Allgemeines
CA 19-9 (auch CA19-9) bedeutet „carbohydrate antigen 19-9“. Es dient in der Onkologie als Tumormarker zur Verlaufskontrolle verschiedener Tumore vor allem aus dem Gastrointestinaltrakt und insbesondere von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
CA 19-9 ist auch als sialyliertes Lewis-Antigen bekannt. Es ist ein Antigen, das bei vielen Tumoren des Verdauungstrakts im Blut erhöht gefunden wird. Auch beim Bronchialkarzinom, Mammakarzinom und anderen gynäkologischen Tumoren können die Werte erhöht sein. Ca 19-9 gilt daher als unspezifischer Tumormarker und wird eher als Verlaufsparameter bei bekanntem Tumor als zum Tumorscreening verwendet.
Falsch negative Ergebnisse bei Probanden mit Lewis (a-b-) Genotyp und falsch positive Ergebnisse bei gutartigen Erkrankungen und Vorhersagewerte von nur 72,3 % sollten die Werte bei einer Verwendung als Screening-Tool kritisch betrachten lassen. 1
Eine besondere Bedeutung hat der Marker für Diagnostik, Verlauf und Prognose des Pankreaskarzinoms (Bauchspeicheldrüsenkrebs) erlangt. Lewis (-)-Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs weisen häufig keine CA-19-9-Erhöhung auf. Das gilt jedoch nicht allgemein. In einer Untersuchung waren 27,4 % der Lewis (-)-Patienten die Werte erhöht. 2
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Indikationen
Verlaufskontrolle: Wenn bei einem Malignom (Krebs, bösartiger Tumor) CA 19-9 erhöht ist, kann der Wert zu Verlaufskontrolle herangezogen werden. Vor allem bei folgenden Tumoren sind erhöhte Werte möglich:
- Pankreaskarzinom,
- Magenkarzinom,
- Kolonkarzinom,
- Bronchialkarzinom,
- Mammakarzinom,
- Gallengangskarzinom.
Tumorsuche, Diagnostik: Der Tumormarker kann zur Erhärtung des Verdachts auf einen dieser Tumore dienen, wenn er verdächtigt wird. Er dient jedoch nicht zur Sicherung der Diagnose.
Referenzwert
Der obere Grenzwert liegt bei 40 U/ml (entspricht 32 ng). 3
Andere Labore werten je nach Fragestellung erst Werte ≥103 U/L 4 oder ≥60 U/L 5 als aussagekräftig.
Bitte beachten: Verschiedene Labore können unterschiedliche Grenzwerte angeben.
Erhöhte Werte
Erhöhte Werte von CA 19-9 finden sich insbesondere bei malignen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege; aber auch andere Tumorerkrankungen des Bauchraums kommen in Betracht. Eine Bestimmung hat sich bei folgenden Krebserkrankungen zur Verlaufsbeurteilung bewährt:
- Pankreaskarzinom, 6 (auch Lewis-negative Tumore sind in 1/4 der Fälle CA-19-9-positiv, s. o.),
- Gallengangskarzinom 4
- Magenkarzinom, ein bedeutsamer Anstieg findet sich oft erst bei einem fortgeschrittenen Karzinom 7
- Kolonkarzinom (zusammen mit CEA und CA 125). 3
Der Tumormaker CA50 besitzt eine ähnliche Aussagekraft wie CA 19-9.
Erniedrigte Werte
Normale oder niedrige Werte sind diagnostisch bedeutungslos. Sie schließen einen Tumor nicht aus.
Bei Menschen mit der Blutgruppe Lewis-a/b-negativ steigt CA 19-9 bei Tumoren häufig nicht an (s. o.). Ein fehlender Anstieg darf daher nicht zu falscher Sicherheit verleiten.
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Verweise
Referenzen
- Adv Exp Med Biol. 2015;867:247-60. DOI: 10.1007/978-94-017-7215-0_15[↩]
- Pancreatology. 2018 Dec;18(8):971-976. DOI: 10.1016/j.pan.2018.08.003[↩]
- Ann Surg Treat Res. 2019 Mar;96(3):107-115. doi: 10.4174/astr.2019.96.3.107.[↩][↩]
- GE Port J Gastroenterol. 2017 May;24(3):114-121. doi: 10.1159/000452691.[↩][↩]
- Anticancer Res. 2000 Nov-Dec;20(6D):5195-8.[↩]
- Tumour Biol. 2016 Feb;37(2):1959-66. doi: 10.1007/s13277-015-3986-x.[↩]
- BMC Cancer. 2017 Nov 9;17(1):737. doi: 10.1186/s12885-017-3738-y.[↩]