Haemobilie bedeutet blutige Galle. Sie ist eine sehr seltene Ursache für eine okkulte innere Blutung und wird meistens im Rahmen der Suche nach einer unerklärten (mikrozytären) Anämie diagnostiziert.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Als Blutungsquellen können folgende Bedingungen infrage kommen:
- Tumore (z. B. ein Cholangiokarzinom oder ein Gallenblasenkarzinom),
- Gefäßmissbildungen in der Leber oder
- eine Verletzung (Unfalltrauma, Leberpunktion, TIPSS-Anlage).
sein. Eine Haemobilie kommt als Differenzialdiagnose eine gastrointestinalen Blutung in Betracht, besonders dann, wenn der Test auf verborgenes Blut im Stuhl (FOBT) negativ ist und weder die Gastroskopie noch die Koloskopie eine potenzielle Blutungsquelle ergeben hat. Ein negativer FOBT kann bei einer intermittierenden biliären Blutung auftreten.
Diagnostik
Symptome und Befunde, die zu einer Diagnostik der Blutungsquelle veranlassen, sind folgende:
- ein positiver FOBT,
- blutige Stühle oder Bluterbrechen
- eine sonst unerklärliche Anämie.
Endoskopischer Nachweis: Im Rahmen eine Gastroskopie kann gelegentlich Blut im Duodenum gefunden werden, ebenso im Rahmen einer Kapselendoskopie. Ein direkter Blutaustritt aus der Papilla Vateri ist jedoch bei der orthograden Endoskopie des Duodenums nur zu erkennen, wenn sich der Sphincter Oddi gerade öffnet. Da es sich nur periodisch öffnet, gelingt der Nachweis einer Haemobilie im Rahmen einer Gastroduodenoskopie nur selten. Am besten ist die Haemobilie im Rahmen einer ERCP nachweisbar.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.
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