Kardiovaskuläre Risikofaktoren

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Kardiovaskuläre Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Herzkreislaufkrankheiten zu erkranken. Zu ihnen gehören vor allem solche, die die Entwicklung einer Arteriosklerose fördern und damit auch das Risiko für einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt erhöhen.

Risikofaktoren

Zu den kardiovaskulären Risikofaktoren gehören insbesondere:

Geschlechtsunterschiede

Männer und Frauen reagieren auf manche Risikofaktoren unterschiedlich stark. 8

  • Das kardiovaskuläre Risiko durch Rauchen ist bei Frauen etwa 2 – 3-fach höher als bei Männern.
  • Bei Frauen ist die Assoziation von Hypertonie und koronarer Herzkrankheit mit frühem Tod enger als bei Männern.
  • Frauen mit Diabetes mellitus haben ein etwa 3 – 7-fach höheres Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben, während das bei Männern nur 2 – 3-fach erhöht ist.

Senkung des kardiovaskulären Risikos

Wichtigste Maßnahme zur Senkung des kardiovaskulären Risikos ist die Vermeidung der Risikofaktoren und eine Umstellung des Lebensstils.

Kochsalzarme Kost: Viel Kochsalz ist schädlich. Bei 10709 Studienteilnehmern (im Mittel 51,5 Jahre alt) wurde die Ausscheidung von Natrium und Kalium im Urin gemessen und das Risiko von Herzkreislauferkrankungen über durchschnittlich 8,8 Jahre ermittelt. Jede Erhöhung der Natriumausscheidung um 1 g erhöhte das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall um 18 %. Jede 1-g-Erhöhung von Kalium dagegen senkte es um 18 %. 9

Mittelmeerkost, die mit Olivenöl und Nüssen (enthalten Alpha-Linolensäure) angereichert ist, senken das kardiovaskuläre Risiko signifikant (siehe hier).

Medikamente: Statine senken die Gesamtmortalität und das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse 10, Selen (als Bestandteil von Selenoproteinen, die gegen oxidativen Stress und damit auch gegen die Entwicklung arteriosklerotischer Plaques wirken könnten) dagegen offenbar nicht. 11

Erkennung des kardiovaskulären Risikos

Die Parameter des Fettstoffwechsels, wie Gesamt-Cholesterin, Non-HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride werden zur Bestimmung eines kardiovaskulären Risikos verwendet (siehe jeweils dort). Der Quotient der Apolipoproteine B und A1 zeigt bereits viele Jahre vor einem Ereignis (Schlaganfall oder Herzinfarkt) ein erhöhtes Risiko an. Grenzwerte sind noch nicht genauer definiert. 12


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Verweise

Referenzen

  1. N Engl J Med. 2021 Nov 13. DOI: 10.1056/NEJMoa2109794. []
  2. Metabolism. 2004 Apr;53(4):495-9 []
  3. Atherosclerosis. 2009 Jan;202(1):263-71 []
  4. Ann Intern Med. 2009 Oct 6;151(7):483-95 []
  5. J Cardiovasc Risk. 1996 Feb;3(1):83-93 []
  6. Arthritis Rheum. 2009 Feb 15;61(2):225-32 []
  7. Hypertens Res. 2012 Jun 28. doi: 10.1038/hr.2012.99. []
  8. Ital Heart J Suppl. 2001 Feb;2(2):125-41 []
  9. N Engl J Med. 2022 Jan 20;386(3):252-263. DOI: 10.1056/NEJMoa2109794. Epub 2021 Nov 13. PMID: 34767706.[]
  10. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jan 31;1:CD004816. doi: 10.1002/14651858.CD004816.pub5.[]
  11. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jan 31;1:CD009671. doi: 10.1002/14651858.CD009671.pub2.[]
  12. PLoS Med. 2021 Dec 1;18(12):e1003853. DOI: 10.1371/journal.pmed.1003853. PMID: 34851955; PMCID: PMC8635349.[]