Die Knochendichte ist ein röntgenologisches Maß für den Kalksalzgehalt des Knochens. Sie wird durch ständigen An- und Abbau von Knochenmaterial reguliert. Osteoblasten sind die knochenbildenden Zellen, Osteoklasten die Knochen-abbauenden Zellen.
Beeinflussung der Knochendichte
Die Knochendichte wird durch viele Faktoren mitbestimmt. Zu ihnen gehören:
- Kalziumgehalt der Nahrung (Milch und Milchprodukte),
- körperliche Aktivität: in der Adoleszenz wirkt sie knochenstärkend nachhaltig bis ins Alter hinein,
- Krankheiten (z. B. Morbus Crohn, Morbus Cushing, Sprue),
- Hormonstatus der Frau (Östrogenmangel, Menopause) und
- Medikamente (z. B. Glukokortikoide, Thiazide, Osteoporose-Medikamente).
Inhaltsverzeichnis
Knochendichtemessung
Die Dichte der Knochen wird durch die Messung der Knochendichte (Osteodensitometrie) z. B. mithilfe der quantitativen Computertomographie (QCT) bestimmt. Die Angaben erfolgen als Abweichung von der Norm als T-Wert (t-score); hierbei wird die Abweichung als Vielfaches der Standardabweichung vom altersgemäßen Mittelwert (dem Z-Wert) angegeben. Meist wird die Dichte bei Menschen mit Verdacht auf eine Osteoporose bestimmt, insbesondere wenn bereits eine Fraktur aufgetreten ist. Als krankhaft wird eine Abweichung von mehr als dem 2,5-fachen der Standardabweichung nach unten angesehen.
Erniedrigte Knochendichte
Bei erniedrigten Werten handelt es sich um
- eine Osteopenie, die eine Vorform der Osteoporose darstellt,
- eine Rachitis in der Jugend bzw. eine Osteomalazie bei Vitamin-D-Mangel,
- eine Osteoporose, der häufigsten Form bei Erwachsenen.
Erhöhte Knochendichte
Erhöhte Messwerte wird selten gefunden. Hohe Messwerte bei der Osteodensitometrie findet man
- bei Sportlern, die schon früh in ihrem Leben eine hohe körperliche Aktivität gezeigt hatten,
- bei Frauen in der Prämenopause findet man eine erhöhte Knochendichte assoziiert mit der Zahl der Geburten, mit einer Anamnese vermehrter körperlicher Aktivität in der Adoleszenz (zwischen 11 und 18 Jahren) und Übergewicht (1)Osteoporos Int. 2005 Dec;16(12):1899-906. Eine erhöhte Knochendichte war bei ihnen mit einer erhöhten Inzidenz für das Mammakarzinom verbunden (2)Osteoporos Int. 2005 Dec;16(12):1899-906 (3)Cancer. 2008 Sep 1;113(5):907-15
- bei pyknodysostotischen Menschen, die bei kleiner Körperkonstitution typischerweise ein erhöhtes Frakturrisiko ohne adäquates Trauma und eine hohe Knochendichte aufweisen (4)Osteoporos Int. 2007 May;18(5):659-69,
- bei Patienten mit der Berardinelli Lipodystrophie (Acromegalie mit vergrößerten Händen und Füßen, Fehlen von subkutanem Fettgewebe, Acanthosis nigricans, vorzeitige Arteriosklerose, prominenter Nabel) (5)Endocr Pract. 2007 Nov-Dec;13(7):764-9.
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Verweise
Literatur