst wieder Symptome verursachen (siehe hier) 1 2.

Differenzialdiagnosen

Wie häufig bei funktionellen Störungen ist der Ausschluss einer organischen Krankheit manchmal aufwändig. Das Reizdarmsyndrom ist eine häufige Differenzialdiagnose. Eine Hauptdifferenzaldiagnose ist eine obstruktive Passagestörung im Bereich des Magendarmkanals (Ileus und der Subileus). Eine solche Störung, z. B. durch einen inneren Verwachsungsstrang oder durch einen Morbus Crohn, kann schwer zu entdecken sein und erfordert letztlich oft eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Verweise

Weiteres

  1. Am J Gastroenterol. 2014 Dec;109(12):1906-8. doi: 10.1038/ajg.2014.367[]
  2. Am J Gastroenterol. 2010 Mar;105(3):652-61. doi: 10.1038/ajg.2009.621[]